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von Henrik Voigt
es ist schon erstaunlich: Kaum verbessern sich einige Konjunkturindikatoren marginal (innerhalb seit vielen Monaten bestehender Abwärtstrends), wird die Börse sofort wieder optimistisch. Das vor zwei Wochen noch ernsthaft diskutierte „double dip“ – Szenario der US-Wirtschaft wird bereits wieder auf den Müll geworfen. Die Anleger-Stimmung kann man nach dem starken Pessimismus im August bereits wieder als ein bisschen sehr optimistisch bezeichnen. Vermutlich bis zum nächsten Kursrutsch. Investment-Meinungen scheinen in den letzten Monaten ebenso beliebig und austauschbar zu sein wie der Wetterbericht. Nicht untypisch für einen volatilen Seitwärtsmarkt wie aktuell. Wenn man allerdings die Daten über einen längeren Zeitraum verfolgt, so zeigt sich, dass sich an der prekären Lage der US-Wirtschaft auch durch die jüngsten leichten Verbesserungen nicht das Geringste geändert hat. Im Gegensatz dazu steht Europa fraglos deutlich besser da, aber auch hier zeigen sich allmählich erste leichte Abkühlungstendenzen.
In dieser Situation wäre es für die Indikatorfunktion der Börse absolut kontraproduktiv, wenn mit aller Kraft an den Kursen gedreht wird, um ein für einige wenige Marktteilnehmer genehmes Ergebnis zu erzielen. Jüngstes Beispiel: In der Nacht vom vergangenen Freitag auf den Samstag schossen die Futures auf den DAX und die amerikanischen Indizes auf wundersame Weise um ein Prozent nach oben. Zu dieser Zeit herrschen extrem dünne Umsätze, weil sich fast sämtliche Marktteilnehmer im Wochenende befinden. Wenn also jemand „Kurspflege“ betreiben wollte, dann wäre in dieser Zeit der Aufwand am geringsten. Am Montag früh (heute) eröffnen dann die Aktienmärkte entsprechend höher, was zunächst vollendete Tatsachen schafft. Wir wollen nicht vergessen, dass in dieser Woche am Freitag großer Optionsverfall („Hexensabbat“) ist. Wundersame Kursbewegungen haben im Vorfeld dieses Termins also Tradition. Passen Sie also gut auf Ihre Investments auf, da sich die Märkte in den nächsten Tagen etwas „eingezwängt“ und volatiler als gewohnt bewegen könnten.
von Henrik Voigt
Der DAX eröffnet heute Morgen auf wundersame Weise (siehe mein Beitrag oben) mit einer Aufwärtslücke bei 6280 Punkten und überspringt dabei die (kleine) Widerstandszone um 6220/6250 Punkte. Aber Vorsicht: Käme es heute zu einem Schlusskurs deutlich unterhalb des Eröffnungskurses, dann steigt die Gefahr einer größeren Korrektur. In diesem Fall könnten wir eine Erschöpfungslücke gesehen haben.
Inzwischen notiert auch der Stochastik-Indikator im deutlich überkauften Bereich. Verkaufssignale liegen allerdings bisher nicht vor. Auch die massive Widerstandszone um 6350 Punkte ist nur noch einen Katzensprung weit entfernt. Wer jetzt noch kauft, muss entweder seht optimistisch oder sehr kurzfristig orientiert sein (alle anderen Möglichkeiten lasse ich einmal höflich weg). Wer jedoch bereits weiter unten gekauft hat, sichert seine Gewinne klugerweise nun ab. Sie können ja nicht wissen, wie weit genau die Reise diesmal geht und wann die Herde plötzlich wieder die Richtung wechselt. Wichtige Wirtschaftsdaten stehen heute zumindest nicht an.
DAX im Tageschart
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Nächste Widerstände: 6600, 6350 Punkte
Nächste Unterstützungen: 6250, 6080, 5800, 5430, 5320, 5170 Punkte
Herzliche Grüße und viel Erfolg,
Ihr Henrik Voigt.
Manche Bankanlysten sind derzeit sehr optimistisch - Vorsicht kann da nicht schaden. Am Freitag meldete die SEB folgendes:
Der robuste US-Arbeitsmarkt habe dem Markt etwas von der hohen Nervosität genommen und dafür gesorgt, dass die Sorgen, die US-Wirtschaft könnte wieder in die Rezession rutschen (Double Dip), spürbar abgenommen hätten. Vielmehr hätten sich die Anzeichen erhärtet, dass die US-Wirtschaft weiter wachsen werde, aber nur langsamer. Dieses habe auch die US-Notenbank in dem am Mittwoch vorgelegten Konjunkturbericht (Beige Book) bestätigt. Nach Aussagen der FED gebe es Anzeichen einer konjunkturellen Abschwächung der US-Wirtschaft. Insgesamt setze sich aber das moderate Wachstum weiter fort.
http://www.ad-hoc-news.de/...zt-weiter-die-maerkte--/de/News/21598708
Mit dieser Nachrichtenlage - das kennen wir ja bereits seit einiger Zeit, wird ein überschäumender Optimismus generiert, der die Aktienmärkte zum steigen bringen soll. Gut möglich, dass wir eine vorgezogene Jahresendrally, noch vor der nächsten Quartalssaison bekommen. Die KE der Deutschen Bank könnte für eine wahre Aufbruchsstimmung sorgen. Die Banken möchten sich nicht eine derartige Transaktion durch schlechtes Marktumfeld vermiesen lassen.
Daher, Vorsicht mit Shorts diese Woche!
Peking öffnet den Geldhahn heimlich
Weitere Wirtschaftszahlen vom Sonntag zeigen die chinesische Wirtschaft in auffallend gutem Zustand. Investitionen und Einzelhandelsumsätze sind kräftig gestiegen, während sich die Inflation im Rahmen der Erwartungen hielt. „Die Erholung der Wirtschaftsaktivität war sogar stärker, als es auf den ersten Blick aussieht“, schreiben Experten von Goldman Sachs. Vor allem die Industrieproduktion sei sehr stabil.
China habe den Geldhahn für die Konjunktur „heimlich“ wieder geöffnet und den Banken erlaubt, wieder mehr Kredite zu vergeben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legte die ausstehende Darlehenssumme im August um 19 Prozent zu. Über die Kreditvergabe steuert Peking das Wachstum. Sie kann damit vorgeben, wie viel frisches Geld an die Unternehmen fließt.
Für die zweite Jahreshälfte erwarten Ökonomen in China eine etwas schwächere Konjunktur, nachdem die Wirtschaft im ersten Halbjahr um elf Prozent gewachsen war. Die Regierung versucht grundsätzlich, das Wachstum zu dämpfen, um einer Überhitzung vorzubeugen. Dazu wirkt sie Spekulationen am Immobilienmarkt entgegen. Für den Fall, dass die Binnennachfrage unter den Dämpfern allzu sehr leiden sollte, hat Peking jedoch neue Konjunkturausgaben versprochen. Die Regierung hat sich wegen Unsicherheiten bezüglich der US-Konjunktur noch nicht endgültig zwischen beiden Richtungen entschieden. „Wir beschreiben die Politik so: Ein Fuß steht auf der Bremse, einer auf dem Gaspedal“, so Goldman Sachs.
http://www.handelsblatt.com/politik/...et-auf-binnenkonsum-um;2654076
cash: In den USA will Obama ein neues Konjunkturpaket, in der Schweiz erwartet die Credit Suisse eine Verlangsamung des Wachstums, und die Aktienmärkte scheinen nicht so richtig zu wissen, in welche Richtung es gehen soll. Wo genau stehen wir?
Norbert Walter: Wir stehen im dritten Quartal in der Spätphase eines relativ starken Wachstums, das durch Lageraufstockung und weltweite Stiumulierungsprogramme bedingt ist. Die endogenen Faktoren – die Faktoren, die sozusagen ohne «Drogen» funktionieren – sind noch nicht sehr stark. Insofern wird die Zuwachsrate in den kommenden Quartalen weltweit kleiner sein, als sie im zweiten und dritten Quartal 2010 waren.
Was heisst das für die Regierungen? Braucht es neue Konjunkturprogramme, oder soll man das langsamere Wachstum einfach aussitzen?
Man sollte erkennen, dass man nach der Krise von 2008 nicht mehr zu den Zuwachsraten zurückkehrt, die es davor gab. Diese Zuwachsraten waren künstlich erhöht, sie waren durch «Drogen» erhöht. Das sollte man nicht dauerhaft wünschen. Es gibt aber Leute, insbesondere die Amerikaner, die immer noch nicht begriffen haben, dass es auf Dauer langsamere Zuwachsraten geben wird. Deshalb fordern sie von ihrem Präsidenten, dass er Massnahmen ergreift. Da dieser Midterm Elections im November hat, wird er und hat er diesem Interesse entsprochen. Die Gefahr ist gross, dass in den USA die nächste Bubble geschaffen wird. Das ist weder für die USA noch für die Welt gut.
http://www.cash.ch/news/topnews/...zinswende_kommt_schnell-947114-771
Volle Auftragsbücher lassen die bislang skeptischen deutschen Maschinenbauer jubilieren. Die Produktion wird hochgefahren und soll 2010 nun um sechs Prozent über dem Vorjahreswert liegen. Einziger Wermutstropfen bleibt der immer noch nachwirkende deutliche Einbruch von 2009.
Der deutsche Maschinenbau hat angesichts der kräftig anziehenden Konjunktur seine Produktionsprognose für das laufende Jahr verdoppelt. Die Branche rechnet nach den dramatischen Einbrüchen im Krisenjahr 2009 nun mit einem Produktionsplus von sechs Prozent, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Hannes Hesse, bei der Eröffnung der Fachmesse Ifat Entsorga. 2009 war die Produktion real um 24,5 Prozent eingebrochen.
"Die Konjunktur hat sich wesentlich besser entwickelt als wir es noch vor Jahresfrist erwartet haben", sagte er. 2009 hatte die mittelständisch geprägte Branche mit einem Minus von 38 Prozent ihren schlimmsten Einbruch bei den Auftragseingängen seit mehr als 50 Jahren erlitten.
"Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau kann für das erste Halbjahr 2010 eine ausgesprochen positive Bilanz ziehen", sagte Hesse. Zwar sei die Produktion in den ersten sechs Monaten real nur um ein halbes Prozent gewachsen, seit März gehe es aber nach einem Rückgang zu Jahresbeginn stetig bergauf.
"Für den Mai errechnete sich 5,4 Prozent, für den Juni sogar 9,5 Prozent Wachstum." Ersten Berechnungen zufolge ergebe sich auch für den Juli ein Produktionsplus von mehr als neun Prozent.
"Die Exporte wuchsen in der ersten Jahreshälfte preisbereinigt um 3,5 Prozent", sagte Hesse. Der Aufschwung werde von immer mehr Ländern getragen. "Die stärksten Impulse kommen von den amerikanischen und asiatischen Entwicklungs- und Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien, aber auch aus Ländern wie Russland, Schweiz, Polen, Türkei, Korea, Ungarn belebt sich die Nachfrage."
Quelle: dpa
Das kann sich sehen lassen: 150 Flugzeuge will China bei der EADS-Tochter Airbus kaufen. Listenpreis: rund 16. Mrd. Euro. Mit Folgeaufträgen und Optionen - etwa für den A380 - könnten es sogar 200 Maschinen werden.
Der europäische Flugzeugbauer Airbus führt einem Zeitungsbericht zufolge Gespräche mit China über den Verkauf von 150 Flugzeugen an die Volksrepublik. Der Listenpreis belaufe sich insgesamt auf etwa 16 Mrd. Dollar, berichtete die französische Tageszeitung "La Tribune" unter Berufung auf mehrere Informanten. Die Bestellung könne während des anstehenden Frankreich-Besuchs des chinesischen Präsidenten Hu Jintao im November unterzeichnet werden. Es gehe um 120 Maschinen vom Typ A320 sowie 20 A330- und 10 A350-Flugzeuge. Zusammen mit Optionen auf weitere Flugzeuge, darunter auch der Super-Jumbo A380, könne die Bestellung insgesamt auf bis zu 200 Maschinen ansteigen.
Airbus lehnte eine Stellungnahme ab. Die Aktien der Unternehmensmutter EADS verteuerten sich aber um mehr als zwei Prozent.
Die Luftfahrtbranche befindet sich dank der allgemeinen Wirtschaftserholung wieder im Aufwind. Neben Nahost und Südamerika zieht die Nachfrage vor allem in Asien kräftig an. Die in Hongkong ansässige Fluglinie Cathay Pacific bestellte jüngst bei Airbus 30 Maschinen zum Listenpreis von 7,8 Mrd. Dollar. Die Europäer ringen außerdem mit dem US-Konkurrenten Boeing um einen milliardenschweren Großauftrag aus Thailand.
Quelle: rts/dpa/DJ
"Der Artikel ist journalistisch aufgemacht und nicht auf den ersten Blick als Schleichwerbung zu erkennen, obwohl er an prominenter Stelle (Kasten, Fettdruck) die WKN enthält."
Union Investment ist die Fondgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken. Wenn die einen neune Fond auflegen machen die auch Werbung für diesen wie jedes andere Unternehmen bei der Auflage eines neune Produkt. Es ist schwer anhand solcher Abhandlungen auf einen Börsenzyklus zu schielen. Sicher ist ein solche Produkt nicht für konservative Anleger geeingnet. Auf diesen Umstand sollt in jedem Fall hingewiesen werden.
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