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Der USA Bären-Thread


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Anti Lemming:

Malko - wenn Massenarbeitslosigkeit

12
05.04.11 12:30
"die Folge der Geldpumpe" ist, warum versucht Bernanke dann, mit QEx den Arbeitsmarkt anzukurbeln?

Die schlichte Antwort lautet: Weil er ein verantwortungloser Idiot ist.

In den Augen vieler Notenbanker scheint Geldpumpen die einzig verbleibende Option zu sein. Sie sind in dem Punkt recht einfallslos: Es gibt kein Problem - von Massenarbeitslosigkeit über Staatspleiten bis zum atomaren Super-GAU - das sie nicht durch Gelddrucken zu kurieren wähnen.

Ich halte Deine Aussage m. E. für korrekt. Es gab in Spanien (wie in USA) eine gigantische Immobilienblase, die vor allem von den Überschüssen aus den reichen Exportländern (u. a. Deutschland) gespeist wurde. Die Entwicklung wurde von allen Beteiligten wahnhaft für "immerwährend" erklärt. Deshalb wurde auch - strichverlängernd - immer mehr gebaut, die Banken gewährten immer mehr Kredite, die Bauwirtschaft florierte, es gab massenhaft Jobs am Bau.

Leider aber war es ein Schnellballsystem (wie in Ponzi-Amerika). Deshalb folgt der herbeigezockten Scheinblüte nun eine deflationärer Unwind. Am stärksten äußert sich die Deflation in den (auch in USA) unablässig sinkenden Immobilienpreisen, die vom damaligen, absurd überhöhten Preisniveau wieder zu realistischeren Bewertungen zurückkehren (steht in China noch bevor). Dabei kommt es häufig zu einem Überschießen nach unten.

Die Versuche der Fed, den Unwind mit einer von Billiggeld herbeigezockten Assetblase zu verhindern, haben nur teilweise funktioniert. Zwar sind Aktien deutlich gestiegen, und die Anstiege haben teils den Konsum wiederbelebt (Wealth Effect). Zweitrundeneffekte belebten auch den US-Arbeitsmarkt (freilich nicht ausreichend, um den 8,5 Mio. in USA seit 2008 Entlassenen mittelfristig zu neuen Jobs zu verhelfen). Doch die eigentliche Achillesverse blutet weiter: Trotz aberwitzigen Gepumpes hat Bernanke es nicht geschafft, eine Trendumkehr bei den fallenden Hauspreisen zu erzwingen.

Der Grund dafür: Die im Hausmarkt steckenden Summen sind - überall auf der Welt, von USA über Spanien bis China - viel zu hoch, als dass Notenbanken bei einem Platzen der Preisblase gegen den Unwind anpumpen könnten. Ihre "Pump-Macht" ist sehr begrenzt (man sah es auch bei Devisenmarkt-Interventionen zum Schwächen des Franken und des Yen). Sie enfaltet sich im Wesentlichen im Aktienmarkt, weil dort mit Futures und anderen Derivaten Instrumente bereitstehen, die es ermöglichen, mit relativ wenig Finanzaufwand und passender Propaganda in einem relativ engen Markt Aufwärtsmomentum herbeizuzocken. Im Hausmarkt klappt das nicht. Denn es gibt keine "Haus-Futures". Fannie und Freddie haben real money in Höhe von 5000 Mrd. Dollar (ein Drittel des US-BIP) verliehen, wobei viele dieser Kredite jetzt faul sind.



Interessant ist, unter diesem Aspekt Deine Lösung für Spanien zu hinterfragen. Du willst, dass "nicht gerechtfertigter Speck abgebaut wird" (= Unwind). Dies würde Spanien "konkurrenzfähiger" machen, was wiederum "Arbeitplätze erzeugt". Das ist klassisch-konservative, am Markt orientierte Argumentation.

Doch dafür steckt der Karren mMn schon viel zu tief im Dreck. Bernanke ist in dem Punkt bereits einen Schritt weiter. Er hat die Welt der klassisch-konservativen Vorstellungen längst verlassen- nicht zuletzt mit Nullzinsen und QE-Fortsetzung außerhalb akuter Krisenzeiten. Das ist eine üble Abkehr von den von Dir (zur Recht) geschätzten heilenden Marktkräften.

Die US-Regierung will durch Überschuldung und Gelddrucken in planwirtschaftlicher Manier die Rolle des Wachstumsmotors übernehmen. Dieses Rezept ist das exakte Gegenteil von dem, was Europa den PIIGS zur Heilung verordnet. Das klassisch-konservative "Gesundsparen" wirkt in den PIIGS kurzfristig deflationär und langfristig vermutlich heilend. Bernanke hingegen setzt auf das kranke Modell der Inflationierung - in der (voraussichtlich) vergeblichen Hoffnung, seinen Landsleuten damit den schmerzenreichen Weg des "Unwind" zu ersparen.

So kommt es zu dem am Anfang dieses Postings beschriebenen Paradox: Spanien spart (den Realitäten ins Auge blickend), und Bernanke prasst (die Realitäten leugnend).
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permanent:

Nach der Expansion folgt die Kontraktion und die

7
05.04.11 12:45

ist schmerzhaft. Immerhin geht man in Spanien diesen Weg bevor der Weg -wie in Griechenland und Irland- durch Überschuldung verbaut ist.
Als Schröder seine Agenda 2010 ins Leben rief wurde von vielen Seiten geschimpft und die soziale Ungereichtigkeit herausgestrichen.
Heute profitieren wir immer  noch von dieser Reform die seit diesem Tag leider nicht weiter ausgebaut wurde.

Merkel hatte die beste Steilvorlage für eine gute und einfache Regierungszeit -wenn man von dem Unfall Bust der Immoblase samt Folgen absieht. Sie hat aus dieser Steilvorlage nichts gemacht.

Permanent

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Anti Lemming:

Stimmungsindikatoren in D.

4
05.04.11 12:49
Ich glaube, den befragten Unternehmensführern, die sich in der allgegenwärtigen Konkurrenzlage ohnehin gewohnheitsmäßig selber über den grünen Klee loben ("wissen Sie, bei uns läuft das so gut, dass wir überhaupt nicht mehr hinterherkommen"...), ist der Steilanstieg seit Anfang 2009 buchstäblich "zu Kopfe gestiegen".

Die eh vorhandene Tendenz zur "extrapolierenden Strichverlängerung" führte im Gefolge der starken Erholung ab dem Depressions-Tief (die im Wesentlichen auf horrende Staatsverschuldungen bzw. Notenbank-Gelddrucken - von der Fed über die EZB bis hin zur PBoC/BoJ - zurückgeht) zu Wahnvorstellungen bezüglich künftigen Wachstums und künftiger Geschäftstätigkeit, die der Realität niemals standhalten werden. (So war es auch, als die Immoblienblase in Spanien und USA als "immerwährend" fehleingeschätzt wurde - vgl. # 951).

Kurz gesagt: Der Anstieg war physisch und mental zu steil für die Trendverlängerungs-Phantasten, deshalb haben sie jetzt komplett den Verstand verloren.
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permanent:

Ohne höheres US-Schuldenlimit droht ein neuer Koll

4
05.04.11 12:58

Gläubiger verlieren das Vertrauen in die USA, falls das Limit für die Staatsschulden nicht angehoben wird, warnt Mohamed El-Erian. Mit dem Chef des größten Anleiheinvestors Pimco sprach das Handelsblatt.
 

Handelsblatt: Herr El-Erian, warum ist der Dollar derzeit so schwach? Müsste er bei all den Krisen in der Welt nicht steigen?

Mohamed El-Erian: Ja, man würde erwarten, dass der Dollar als Fluchthafen für sichere Anlagen wie in der Vergangenheit gesucht würde. Ist er aber nicht.

Warum nicht? Wegen der hohen Verschuldung?

Unter anderem. Die Märkte mögen den Dollar und US-Staatsanleihen nicht mehr so sehr wie einst. Man kann sich fiskalpolitisch eben nur eine begrenzte Zeit unverantwortlich verhalten.

Endet damit also die Zeit des Dollars als Weltreservewährung?

Wir sind vermutlich auf dem Weg von einer unipolaren zu einer multipolaren Welt. Möglicherweise haben wir in Zukunft mehrere Reservewährungen. Der Dollar wird weiter wichtig sein, aber nicht mehr so hoch geschätzt sein wie zuvor.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/...in-neuer-kollaps/4024892.html

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GB: Großbritannien: Einkaufsmanagerindex Dienstlei

4
05.04.11 13:01

GB: Großbritannien: Einkaufsmanagerindex Dienstleistung März 57,1 (erw: 52,5)

 

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China Raises Rates for Fourth Time Since October

3
05.04.11 13:05
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permanent:

China Raises Rates for Fourth Time Since October

4
05.04.11 13:11
China Raises Rates for Fourth Time Since October
Reuters
| 05 Apr 2011 | 07:05 AM ET

China's central bank raised interest rates on Tuesday for the fourth time since October in a bid to bring stubbornly high inflation under control.

The tightening of monetary policy adds to six official increases in bank reserves over the same period and follows a declaration by China's top leaders that controlling inflation was their most important task this year.

Benchmark one-year deposit rates will be lifted by 25 basis points to 3.25 percent and one-year lending rates will be raised by 25 basis points to 6.31 percent, the People's Bank of China said in a statement on its website. The rises take effect from April 6.

"This reflects the ongoing concerns that Chinese authorities have about overheating in some sectors of the economy," said James Shugg, international economist at Westpac in London.

 

"Some of the sectors are growing at double digits. The hike also reflects the issue of an undervalued currency. We expect the lending rate to be raised to 6.56 percent by June."

Chinese consumer price inflation was 4.9 percent in February, unchanged from January and economists have said they expect it to tick up in the coming months.

So far, complaints about rising prices have amounted to little more than grumbles, but serious inflation has sparked social unrest in China in the past.

The central bank boosted bank reserves, or the amount of cash that banks have to put aside, by 50 basis points to 20 percent on March 18 to lock up cash that banks could otherwise lend out and potentially fuel inflation in the world's fastest growing major economy.

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Anti Lemming:

El Erian zur Dollarschwäche (# 954)

5
05.04.11 13:19
Seine Antwort, warum der Dollar so schwach ist, trifft mMn nicht zu.

Der Dollar ist deshalb so schwach, weil Rohstoffe, Öl, und Aktien nahe 3-Jahres-Hochs notieren und der Dollar als Carrytrade-Währung zum Pushen dieser Blasen diente.

Wenn (if an when) sich die Entwicklung aus 2008 wiederholt, werden die Assetblasen aus dem Dollar-Carrytrade zusammenbrechen und der Dollar und US-Staatsanleihen werden wieder hochschießen.

Betrachtet man El Erian als im Sinne Pimcos agierender "Stimmungsmacher", dann handelt er (unter der Hand) konträr zu dem, was er öffentlich verkündet. D.h. er kauft jetzt Dollars und US-Staatsanleihen (zu relativ günstigen Kursen), um an deren Anstiegen beim Unwind der laufenden Echoblase goldig zu verdienen.

Es ist erwiesen, dass Bill Gross von PIMCO den Markt in strategischer Weise zu lenken versucht - ähnlich wie Aktien-Fondsmanager, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen:

- Aktien-Fondsmanager beten den Hype der wirtschaftlichen V-Erholung samt "ewigen Anstiegen", untermalt von Inflations-Hysterie ("Geld wird bald wertlos, kaufen Sie Rohstoffe und Aktien"). Dabei wissen sie genau, dass die Blase bald platzt. Sie wollen aber jetzt, wo die Gier (noch) regiert, ihren Obulus: Die 5 % Aufgabezuschlag können sie in jedem Fall behalten. Das Kursrisiko tragen die "Investoren". Sie MÜSSEN jetzt hypen, denn am Tief kauft KEIN Kleinanleger.

- Bondfonds-Manager beten den Hype der US-Staatspleite und des Dollarverfalls, um ihre Portfolios günstig aufstocken zu können. Investoren in Bond-Fonds dürften mittelfristig deutlich besser abschneiden als Investoren in Aktienfonds.

Leuten mit einem Rest gesunden Menschenverstands sollte es jedenfalls "spanisch" vorkommen, wenn Aktien- und Bond-Fondsmanager komplett konträre Zukunftsvisionen "feilbieten".
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Andreano:

Japan

2
05.04.11 13:29

Einen ersten Höhepunkt erreichten die Jodwerte an der Schleuse zum Reaktor 2 am Samstag, als sie 7,5 Millionen Mal den zulässigen Grenzwert überstiegen.

 

Quelle Reuters

 

Nevertheless who cares? Traurig...

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Anti Lemming:

Das "britische Modell" - einst Vorbild

9
05.04.11 13:51

jetzt ein Sanierungsfall.


 

So funktioniert Kapitalismus 

 

    Britisches Wirtschaftsmodell ist gescheitert
Von Dieter Wermuth 31. März 2011 um 21:32 Uhr  
 

Ich erinnere mich nur ungern an die vielen Artikel in der Financial Times und im Economist,  in denen das britische Modell als Vorbild für die deutsche  Wirtschaftspolitik empfohlen wurde. Ich kann nur sagen, ein Glück, dass  wir uns nicht allzu sehr davon haben beeindrucken lassen, vor allem auch  nicht von der Behauptung, dass der Euro der Anfang und das Ende allen  Übels sei, oder dass die Dienstleistungen in einer reichen  Volkswirtschaft der Wachstumsmotor par excellence seien und man  ganz gut ohne einen nennenswerten Industriesektor auskommen könne. Wenn  ich mir die aktuellen Zahlen ansehe, kann ich mir eine gewisse  Schadenfreude nicht verkneifen. Zur Zeit läuft in Deutschland in  wirtschaftlicher Hinsicht praktisch alles besser als auf der Insel.

Der naheliegendste Indikator dafür ist das BIP pro Kopf: Beim  aktuellen Wechselkurs von 0,8840 Pfund pro Euro ist es hierzulande  inzwischen deutlich höher. Im ersten Quartal 2011 lag es, auf’s Jahr  hochgerechnet, bei schätzungsweise 32.025 Euro, gegenüber 27.565 Euro in  Großbritannien. Das ist eine Differenz von 16 Prozent. Da die britische  Finanzpolitik auf absehbare Zeit sehr restriktiv sein muss, wenn die  Tory-Regierung ihre ehrgeizigen Defizitziele erreichen will, ist nicht  damit zu rechnen, dass sich der Abstand demnächst verkleinern wird. Die  britische Geldpolitik wird das nicht ausgleichen können – die  Notenbankzinsen haben fast schon die Nulllinie erreicht. Die meisten  Analysten erwarten, dass das deutsche reale BIP in diesem Jahr gegenüber  2010 um etwas mehr als 3 Prozent expandieren wird, das britische  dagegen nur um 1,7 Prozent.

Der USA Bären-Thread 10229081

Natürlich hat das schwache Pfund die preisliche Wettbewerbsfähigkeit  der britischen Wirtschaft stark verbessert, in den Zahlen zeigt sich das  bislang aber noch nicht: Im vierten Quartal 2010 übertrafen die  Ausfuhren von Gütern und Dienstleistungen ihren Vorjahreswert real um  5,4 Prozent; in Deutschland waren es 15,7 Prozent. Was nicht ist, kann  ja noch werden, ich vermute aber mal, dass es nicht werden wird: Die  britische Produktionsstruktur passt nicht gut zur Struktur der globalen  Nachfrage. Wer zu viele Häuser baut, hat nicht genügend Ressourcen für  Anderes, insbesondere nicht für die Investitionsgüter, die im Zentrum  der Aufholprozesse in den Schwellenländern stehen – und noch einige  Jahrzehnte lang stehen werden.

Die Vorteile einer unabhängigen Geldpolitik und die Möglichkeit, das  Pfund abzuwerten, haben sich bisher noch nicht vorteilhaft in den Zahlen  niedergeschlagen. Selbst der Arbeitsmarkt ist nicht mehr das  Paradepferd, das er einst war. Nach den jüngsten Beschäftigungszahlen  hat sich die Lage zwar etwas verbessert, insgesamt sind sie aber noch um  1,9 Prozent niedriger als zur Zeit des letzten konjunkturellen  Höhepunkts im vierten Quartal 2008. Die Anzahl der deutschen Jobs  übertrifft dagegen ihr früheres zyklisches Hoch vom Oktober 2008 um 0,9  Prozent. Einst waren die britischen Arbeitslosenquoten deutlich  niedriger als die deutschen. Auch das hat sich geradezu dramatisch  verändert. Am Donnerstag meldete die Bundesanstalt für Arbeit für März  saisonbereinigt eine Quote von 7,1 Prozent; die letzte britische lag bei  8,0 Prozent (Januar).

Der USA Bären-Thread 10229081

Trotz des schwachen Wirtschaftswachstums übertrifft die britische  Inflationsrate der Verbraucherpreise die deutsche um Einiges. Im  Vorjahresvergleich waren es im Februar 4,4 Prozent gegenüber 2,1  Prozent. Bei den industriellen Erzeugerpreisen sah es ein bisschen  anders aus: 5,3 Prozent zu 6,4 Prozent. Die Bank of England verfehlt  damit ihr vom Schatzkanzler vorgegebenes Ziel von 2 Prozent sehr  deutlich und müsste eigentlich die Zinsen anheben. Anders als die EZB,  die am 7. April den Hauptrefinanzierungssatz auf 1,25 Prozent erhöhen  wird, hat die britische Notenbank angesichts der prekären  wirtschaftlichen Lage erst einmal signalisiert, dass sie noch nicht  aktiv werden will (= Stagflation, negative Realzinsen wie in USA - A.L.). Damit bleibt die Bank Rate mindestens bis zum Mai bei  0,5 Prozent. Das ist einer der Gründe, weswegen das Pfund tendenziell  weiter gegenüber dem Euro abwerten wird.

Ein anderer Grund ist das anhaltende Defizit in der britischen  Leistungsbilanz: Es dürfte 2011 erneut in der Größenordnung von 1,7  Prozent des BIP liegen. Auch Euroland wird ein Defizit aufweisen, es ist  aber mit etwa 0,3 Prozent um Einiges kleiner (Deutschlands Überschuss  wird knapp 5 Prozent erreichen). Von der Leistungsbilanz her gibt es  also an den Devisenmärkten ein Überangebot an Pfund Sterling. Das könnte  kompensiert werden durch autonome Kapitalimporte, ob es aber dazu in  ausreichendem Maße kommt, muss bezweifelt werden. Die wichtigste  Determinante von Kapitalströmen sind die erwarteten Veränderungen von  Assetpreisen, also Aktien und Immobilien. Aus amerikanischer oder  asiatischer Sicht sind britische Aktien relativ billig und damit  attraktiv, aber das gilt für die Aktien anderer europäischer Länder  gleichermaßen. Also kein Vorteil in dieser Hinsicht. Ganz klar ist  hingegen, dass die britischen Immobilienpreise noch einen erheblichen  Korrekturbedarf haben, vor allem wenn man sie mit den amerikanischen  vergleicht. Nach jahrzehntelangen rasanten Zuwachsraten haben sie zwar  2008 ihren Höhepunkt überschritten, bewegen sich aber seitdem nur leicht  abwärts und sind nach wie vor, gemessen an Kriterien wie “Mieteinnahmen  zu Marktpreisen” oder “Schuldendienst zu Haushaltseinkommen”,  überteuert und damit nicht attraktiv für Kapitalanleger. Das Pfund wird  also weiter abwerten.

Ein ausgeglichener Staatshaushalt ist für sich genommen nicht  erstrebenswert. Wenn der Staat in Bildung und Infrastruktur investiert  und den folgenden Generationen damit einen großen Kapitalstock vererbt,  ist nicht viel gegen Schulden machen einzuwenden. Das gilt auch für  Schulden, die aus der Not geboren sind, vor allem durch Rezessionen und  Kriege. Manchmal muss der Staat den privaten Sektor verdrängen oder mit  seiner Nachfrage für ihn einspringen. Im Falle Großbritanniens zieht  aber weder das eine noch das andere Argument. Das wird vor allem im  Vergleich zu Deutschland augenfällig. Während das britische reale BIP in  den beiden Rezessionsjahren 2008 und 2009 insgesamt um 5,0 Prozent  zurückging, waren es in Deutschland 3,7 Prozent und damit kaum weniger.  Der Unterschied in den Auswirkungen auf die Staatsfinanzen war aber  gewaltig. Im Jahr 2011 wird sich das gesamtstaatliche Defizit in  Großbritannien laut Prognose der EU-Kommission vom vergangenen Herbst  trotz aller Sparprogramme und Steuererhöhungen auf 8,6 Prozent des BIP  belaufen, in Deutschland auf 2,7 Prozent. Im statistischen Anhang des Economist  lese ich, dass die Mehrheit der Analysten für dieses Jahr inzwischen  mit einem britischen Defizit von 9,0 Prozent sowie einem deutschen von  sage und schreibe nur 0,5 Prozent rechnet. Man traut seinen Augen  nicht..

Der USA Bären-Thread 10229081

Jedenfalls wird die britische Schuldenquote, einst eine der  niedrigsten der Welt, am Jahresende auf 83,5 Prozent oder mehr steigen,  während die deutsche bei knapp 76 Prozent stagnieren dürfte. Die  Londoner Regierung hinterlässt den folgenden Generationen weniger einen  modernen Kapitalstock als vielmehr einen gewaltigen Schuldenberg.

Der USA Bären-Thread 10229081

Wie in den USA rächt sich nun auch in Großbritannien, dass lange Zeit  nach dem Motto gewirtschaftet wurde “Wenn wir die Steuern senken, kommt  es zu mehr Wachstum, wodurch sich die Steuersenkung im Wesentlichen  selbst finanziert”. (= Reagans "Voodoo"-Turbukapitalismus - A.L.) Vor allem für die sogenannten Leistungsträger in der  City war das eine tolle Strategie, nicht dagegen für die  Volkswirtschaft insgesamt. Die sogenannte Abgabenquote liegt auf der  Insel bei knapp 41 Prozent (des BIP), in Deutschland bei knapp 43  Prozent. Niemand weiß, was der optimale Anteil des Staates an der  Wertschöpfung ist, aber es lässt sich mit einiger Sicherheit sagen, dass  er nicht in der Nähe von Null liegen sollte. Viele reiche Länder haben  Staatsquoten, die deutlich höher sind als die deutsche.

Deutschland ist ohne eine autonome Geldpolitik insgesamt viel besser  gefahren als Großbritannien mit seiner nationalen Notenbank, und das  trotz der gewaltigen Lasten durch die Wiedervereinigung und der  zunehmenden Transfers an die schwächeren Mitgliedsländer der  Währungsunion. (Das liegt aber mMn an der Leistungsfähigkeit des dt. Mittelstands - viele Tüftler bieten Produkte an, die weltweit konkurrenzlos sind, während die Briten wie die Amis auf "Finanzrevolution" gesetzt hatten - A.L.) Es ist aber nicht damit zu rechnen, dass die Briten  daraus folgern werden, dass sie sich vielleicht doch um eine Aufnahme in  den Club bewerben sollten – wahrscheinlicher ist, dass sich der Trend  hin zu einem Europa der zwei Geschwindigkeiten verstärken wird, was  Großbritannien dann zunehmend marginalisiert. Von dem politischen  Endziel der Union will man ja ohnehin nichts wissen. De facto wird das  Königreich daher auf die eine oder andere Weise austreten.

http://blog.zeit.de/herdentrieb/2011/03/31/britisches-wirtschaftsmodell-ist-gescheitert_2914

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Pichel:

Portugal erreicht bald Irlands Zinsen!

4
05.04.11 14:41
Unterbezahlte Verlustbringer
rottmeyer.de/?p=3649
Antworten
Pichel:

link dazu

 
05.04.11 14:42
pigbonds.info/
Unterbezahlte Verlustbringer
rottmeyer.de/?p=3649
Antworten
Anti Lemming:

Nasdaq-100 wird neu gewichtet

6
05.04.11 14:47
Der Apple-Anteil wird fast halbiert, von zurzeit über 20 % auf 12,3 %. Das übt auf die Apple-Aktie Verkaufsdruck aus. Dafür werden Cisco, Intel, Oracle und Yahoo übergewichtet.

Rev Shark, street.com (Auszug)

Probably the main thing pressuring the market this morning is the rebalancing of the Nasdaq 100. Apple (AAPL), which has had a weighting of over 20%, is being reduced to 12.3%. This means index funds need to unload a huge number of shares, and that is pushing the stock down substantially. Other stocks, like Intel (INTC), Cisco (CSCO), Oracle (ORCL) and Yahoo! (YHOO) are being increased, however, so they are helping to offset some of that weakness.  A full report on the rebalancing can be found here:

indexes.nasdaqomx.com/docs/NDXSpecialRebalancePresentation.pdf
Antworten
ivan73:

Der hohe Öl-Preis

5
05.04.11 15:02
und die damit verbundenen Folgen werden auch in den Mainstream-Medien immer
präsenter :

www.handelsblatt.com/finanzen/...or-dem-oelschock/4026404.html
Antworten
permanent:

China erhöht Leitzinsen

5
05.04.11 15:09
Die Inflation im Blick

China erhöht Leitzinsen

Im Kampf gegen die steigende Inflation zieht Chinas Notenbank die geldpolitischen Zügel erneut an. Sie versucht seit längerem, mit einer schrittweisen Straffung der Geldpolitik eine konjunkturelle Überhitzung zu vermeiden und die Inflation zu bremsen.

Die chinesische Notenbank hat ihre Geldpolitik weiter gestrafft, um das starke Wachstum und die Kreditvergabe zu dämpfen. Der Kredit- und der Einlagezins werde um jeweils einen viertel Prozentpunkt angehoben, teilte die Zentralbank der Volksrepublik mit. Damit verlangt sie für Kreditlinien mit einjähriger Laufzeit 6,31 Prozent Zinsen, Einlagen mit derselben Laufzeit werden künftig mit 3,25 Prozent verzinst

Es ist die zweite Zinserhöhung in diesem Jahr und die vierte Erhöhung im aktuellen Zyklus seit Oktober 2010, in dem die Geldzügel strenger angezogen werden. Damit bleibt die chinesische Notenbank ihrem Kurs treu, das starke heimische Wirtschaftswachstum durch eine straffere Geldpolitik zu bremsen. Die zur Überwindung der Weltwirtschaftskrise massiv ausgeweitete Kreditvergabe soll eingeschränkt werden.

Darüber hinaus ist die Teuerung in China mit knapp fünf Prozent im internationalen Vergleich sehr hoch. Die Einschätzung einiger Experten, dass die Notenbank Chinas ihren Straffungskurs wegen der Lage in Japan aussetzen könnte, hat sich mit dem jüngsten Schritt nicht bewahrheitet.

Quelle: dpa/rts

Antworten
permanent:

US Services Sector Declined More Than Expected in

2
05.04.11 16:05

US Services Sector Declined More Than Expected in March From Five-Year High in February: ISM

Antworten
Maxgreeen:

#78966 - gute News für die Anleger

2
05.04.11 16:53
schlechte Wirtschaftsdaten lässt die Pumpe starten, also schnell auf den Zug aufspringen

* Qualitätsposting ohne Zusatz von haarsträubenden Behauptungen
Antworten
Anti Lemming:

ISM Dienstleistungsindex enttäuscht

 
05.04.11 16:54
(allerdings nicht die Börsen, denn die "wollen nach oben"...)

Veröffentlichung der Zahlen zum ISM Dienstleistungsindex ("ISM Non-Manufacturing Index") aus den USA für März 2011

Der US-amerikanische ISM Non-Manufacturing Index (NMI) für März notiert bei 57,3. Erwartet wurde der NMI im Bereich 59.0 bis 59.5 nach zuvor 59.7.
Antworten
Maxgreeen:

AL besonders die Subindizies, :(((

 
05.04.11 16:57
* Qualitätsposting ohne Zusatz von haarsträubenden Behauptungen
Antworten
Anti Lemming:

Bernanke

8
05.04.11 17:34
can stay irrational much longer than A.L. can stay patient.

I want this guy's head on a silver plate with a lemon in his mouth and some parsley in his ears.
Antworten
Eidgenosse:

Auf Deutsch:

5
05.04.11 18:07
Bernanke kann länger irrational handeln als die Bären liquide sind.
Über den Wolken...
Antworten
Anti Lemming:

Eidgenosse

2
05.04.11 18:09
Du hast das mit dem Silbertablett und der Zitrone im Maul vergessen.
Antworten
Navigator.C:

#78972

 
05.04.11 18:45

 

Da schau mal einer an. Der Lynchmob rottet sich zusammen. Euch juckt wohl das Fell was ?

Wie wäre es mit einen neuen ATH per Future Pumpe ?

MfG

Silbertablett & Zitrone

Der USA Bären-Thread 10232636

 

 

Antworten
wawidu:

ISM Dienstleistungsindex

4
05.04.11 18:46
In diesem spielt der Transportsektor eine gewichtige Rolle. Zwischen März 2009 und September 2010 hatte der kombinierte Transport von Gütern über Seeweg, Schiene und Straße (Intermodal Traffic, primär Containerfracht) die größte Steigerungsrate aller Transportsegmente erzielt und fast die Frachtraten von vor 2008 erreicht. Der folgende Chart der 13-week Rolling Averages y/y des Intermodal Traffic aus dem Weekly Railfax Rail Carloading Report von ASI/Transmatch vom 26.03.11 lässt sehr schön den schleichenden Niedergang dieses Segments erkennen. In Q3/2010 lag der Anstieg noch bei über 20 % zum Vorjahreszeitraum (vs. August 2009), aktuell bewegt er sich bei rund 8 % (vs. März 2010).
Der USA Bären-Thread 393416
Antworten
Eidgenosse:

Anti, ich hab ihn nicht vergessen

4
05.04.11 19:04
nur fiel mir nix passendes ein. Aber ich denke er wird sein Fett schon noch abbekommen.

Ob Trichet die Zinsen anhebt bin ich mir auch nicht sicher. Eigentlich kann er gar nicht.
Bin mal gespannt auf Do.
Über den Wolken...
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