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Der USA Bären-Thread

Knockout von Ing Markets Werbung

Passende Knock-Outs auf Siemens Healthineers AG

Strategie Hebel
Steigender Siemens Healthineers AG-Kurs 4,95 10,20 19,50
Fallender Siemens Healthineers AG-Kurs 4,84 10,15 20,03
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen finden Sie jeweils hier: DE000NG3MV92 , DE000NG3JDV1 , DE000NB4TJZ1 , DE000NB1HZX3 , DE000NB4CWT3 , DE000NB4C1F6 . Bitte informieren Sie sich vor Erwerb ausführlich über Funktionsweise und Risiken der Produkte. Bitte beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

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Dreiklang:

A.L für die Vergangenheit stimmt das #75648

8
13.02.11 23:01
Gemessen am Kaufkraftverlust ist Gold heute billiger als 1980 - um einiges billiger sogar.

Aber nochmal zum Dollar. Wenn der Dollar der argentinische Peso wäre, dann hätte bei der neg. Handelsbilanz der USA  (die neg. Handelsbilanz Argentiniens bewirkte letztlich den Crash)  der "amerikanische" Peso ( USP) längst einen Kollaps erlitten. Der Zusammenbruch der Währung wäre dadurch zustande gekommen, dass kaum niemand im US-Peso notierte Staatsanleihen gekauft hätte - außer zu extremen Zinsen - , so dass als einzige Grundlage der Finanzierung des H.Defizits der Export der USPeso in Frage gekommen wäre. Dieses Überangebot an USP international hätte dann die Währung nach unten gedrückt. Man hätte sagen können: 10% mehr USP in Fremdbestand - 10% Währungsverlust.

Von daher sind die USA unheimlich effizient. Denn sie können die im Außenhandel umlaufenden USP äh Dollar um 30% pro Jahr steigern - und der Dollar gibt nur um 3% nach. Sozusagen ein Effizienzfaktor 10. Das macht ihnen auf der Welt niemand nach. Dass die USA auf steigende Importpreise empfindlich sind, sieht man am China-Import. Deutliche Preissteigerungen haben die Importe reduziert - und Importe sind, da Konsum in den USA 70% der Wertschöpfung ausmacht, wertschöpfend. Man mag das für Schwachsinn halten (ich tue das) , doch das ist genauso von der Ökonomie akpzeptierte Formel.

Somit  haben die USA KEIN Interesse daran, den Dollar nach unten zu bringen. Es geschieht bisher auch nicht. Und das wiederum ist mittelbar die Ursache für die hohen Rohstoffpreise, welche bei Agrarprodukten fatale Wirkungen für Ärmere entfalten. Würde der Dollar richtig reagieren, dann hätte der hohe Dollarpreis aufgrund Abwertung nicht diese fatale Dynamik.

Wenn die BRIC-Staaten ihre Währungen zusammenlegen würden in einem virtuellen Korb und darauf Rohstoffkontrakte laufen würden, wäre die Lage deutlich entspannter. Für die USA wäre das allerdings (fast) der GAU - währungspolitisch gesehen.
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wawidu:

Ein sehr bedenklich stimmender Chart

6
13.02.11 23:48
Erst kürzlich habe ich den aktuellen Chart der US-Geldmenge M1 mit einem gewaltigen Sprung seit 2008 gezeigt. Wie dieser allerdings bei der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, d.h. in der breiten Wirtschaft, ankommt, siehe hier:
(Verkleinert auf 88%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 380624
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Nationalistische Töne in den USA

7
14.02.11 06:31

Als die bevorstehende Übernahme der New York Stock Exchange durch die Deutsche Börse vergangene Woche Schlagzeilen machte, titelten die US-Medien "Willkommen Deutschland". Doch nun scheinen nationalistische Töne die Transaktion zu gefährden.
Politiker beider großen Parteien in den USA haben sich am Wochenende skeptisch zur geplanten Übernahme der New Yorker Börse (NYSE) durch die Deutsche Börse geäußert. Sie beklagten, die Transaktion sei ein Zeichen dafür, dass das Land seine Führungsrolle verliere und befürchteten, Frankfurt könnte in dem neuen Konzern in Zukunft Entscheidungen forderten, die Leitung der neuen Megabörse müsse in New York verbleiben.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/...ische-toene-in-usa;2753949

#0000ff">In Deutschland ist es nicht anders, man denke nur an das Beispiel Hochtief.

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Wellenreiter

7
14.02.11 06:34

Wellenreiter-Kolumne vom 12. Februar 2011
Zyklische Standortbestimmung

Der US-Präsidentschaftszyklus kann als einer der wenigen funktionierenden regelmäßigen Zyklen in der Finanzwelt bezeichnet werden. Ist ein neuer Präsident gewählt, lassen die Aktienmärkte üblicherweise zunächst Luft ab oder gehen seitwärts. Diese Phase begleitet das gesamte Nachwahljahr und hält bis zum Sommer des Zwischenwahljahres an. Von dort startet üblicherweise seine starke, sich durch das Vorwahl- und Wahljahr hindurch ziehende Aufwärtsphase an den Aktienmärkten. Wir haben den beschriebenen Verlauf auf dem folgenden Chart abgebildet (blaue Linie). Das aktuelle Verlaufsmuster (rote Linie) wird ebenfalls dargestellt.

Der USA Bären-Thread 9760170

Man erkennt, dass sich der Dow Jones Index ab der Wahl Obamas im November 2008 zunächst atypisch verhielt. Nach dem Tiefpunkt im März 2009 stieg der Markt bis zum Mai 2010 deutlich an. Der Verlauf hätte flach sein müssen. Der voraus gegangene tiefe Sturz der der Aktienmärkte im Herbst 2008 und die anschließende unterstützende Reflationierung durch die Zentralbanken bewirkte einen scharfen Anstieg im Nachwahljahr 2009 und in der ersten Hälfte des Zwischenwahljahres 2010.

Gibt es Hinweise darauf, dass sich dieser vorgezogene Anstieg „rächt“? Werden die üblicherweise starken Vorwahl- und Wahljahre diesmal schwächer verlaufen als üblich? Auf dem ersten Blick muss man dies verneinen. Im Gegenteil: Der Anstieg Ende August 2010 setzte genau zum - gemäß dem Muster - zu erwartenden Zeitpunkt ein (grüne Linie obiger Chart). Schon am 2. Juli 2010 bildete sich das Jahrestief.

Der Dow Jones Index steigt seit seinem Tief vom 2. Juli 2010 mit einer Geschwindigkeit von 0,12 Prozent pro Handelstag (26,7% in 155 Handelstagen). Ein solcher Anstieg befindet sich im Rahmen dessen, was man aus Sicht des Präsidentschaftszyklus erwarten kann. Der folgende Chart zeigt alle Anstiege des Dow Jones Index vom Zwischenwahljahr -Tief bis zum Vorwahl- oder Wahljahreshoch.

Der USA Bären-Thread 9760170

Die blaue Linie repräsentiert den Durchschnittsanstieg aller Präsidentschaftszyklen-Rallys seit 1962. Er beträgt 52 Prozent. Überdurchschnittliche Ergebnisse wurden insbesondere im Bullenmarkt der 1980/90er Jahre erzielt, aber auch zu Beginn der 1970er Jahre. Seit dem Milleniumswechsel befinden sich die Zuwachsraten auf weniger hohem Niveau. In einem inflationären Umfeld langen die Zuwachsraten im Bereich von 30 bis 35 Prozent (ab 1966, 1978, 1998 und ab 2006; Ausnahme: ab 1974).

Ein Vergleich mit den entsprechenden Rallyes der vergangenen Jahre weist auf einen interessanten Zeitraum hin. Die in den Zwischenwahljahren 1998, 2002 und 2006 begonnenen Aufwärtsbewegungen gingen 170 bis 180 Handelstage nach ihrem Start in eine Seitwärtsbewegung über (schwarze Linie folgender Chart).

Der USA Bären-Thread 9760170

Würde sich dieses Muster wiederholen, so müsste man im Rahmen des kommenden Monats März einen vorläufigen Hochpunkt an den Aktienmärkten erwarten. In unserem im Dezember erschienenen Jahresausblick bezeichneten wir den Zeitraum von Mitte Januar bis Mitte Februar 2011 als „Turbobooster“ für die Aktienmärkte. In unserer handelstäglichen Ausgabe arbeiten wir mit weiteren zyklischen Verlaufsmustern, von denen ein wichtiges Muster - dasjenige des Verlaufs in 1er/Vorwahljahren - ein vorläufiges Hoch noch im Februar signalisiert.

Fazit: Die US-Aktienmärkte bewegen sich seit Sommer 2010 im Einklang mit dem Verlauf des US-Präsidentschaftszyklus. Der Anstieg des Dow Jones Index bewegt sich - mit bisher 26,7 Prozent - im vergleichsweise moderaten Bereich. In einem inflationären Umfeld tendiert der Dow Jones Index nach Zwischenwahljahren eher zu moderaten Anstiegen im Bereich von 30 bis 35 Prozent, bevor erneute eine mittelfristige Abwärtsbewegung einsetzt. In Zwischenwahljahren begonnene Anstiege tendieren dazu, nach etwa 8 Monaten eine Pause einzulegen. Für die aktuelle Rallye würde dies einen Hochpunkt im März 2011 bedeuten. Andere Zyklen verweisen auf ein vorläufiges Ende des Anstiegs bereits im Februar.

Unsere zyklischen Muster weisen darauf hin, dass ein Großteil des Pulvers für 2011 und 2012 bereits in den Jahren 2009 und 2010 verschossen wurde. Verfolgen Sie die Entwicklung der Finanzmärkte in unserer handelstäglichen Frühausgabe.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

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Einige Worte zur Stimmung in California

16
14.02.11 08:44

Mein Aufenthalt war zeitlich sehr begrenzt. Vor Ort war ich nur von Donnerstag (Abend PT) bis Samstag (Abend PT).
Ich habe bei einer befreundeten Familie in Dana Point gewohnt (http://de.wikipedia.org/wiki/Dana_Point) und mich mit einige Leuten privat und beruflich getroffen. Die Stimmung war gut und entspannt. Das Klagen über wirtschaftliche Probleme hat im Vergleich zu meinem letzten Aufenthalt (August 2010) deutlich nachgelassen. Es ist nicht besser aber der Trend nach unten ist gebrochen und die Sorge vor der Zukunft gewichen. Die Budgetprobleme im Bundeshaushalt sind weit weg, die im Staatshaushalt (Bundesstaat) machen vielen Sorgen da sie unmittelbar betroffen sind. Viele Services sind eingeschränkt oder abgeschafft. Das Sicherheitsgefühl (vor Gewalt) hat nachgelassen.


Die wirtschaftlichen Perspektiven sind begrenzt,  insbesondere für Schulabgänger. Die Schuld für wirtschaftliche Probleme wird gerne bei Immigranten und hier insbesondere bei illegalen Immigranten aus den südlichen Nachbarländern gesucht. Dabei birgt sich hier durchaus ein Sprengsatz. Die Schulen sind bereits  heute überlaufen, Gemeinden (County) und der Bundesstaat haben kein Geld hier zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Die illegale Einwanderung hält unvermindert an, Integration ist zum Teil sehr schwer da Hispanics die größte Bevölkerungsgruppe stellen. Frühere Einwanderungswellen aus Europa haben den USA immer einen Zugewinn gebracht, europäische Einwanderer waren durchschnittlich besser gebildet als die amerikanische Bevölkerung. Heutige Einwanderer sind in der Masse schlechter gebildet -und werden somit als Last empfunden- dabei gilt es durchaus nach geographischer Herkunft zu unterscheiden. Immigranten aus Asien gelten als gebildet und motiviert -was der Realität entspricht-, Immigranten aus Mexico, Mittel- und Lateinamerika gelten als unbebildet und unmotiviert -was in der Tendenz leider stimmt.
Dieses liegt begründet in soziokulturellen Strukturen. Bildung hat südlich der USA tendenziell immer einen geringen Stellenwert gehabt. Ein großes und hemmendes Leider der aufstrebenden Macht Brasilien. Während Asiaten der Bildung einen sehr hohen Stellenwert einräumen.

Noch ein kurzer Satz zum Schluss: Das Wetter hebt die Stimmung definitiv. Wer je einen herrlichen Sonnenuntergang auf einer Terasse mit Blick auf den Pazifik genossen hat, weiß wovon ich rede.

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China Trade Surplus Shrinks After Imports Surge

2
14.02.11 08:53
China Trade Surplus Shrinks After Imports Surge
CHINA, TRADE, SURPLUS, ECONOMY,
Reuters
| 14 Feb 2011 | 12:26 AM ET

China's trade surplus fell more than expected in January for the second straight month, supporting the government's case that it is doing enough to spur domestic demand without speeding up currency appreciation.

 

A weaker surplus in the past would have caused concern, but China has been trying to shift its economy towards greater reliance on consumption and less on exports, in part to address critics who say that its success has come at the expense of other countries.

Although two consecutive months of declining trade inflows hardly mark a definitive change, they do provide an important symbolic lift to China ahead of a G20 meeting this week of finance ministers from the world's biggest developed and developing economies.

China exports grew 37.7 percent in January from a year earlier, and imports rose 51 percent, state television said on Monday. That left the country with a trade surplus of $6.5 billion, compared with $13.1 billion in December.

The median forecast of economists polled by Reuters last week was for exports to rise 22.4 percent in January and imports to grow 28 percent, resulting in a trade surplus of $10.7 billion.

Along with serving as a signal of economic rebalancing, the smaller trade surplus also means that less money is rushing into China, easing the upward pressure on prices that has pushed inflation to its fastest in more than two years.

China will report its January inflation data tomorrow. Analysts polled by Reuters had expected prices to rise 5.3 percent in the year to January, a 30-month high, but traders said on Monday that the increase was likely to be 4.9 percent, because adjustments of the consumer price index will have reduced the weight given to fast-rising food prices.

 

China's trade surplus fell more than expected in January after imports surged, supporting the government's case that it is doing enough to spur domestic demand without speeding up currency appreciation.

A weaker surplus in the past would have caused concern, but China has been trying to shift its economy towards greater reliance on consumption and less on exports, in part to address critics who say that its success has come at the expense of other countries.

It was the third consecutive month of declining trade inflows, and though not enough to mark a definitive change, that streak provides an important symbolic lift to China ahead of a G20 meeting this week of finance ministers from the world's biggest developed and developing economies.

"There tends to be a seasonal pattern and there is generally a decline in the trade surplus at the beginning of the year," said Jian Chang, an economist with Barclays Capital in Hong Kong. "Exports tend to be weak in the first quarter, while there is no such pattern in imports."

China imports rose 51 percent in January from a year earlier, blowing past forecasts for a 28 percent rise. Exports rose 37.7 percent in January, topping expectations for a 22.4 percent rise, the customs administration said.     

That left the country with a trade surplus of $6.5 billion, compared with $13.1 billion in December and forecasts for a $10.7 billion gap.

The surplus was its smallest in nine months.

Global Strength    

Yu Song and Helen Qiao, economists at Goldman Sachs, said that the surprising growth of imports and exports reflected well on both the Chinese and global economy.

"The strong exports growth momentum is supported by improvements in economic conditions in China's major trading partners, and strong imports growth momentum is supported by strong domestic demand growth," they wrote in a note.

"Besides, the rise in imported commodity prices likely contributed to strong imports data as well."

Along with serving as a signal of economic rebalancing, the smaller trade surplus also means that less money is rushing into China, easing the upward pressure on prices that has pushed inflation to its fastest rate in more than two years.

China will report its January inflation data on Tuesday. Analysts polled by Reuters had expected prices to rise 5.3 percent in the year to January, a 30-month high, but traders said on Monday that the increase was likely to be 4.9 percent, because adjustments of the consumer price index will have reduced the weight given to fast-rising food prices.

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Anti Lemming:

Japans BIP schrumpft langsamer als erwartet

7
14.02.11 09:08
Japans Wirtschaft ist im dritten Quartal des bis Ende März laufenden Steuerjahres geschrumpft. Laut Angaben der Regierung vom Montag auf vorläufiger Basis, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Oktober und Dezember um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,1 Prozent.

Damit hat China nun auch nach offizieller Lesart der Regierung in Tokio Japan als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt abgelöst. Der Rückgang des BIP [in Japan] fiel jedoch deutlich geringer aus als Analysten erwartet hatten. Sie hatten im Durchschnitt der Prognosen mit einem Schrumpfen um 2,2 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 3,3 Prozent im Vorquartal. Das schürt Hoffnungen, dass Japan auf den Erholungspfad zurückkehrt.

www.ftd.de/politik/konjunktur/...volkswirtschaft/60011844.html



Japan sehe ich in desolatem Zustand: Das Land ist mit mehr als 200 % des BIP verschuldet, und die Wirtschaft ist nach heutigen Zahlen annualisiert um -1,1 % geschrumpft. Damit steuert Japan mMn auf die Staatspleite zu.

Die Börse sieht das anders: Der Nikkei nähert sich den 2010-Hochs.
(Verkleinert auf 70%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 380669
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Anti Lemming:

Boeings neue Jets sind Ladenhüter

 
14.02.11 09:25
www.ftd.de/unternehmen/industrie/...en-jumbo-jet/60011352.html

Der Chart ignoriert dies:
(Verkleinert auf 96%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 380676
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permanent:

US Banken warten auf lukrative Immobiliengeschäfte

4
14.02.11 09:25

Die halbstaatlichen Hausfinanzierer und gelten als die Mitverursacher der jüngsten Finanzkrise. Nun sollen die Immobilienriesen abgewickelt werden. Die US-Banken könnten ein lukratives Geschäftsfeld erben.

NEW YORK. Die US-Regierung läutet ein neues Zeitalter am US-Immobilienmarkt ein. Die Zeiten, in denen jeder Amerikaner eine Art Geburtsrecht auf ein eigenes Haus hatte, sind vorbei. Dieses Ziel wurde bislang mit massiven staatlichen Subventionen gefördert, die über die halbstaatlichen Hausfinanzierer und flossen. Um Krisen wie die der Jahre 2008 und 2009 zu vermeiden, will die Regierung Freddie und Fannie abwickeln. Allerdings blieb sie in ihrem am Freitag vorgelegten Papier erstaunlich vage.

Sicher ist nur, dass die Rolle des privaten Bankensektors wachsen wird. "Hypotheken werden vermutlich teurer und der Anteil der Hausbesitzer an der Bevölkerung wird vermutlich sinken. Aber beides ist durchaus wünschenswert", sagte Daniel Mudd, Ex-Manager bei und heute Chef beim Private-Equity-Fonds . Durch den Rückzug des Staates haben die Banken mehr Möglichkeiten für ein profitables Geschäft.

und gelten als die Mitverursacher der jüngsten Finanzkrise. Die beiden halbstaatlichen Immobilienfinanzierer waren in den 30er-Jahren gegründet worden, um mit Hilfe von Subventionen so viele Amerikaner wie möglich in die eigenen vier Wände zu bekommen. Das funktionierte so: Freddie und Fannie kauften den Banken deren Hypothekenkredite in Form von Anleihen (RMBS) ab, und ermöglichten es ihnen so, günstige Zinsen anzubieten. Anfang dieses Jahrhunderts bekam dieser politisch gewollte Prozess eine besondere Dynamik. "Wenn du ein Haus besitzt, hast du Anteil an der Zukunft dieses Landes", sagte 2003 der damalige US-Präsident George W. Bush und machte Druck auf die beiden Firmen.

Die Folge: Die staatlichen Subventionen für den Häusermarkt schufen eine Blase, deren Platzen die Weltwirtschaft an den Rand des Abgrunds führte. Weil Freddie und Fannie zugleich selbst am Kapitalmarkt darauf spekulierten, dass die von ihnen mitverursachte Blase endlos größer wird, mussten sie mit 134 Milliarden Dollar vom Staat gerettet werden. Bis heute hängt der Immobilienmarkt am Tropf des Staates.

Die Regierung von Präsident Barack Obama schlägt nun drei Optionen für die Abwicklung der beiden Firmen vor. Variante eins sieht die Abschaffung von Freddie und Fannie vor. Die Banken müssten sich dann am freien Markt Abnehmer für ihre Hypothekenanleihen suchen. Option zwei sieht zwar den Rückzug des Staates aus dem Anleihe-Ankauf vor, er würde aber in Krisenzeiten diese Papiere kaufen dürfen. In Variante drei würden Freddie und Fannie abgeschafft, doch der Staat behielte eine starke Rolle. Die Banken müssten sich dabei zwar private Käufer für die Anleihen suchen, diese würden aber von der Regierung versichert - allerdings in einem geringeren Umfang als bisher.

Die letzte Variante ist unter den privaten Banken besonders populär, weil sie ihnen den Markt öffnen und zugleich große Teile der Risiken abnehmen würde. Unabhängig davon, welche Option am Ende Gesetz wird, rechnet die Regierung mit einer Übergangsphase von fünf bis sieben Jahren. Wegen der politischen Brisanz des Themas dürfte eine Entscheidung erst nach den Präsidentschaftswahlen 2012 fallen.

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Anti Lemming:

Schlecht recherchierter Artikel zu Fannie/Freddie

3
14.02.11 10:20

(in # 659), mit dem sich das Handelsblatt ebenfalls als "Finanzbildzeitung" outet.

1. Die Zeiten, in denen jeder Amerikaner eine Art Geburtsrecht auf ein eigenes Haus hatte, sind vorbei. Dieses Ziel wurde bislang mit massiven staatlichen Subventionen gefördert, die über die halbstaatlichen Hausfinanzierer und flossen.

Das ist unzutreffend. Es flossen die meiste Zeit keinerlei staatliche Subventionen zu Fannie und Freddie (siehe detaillierte Erklärung unten). Laufende Subventionen wurden erst seit der 2008-Finanzkrise erforderlich, weil Fannie/Freddie (kurz: die FMs) wegen immer mehr fauler Housing-Kredite faktisch pleite gingen. Sie wurden beide zwangsverstaatlicht und machen als Zombies "am Staatstropf" weiter. Seitdem muss die US-Regierung, die haftet, laufend für die Verluste der FMs aufkommen. Diese Verluste rühren daher, dass immer mehr Amis arbeitlos werden oder wegen fallender Hauspreise nur noch über "negatives Eigenkapital" verfügen (mit folgender Zwangsversteigerung), aber auch daher, dass viele - betrügerisch - ihre Hypotheken nicht mehr bedienen und stattdessen lieber mehr shoppen.

Eigentlich ist das Fannie/Freddie-Prinzip die "Mutter" aller Kreditverbriefungen, und dies schon seit Jahrzehnten.

Die Beschreibung im HB ist ebenfalls falsch:

2. Das funktionierte so: Freddie und Fannie kauften den Banken deren  Hypothekenkredite in Form von Anleihen (RMBS) ab, und ermöglichten es  ihnen so, günstige Zinsen anzubieten.

Fakt ist, dass die Banken ihre neuen Hypoverträge bis zum heutigen Tage direkt an Fannie/Freddie (den FMs) weiterreichen. Der blaue Satz oben ist daher unzutreffend. Das Prinzip war und ist vielmehr, dass die beiden FMs diese vielen aufgekauften Einzelkredite in der Weise refinanzierten, dass sie im eigenen Namen Anleihen (MBS) rausgaben, die mit den Immobilien aus den Kaufverträgen besichert waren. Man könnte Fannies und Freddies MBS daher entfernt mit Deutschen Pfandbriefen vergleichen.

Hinzu kam, dass die FMs halbstaatliche Institutionen waren (inzwischen zwangsverstaatlicht) - und der US-Staat für deren MBS bürgte. Diese Regierungsbürgschaft führte dazu, dass Fannies und Freddies MBS als ähnlich sicher galten wie US-Staatsanleihen. Die Chinesen hatten bis 2007 rund ein Drittel ihrer Staatsersparnisse in Fannie/Freddie-MBS angelegt. Grund: Es gab auf die MBS geringfügig höhere Zinsen, dabei aber hatten sie wegen der impliziten Staatsgarantie faktisch diesselbe Sicherheit. Als Fannie/Freddie vor die Hunde gingen, gab es in USA einen undurchsichtigen Deal, der offenbar darauf hinauslief, dass die Fed die von China gehaltenen Fannie/Freddie-MBS auf ihre Bilanz nahm und den Chinesen dafür im Gegenzug US-Staatsanleihen  anbot. (Die Chinesen hatten wegen der Housing-Probleme Angst, dass die MBS fallen könnten).

D.h. Die Refinanzierung der FMs war wegen der staatlichen Bürgschaft so günstig. Eine Bürgschaft ist aber keinesfalls eine Subvention, wie das Handelsblatt irrigerweise schreibt.

Der Unterschied zum Subprime-Betrug besteht darin, dass Fannie/Freddie diese MBS nicht weiterverkauften und bis heute für Verluste in den Kreditportfolios selber geradestehen (bzw. jetzt wegen der Staatsgarantie der US-Steuerzahler).

Goldman und Co. hingegen fassten minderwertige Subprime-Kredite (von denen sie wussten, dass sie eigentlich wertlos waren) zu vermeintlich AAA-sicheren Wertpapierbündeln (CDO) zusammen und verkauften diese anschließend als Anlage-Objekte an Investoren weiter. Dabei ging die Kredit-Ausfallgefahr auf den Käufer über (d.h. z. B. auf die deutschen Banken und Landesbanken). Die "Leistung" von Goldman und Co. bestand lediglich darin, dieses Kredite zuvor einzusammeln und zu verbriefen. Da Goldman nicht haftete, wurden die Subprime-Kredite von Drückerkolonnen ohne ernsthafte Prüfung und teils ohne vollständige Erfassung der persönlichen Daten vergeben. Das ist die Ursache für das laufende "Mortgage-Gate" (Banken können nicht zwangsversteigern, weil sie den Besitz an den Titeln nicht nachweisen können).

Der Subprime-Betrug besteht darin, dass Goldman und Co. im Gegensatz zu Fannie/Freddie NICHT dafür haften, dass die Anleihen in den CDO-Bündeln am Ende bedient werden - und die Kredite entsprechend schlampig vergeben wurden. Und natürlich gibt es auf Subprime-CDOs keinerlei Staatsgarantie wie auf die MBS der FMs.

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Malko07:

Kann man Briefmarken in

10
14.02.11 10:25
Relation zu einer Währung setzen? Ja, wenn man wissen will wie sich der Preis der Briefmarken entwickelt hat. Rückschlüsse auf die Währung kann man daraus nicht ableiten.

Das Gleiche gilt für Gold, einem Vermögensgegenstand wie Briefmarken auch.

Kann man Gold in Relation zu Briefmarken setzen? Nein, das funktioniert nur mit dem Zwischenschritt über eine Währung (Geld), weil weder Gold noch Briefmarken eine Währung sind.

Gold war übrigens nie eine Währung. Zu Zeiten von Bretton-Woods wäre das Versprechen US-$ in Gold einzulösen in der gesamten Radikalität nie durchführbar gewesen. Auch hier war Vertrauen gefordert, das dann irgendwann nicht mehr da war. Feste Kursrelationen können eben weltweit nur begrenzt funktionieren. In noch früheren Zeiten war Gold ein Teil des Geldsystems, aber nie das alleinige.

Geld ist und war und wird es immer sein: Vertrauen! Ob nun das körperliche Geld aus Metallmünzen, Muscheln oder Bits besteht. Es ist eine Hilfsgröße für den Waren und Dienstleistungstausch und für eine sehr begrenzte Zeit ist es auch eine Aufbewahrungsfunktion.

Will man Geld länger aufbewahren landet man in Vermögenswerten: Grundstücke, Immobilien, Schuldverschreibungen, Aktien, Edelmetallen, Bildern, Briefmarken ...... Auch der gewöhnliche Sparer landet dort, es ist ihm nur oft nicht bewusst.

Vermögensgegenstände schwanken in ihrem Wert in Geld. Sie sind immer nur begrenzt handelbar. Blasen und Crash sind von allen Arten der Vermögensgegenständen bekannt. Auch kann man schön mit ihnen spekulieren - weshalb nicht auch mit Gold? Rohstoffe sind nur begrenzt Vermögensgegenstände. Sie sind sehr oft Waren. Ein Apfel hat nun mal eine sehr begrenzte Lebensdauer und es mach sehr wenig Sinn Geld in einem Apfel aufzubewahren. Und dann gibt es noch grenzwertige Güter, wo die Zuordnung nicht so eindeutig ist.

Es ist und bleibt deshalb absolut unsinnig Währungen mit Gold zu vergleichen. Die einzige Erkenntnis, die man gewinnen kann, ist die Preisentwicklung des Goldpreises.
Antworten
Anti Lemming:

2. Fehler:sind die Hypo-Kredite wirklich lukrativ?

3
14.02.11 10:34
Wenn die US-Hypokredite jetzt privat (d.h. von Banken) vergeben werden sollen, fehlt die staatliche Bürgschaft, die Fannie/Freddie genossen. Das ist für die Banken unter Risikoaspekten nur vertretbar, wenn sie die Hypokredite mit hohen Aufschlägen versehen, die spätere Ausfälle kompensieren (ähnlich wie bei Kreditkartenschulden, bei denen bis zu 30 % Zinsen pro Jahr verlangt werden).

Man kann zwar argumentieren, dass die Banken an diesen teureren Krediten entsprechend mehr verdienen. Die künftigen Ausfälle, die sie selber zu schultern hätten, muss man freilich davon abziehen.

Das entscheidende Gegenargument aber ist, dass der bereits jetzt - in der FM-Ära - lahmende US-Hausmarkt dann völlig kollabiert. Wer kann sich so teure Kredite überhaupt noch leisten? Was nützt es den Banken, wenn sie theoretisch mehr an den Hypokrediten verdienen, wenn sie mangels Nachfrage kaum noch welche vergeben können?



Der dritte peinliche Fehler im Handelsblatt-Artikel:

"Wenn du ein Haus besitzt, hast du Anteil an der Zukunft dieses Landes", sagte 2003 der damalige US-Präsident George W. Bush und machte Druck auf die beiden Firmen. Die Folge: Die staatlichen Subventionen für den Häusermarkt schufen eine Blase, deren Platzen die Weltwirtschaft an den Rand des Abgrunds führte."

Dass es diese Subventionen nicht gab, habe ich bereits im letzten Posting detailliert begründet. Die Housing-Blase kam - im Gegensatz zu den Phantastereien des HB-Schreiberlings - dadurch zustande, dass die Fed 2002 die Leitzinsen auf 1 % senkte und dort viel zu lange (bis 2004) beließ. Das BILLIGGELD der Fed schuf somit die starke Hausnachfrage (Hypotheken wurden deutlich billiger). Das ist aber eine Marktreaktion und hat nichts mit herbeiphantasierten "Subventionen" von Fannie/Freddie zu tun.

FAZIT: Der Handelsblatt-Artikel ist von vorn bis hinten falsch.
Antworten
permanent:

@AL Subverntionen für Fannie und Freddie

3
14.02.11 10:40

Es flossen keine Gelder von staatlicher Seite, jedoch hatten FMs die quasi gleiche Staatsgarantie wie unsere Landesbanken und unsere IKB. Durch diesen (geldwerten) Vorteil hat man am Markt eine preiswertere Refinanzierung erzielen können.
Dieser Nutzen wurde jedoch zum Unnutzen durch Missmanagement.

Permanent

Antworten
Anti Lemming:

Stimmt, Permanent

 
14.02.11 10:55
"Es flossen keine Gelder von staatlicher Seite", schreibst Du zutreffend. Also gab es auch nicht die vom Handelsblatt behaupteten "Subventionen", wie ich in # 661 dargelegt habe.
Antworten
Dreiklang:

Die Greenspan-Magie

10
14.02.11 11:04
Greenspan galt lange Zeit als ein Magier, der geradezu bravouröse Zahlen vorlegen konnte, und man fragte sich bei/nach seinen kryptischen Vorträgen: Wie schafft der Mann das bloß?

Etwa: 4% Wachstum, 2% Inflation, 4% Nominalzins. Das klang gut - verdächtig gut, weil bei 4% Wachstum schon der Nominalzins hätte höher ausfallen müssen.

Tatsächlich war in diese Berechnung der "hedonische Faktor" eingearbeitet. Wie groß dieser war, wurde von der FED nicht verraten- man kann aber von 4% ausgehen. Völlig unhedonisch hätten die Zahlen richtig lauten müssen:

0% Wachstum, 6% Inflation, 4% Nominalzins => also Zinssubvention. Für die Banken rechnete sich das, da die FED ja mit Leitzinsen bei 1 - 2 % operierte. Bei solchen Bedingungen war es klar, dass die Masse mit Häusern spekulierte. Die FED gebrauchte die Häuserspekulation als Mittel zur Erhöhung des Geldumlaufs und letztlich zur Aufrechterhaltung eines Scheinwachstums.

Soweit zu den USA. Europa...

Europa war   - siehe Immobilienblase in Spanien - nicht besser, mit dem Unterschied, dass in der EMU mit dem viel zu billigen Realkapital aus Deutschland spekuliert wurde. Der Kapitalzufluss führte  zu Inflation in den GIPS -Staaten.

Dieses Kapital ist zu großen Teilen vernichtet worden. Die EZB ist dafür mittelbar mit verantwortlich. Bei Trichets Konsortium hätten wegen den  divergierenden Inflationsraten alle roten Lampen aufleuchten müssen, und die logische Folge wäre gewesen, den südeuropäischen Banken höhere Leitzinsen abzuverlangen. Was aber der Euro-Ideologie widerspricht und nicht sein kann, was nicht sein darf.
Antworten
Anti Lemming:

Wawidu - # 649

5
14.02.11 11:27
Insofern hat die aktuelle große Goldhausse mE eine andere Qualität als die der 1970er.

Das könnte gut der Fall sein. Die Goldrallye der 1970er ging auf die damals galoppierende Inflation zurück, die bis auf 20 % angestiegen waren. In solchen Zeiten kaufen Anleger Gold, weil sie der Inflation ein Schnippchen schlagen wollen (Idee: das Geld verliert durch die hohe Inflation rapide an Wert, in Gold ist es hingegen sicher aufbewahrt). Dabei wird allerdings verkannt, dass bei hoher Inflation auch die Zinsen sehr hoch sind, und meist noch einen Tick höher als die Inflation selbst.

Der schlaueste Deal um 1980 war daher, darauf zu setzen, dass die Inflation nicht ewig so hoch bleibt - und sich das damalige Zinsniveau langfristig zu sichern. Dies konnte man durch den Kauf 30-jähriger US-Staatsanleihen, die fast zweistellige Zinsrenditen boten. Wie ich in # 648 beschrieben habe, haben in 1982 gekaufte 30-jähriger bis 2011 rund viermal besser performt als Gold, wenn man die Zinsen und Zinseszinsen berücksichtigt.

Der dümmste Deal um 1980 war, wegen der starken Inflation Gold zu kaufen, um dieser auf diesem Wege zu entkommen. Denn als Volcker die Inflation Anfang der 1980er mit seiner  Hochzinspolitik radikal und erfolgreich bekämpfte, brach der Goldpreis vom damaligen Blasenhoch um 900 Dollar förmlich in sich zusammen. Gold fiel drastisch und notierte viele Jahre lang um 400 Dollar. Anfang der 2000er Jahre sank Gold sogar bis auf 300 Dollar. Zu der Zeit hatte ein Goldkäufer aus 1982 sein Geld nominal gedrittelt, und inkl. Zinverluste schätzungsweise mehr als gezehntelt.

Eine tolle Performance erzielten nur die, die genau zu dieser Zeit - kurz nach der Jahrtausendwende, das Gold am Tief einsammelten und seitdem hielten. Käufer aus 1982 mussten geschlagene 16 Jahre - nämlich bis 2008 - warten, bis sie auch nur ihren damaligen Einstandspreis - nominal - zurückbekamen. Die Zinsverluste haben sie bis heute nicht annähernd kompensiert. Sie würden erst bei einem Goldpreis von rund 5000 Dollar voll ausgeglichen.



Doch damit genug der Gold-Schelte. Wichtig ist auch Dein Einwand, dass die jetzige Gold-Rallye eine andere Qualität hat. Das trifft m. E. zu, weil wir in einer Ära leben, in der global Staatspleiten drohen. Heute wird das Geld nicht durch galoppierende Inflation wertlos wie in den 1970ern, sondern dadurch, dass sich die Staaten bis zur Halskrause verschulden und über immer mehr Staaten das Damoklesschwert des Staatsbankrotts hängt. Ein solcher kann schlimmstenfalls mit einem politisch definierten "Reset auf Null" einhergehen - wie beim Ende der Reichsmark in 1948.

In solchem Kontext wird der Werterhalts-Charakter an Bedeutung. Ein Goldinvestment ist dann ähnlich wie Permanents Kauf von Ackerland - nämlich eine Flucht in Sachwerte zu einer Zeit, in der Regierungen den Geldwert ihrer Papierwährungen gefährden.

Ackerland bringt aber - im Gegensatz zu Gold - Zinsen, nämlich die regelmäßigen Pachteinkünfte. Es ist daher ähnlich wie eine Staatsanleihe ein Investment, dass "Cash Flow" erzeugt. Die verlässliche Wertaufbewahrungsfunktion kommt noch obendrauf.

Ich halte einen globalen Meltdown des Dollars bzw. "der Währungen" jedoch nach wie vor für ein ziemlich unwahrscheinliches Doomsday-Szenario. Die Wahrscheinlichkeit dafür würde ich mindestens 20-Mal geringer ansetzten als die, dass sich der SP-500 in den nächsten fünf Jahren noch einmal halbiert.

Dennoch bleibt unbestritten, dass man im "Fall der Fälle" dann mit Gold seine Schäfchen ins Trockene gebracht hätte. Besser finde ich allerdings Investments, die nicht nur als Sachwerte den Wert aufbewahren, sondern obendrein Cash-Flow erzeugen - wie Ackerland und Immoblien. Aktien sind zwar ebenfalls Sachwerte mit Cash-Flow (sofern sie Dividenden zahlen), sie sind unter den "Wertaufbewahrungs-Vehikeln" aber mMn die weitaus gefährlichste Anlageklasse, da sie bei Staatspleiten oder bei hoher Inflation auch mit in den Keller gerissen werden können. Die aktuelle Mär, Aktien seien als "Inflationsschutz" interessant, halte ich für eine Dot.Com-Lüge.
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KuK Hofmarsc.:

malko

4
14.02.11 11:36
bei allem Respekt, aber für "Gold war übrigens nie eine Währung." musste ich dann doch mein erstes "witzig" für nicht-humoristische Leistungen vollbringen.
Je nach Region hundert bis ein paar hundert Jahre Papier/Giro-Geld gg. Jahrtausende Gold, uns schon ist ein zeitgemäßes "Kulturdenken" in vielen Köpfen verankert ...

"Die einzige Erkenntnis, die man gewinnen kann, ist die Preisentwicklung des Goldpreises."

Was man eigentlich am "Goldpreis" sehen kann, ist die Inflationierung einer Währung, gemessen in Gold. Also so gesehen der Dollarpreis ...
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Malko07:

#75665: Nun ist Feierabend.

4
14.02.11 12:11
Sogar die alte DM hilft nicht mehr. Die Inflation ist in Süddeutschland wesentlich höher als in Ostdeutschland. In München wächst eine Immobilienblase heran und in McPommes liegt der Markt am Boden.

Es bleibt nur die Selbstständigkeit der Bundesländer mit jeweils eigenem Geld und eigener Zentralbank.

Leider haben wir aber auch in Bayern wirtschaftlich unterentwickelte Zonen mit wesentlich niedrigerer Inflation als in München. Muss München jetzt aus Bayern austreten?
Antworten
musicus1:

jaaaa Malko, wir machen aus muc einen Stadtstaat

2
14.02.11 12:21
Antworten
Dreiklang:

Malko - Der feine Unterschied

 
14.02.11 12:23
Der Großraum München hat  - gerade was Exportleistungen anbetrifft - hohe Wirtschaftskraft. Infolgedessen sind hohe Immobilienpreise in München fundamental gerechtfertigt.

Oder willst du behaupten, Bayern betreibe eine Blasenwirtschaft?
Antworten
musicus1:

gerechtfertigt, Drei ????

4
14.02.11 12:31
jedenfalls ist es so wie  du sagst,   die immos und grundstückspreise in der stadt steigen weiter...... sogar in der nymphenburger strasse, die gewerbeimmos, die leerstände aufweisen, wie das geht weiss ich nicht.....
Antworten
Malko07:

KuK Hofmarsc. (#75667), Gold war immer

5
14.02.11 12:32
ein Edelmetall und diente dem Tausch. Ware gegen Vermögensgegenstand. Und weil die wenigsten Gold hatten hieß es bei den vielen Ware gegen Vermögensgegenstand Silber. Und weil die Mehrheit weder Gold noch Silber hatte, hieß es Ware gegen Kupfer oder noch öfters Ware gegen Ware. Gilt sinngemäß auch für Dienstleistungen. Dabei gab es in der überwiegenden Zeit dieser Art des Wirtschaften keine feste Relationen zwischen Gold, Silber, Kupfer und Zwiebeln. Könnte man so sehen als wenn heute der Euro 80 Cents wert wäre und morgen 120 Cent.

Übrigens an einer Währung ändert sich praktisch nichts, wenn sich die ganze Welt einbildet die blaue Mauritius besitzen zu müssen. Geld ist primär für den Waren- und Dienstleistungstausch da. Ein Werteverfall stellt man fest, wenn es jetzt für die gleiche Summe weniger Waren gibt. In einem derartigen Warenkorb wird die blaue Mauritius nur einen äußerst geringen Anteil ausmachen. Nimmt man den gesamten weltweiten Goldbesitz in Relation zur weltweiten Wirtschaftskraft und zu allen anderen Vermögenswerten ist die Rolle des Goldes nicht wesentlich höher.

Wetten kann man auf alles, sogar auf einen leeren Pappbecher. Es müssen sich nur genügend Verrückte finden. Nicht verrückt dabei sind diejenigen die die Wette gegründet und rechtzeitig den Ausgang gefunden hatten. Die waren richtig schlau gewesen. Und wie findet man den Ausgang? In dem man richtiges Geld bekommt.

Im Gegensatz zu Gold waren die Muschelschalen richtiges Geld.

Ich will keinem ausreden für den Durchmarsch durch eine Krise Gold anzuschaffen. Ich weiß nicht, was nach der Krise wertvoller sein wird, Gold, Immobilien oder die Siemens-Aktie. Aber nur weil Gold so schön glänzt wird man mit ihm nicht besonders gut durch die Krise kommen.
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Anti Lemming:

Deutschland hat aber eine Zentralregierung

4
14.02.11 12:37
mit gemeinsamer Wirtschaftspolitik (Mwst-Erhöhungen gelten in allen Bundesstaaten), mit gemeinsamer Sprache, gemeinsamer Kultur, gemeinsamen Macken ("ein Münchner im Himmel").

Sogar die Ex-DDR passte noch unter diesen gemeinsamen Schirm - wenn auch nur unter großen Opfern wie dem nicht enden wollenden "Solidarzuschlag" bei der Steuer.

Wozu aber mussten unbedingt noch Griechenland, Irland und Portugal mit unter den Schirm der Gemeinschaftswährung? Nur damit deutsche Banken und Industrie/Rüstungs-Konzerne dort ohne Währungsrisiko Geschäfte machen können? Was hat der deutsche Steuerbürger, der jetzt die Zeche zahlen darf, davon?

Die Griechen haben eine eigene, unsägliche Wirtschaftspolitik (Rente mit 48), können meist kein Deutsch (!), haben nur eine wie die Akropolis verfallene Ex-Kultur und gerieren sich als schlitzohriger EU-Sozialhilfeerpresser. Zudem sind sie hochgradig korrupt, was ihnen die anteilig größte Armee der Eurozone bescherte.

Die Griechen kommen mMn nur aus der Krise, wenn sie diese tolle Armee mit dt. Fliegern und Panzern nun endlich mal benutzen. Sie könnten z. B. mal probeweise Sizilien einnehmen und die Mafia rausschmeißen.
Antworten
musicus1:

der systemische shorte von kübi....

 
14.02.11 12:39
relax hat das mit seiner  blitzdenke  sehr schnell  gecheckt......ich benutze  etwas andere instrumente.....z.b. EURUSD im short  mit ziel 1.33   weiter short im EURCHF USDAUD im long  und ETF comm.  short.....
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Malko07:

#75666: Man muss auch Staat und Währung

8
14.02.11 12:46
unterscheiden. Es sind nämlich 2 unterschiedliche Paar Schuhe.

Ein Staat geht nicht Pleite. Er kann höchstens temporär seine Schulden nicht bedienen oder weigert sich sie zu bedienen. Das hat nichts mit der Währung zu tun. Oder glaubt jemand der US-$ würde verschwinden wenn der Bundesstaat Kalifornien seine Schulden nicht mehr bedient?

Dem Geld steht die gesamte Wirtschaftskraft, die militärische Kraft und alle Vermögensgegenstände im gleichen Währungsraum gegenüber. In dieser Relation muss man die Schulden sehen. Das Beispiel Deutschland nach dem 1. Weltkrieg ist für alle diese Betrachtungen uninteressant, auch der Fall der Reichsmark nach dem 2. Weltkrieg, auch wenn sich diese Vorgänge zu einer Phobie entwickelt haben. Weder in Deutschland noch in Portugal noch in Kalifornien ist die Infrastruktur, die Fabriken und die Wohnungen zerstört. Man sollte auf dem Teppich bleiben.
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