Was ich euch verraten werde, das ist nicht unbedingt ein Geheimnis, sondern lässt sich mit etwas genauerer Hin- bzw. Beobachtungsgabe schon ein gutes Stück weit definieren:
Wir Menschen sind geblieben, wie wir seit Tausenden von Jahren waren – im höchsten Maße gierig, aggressiv, eifersüchtig, ängstlich und verzweifelt, mit gelegentlichen Ausbrüchen der Freude und Zuneigung. Wir sind eine seltsame Mischung von Hass, Furcht und Freundlichkeit. Wir sind gewalttätig und/aber auch durchaus friedfertig. Der äußere Fortschritt hat uns vom Ochsenkarren bis hin zum Düsenflugzeug geführt, aber innerlich hat sich das Individuum überhaupt nicht geändert, aber dieses Individuum hat die Struktur der Gesellschaft in der ganzen Welt geschaffen. Das äußere soziale Gefüge ist das Ergebnis der inneren psychologischen Struktur unserer menschlichen Beziehungen, denn das Individuum ist das Resultat der gesamten Erfahrungen, des gesamten Wissens und Verhaltens des Menschen. Jeder von uns ist das Lagerhaus der ganzen Vergangenheit. Das Individuum ist das Wesen, das die ganze Menschheit in sich trägt. Die gesamte Geschichte des Menschen ist in uns niedergeschrieben.
Beobachten wir analog dazu, was sich also wirklich in uns und in der Aussenwelt abspielt – in dieser Wettbewerbskultur, in der wir leben, mit all diesem Verlangen nach Macht, Position, Einfluss, Namen, Erfolg und allem Drum und Dran. Betrachten wir die Leistungen, auf die wir so stolz sind, den ganzen Bereich, den wir Leben nennen, in dem aber auch so viele Beziehungen voller Konflikte sind, die Hass, Widerstreit, Brutalität und endlose Kriege erzeugen. Dieser Bereich, dieses Leben ist alles, was wir kennen, und da wir unfähig sind, den gewaltigen Daseinskampf zu begreifen, fürchten wir uns natürlich davor und spüren die verborgensten Möglichkeiten auf, um zu entrinnen. Wir fürchten uns auch vor dem Unbekannten, fürchten uns vor dem Tode, fürchten uns vor dem, was hinter dem Morgen liegt. Wir fürchten uns vor dem Bekannten und fürchten uns vor dem Unbekannten.
Das ist unser tägliches Leben, in dem es keine Hoffnung gibt. Darum ist jede Philosophie, sind theologische Begriffe jeder Art nur eine Flucht vor der eigenen Wirklichkeit, vor dem, was IST.
Alle äußeren Veränderungen, die durch Kriege, Revolutionen, Reformationen, Gesetze und Ideologien veranlasst wurden, haben es nicht vermocht, die Natur des Menschen und damit die Gesellschaft grundlegend zu verwandeln. Als menschliche Wesen, die in dieser monströsen Welt leben, müssen wir uns fragen, ob diese Gesellschaft, die auf Wettbewerb, Brutalität und Furcht gegründet ist, zu einem Ende kommen kann – nicht in der begrifflichen Vorstellung, nicht als eine Hoffnung, sondern in Wirklichkeit, so dass der Geist frisch, neu und unschuldig ist und eine gänzlich andere Welt hervorbringen kann. Ich glaube, das kann nur geschehen, wenn jeder von uns die wesentlichste Tatsache anerkennt, dass wir als Individuen, als menschliche Wesen, in welchem Teil der Welt wir auch nun gerade zufällig leben oder welcher Kultur wir auch zufällig angehören mögen, voll und ganz für den Gesamtzustand der Welt verantwortlich sind.
Dig it! LOL.
Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!