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Der USA Bären-Thread


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Stöffen:

Nun ja

12
05.04.10 13:12
schaut man sich mal die Konjunkturindikatoren (Produktion im produzierenden Gewerbe, Auftragseingang der Industrie, Auftragseingang Bauhauptgewerbe, etc.) der Deutschen Bundesbank an und vergleicht diese mit dem aktuellen Kurs des DAX, so darf man feststellen, dass sich die Schere hier bereits weit geöffnet hat. Ich kommentiere das einfach mal lakonisch mit dem sinnfreien Satz: "Die Börsen nehmen die Entwicklungen vorweg" ;-))

Zu der hier angerissen Situation bzgl. künftiger Entwicklungen von Deflation/Inflation könnte man zwar weiterhin sein erlerntes (Uni)Wissen rauf- und runterbeten, nur letztendlich bleibt's dabei: "Keiner weiß genaues nicht!" So dilletieren wir dahingehend hier im Thread weiterhin auf hohem Niveau.

Interessant finde ich, dass selbst ein Gold-Bug wie D. Siebholz aufrichtigerweise bekennt , dass es momentan nicht möglich sei, konkret weitere Verläufe eines Inflations- bzw. Deflationsszenarios vorherzusagen:

>> "Ich möchte die inzwischen ausufernde Diskussion, warum nun unbedingt eine Inflation eintreten muss oder genau das Gegenteil davon, nämlich die Deflation kommen wird, nicht weiter vertiefen, denn niemand kann es genau wissen. Die unglaublich große Geldschöpfung der Notenbanken ohne wirtschaftliche Gegenleistungen spricht für Inflation, die riesige Geldvernichtung durch Abschreibungen und Pleiten spricht für Deflation. Der derzeitige Zustand, dass die im Prinzip Pleite gegangenen Banken ihre umfangreichen Zuwendungen von Staatsmitteln nicht in die aktive Wirtschaft bringen, sondern sich ihre verreckten Bilanzen damit aufpolstern oder sogar nur Staatsanleihen von der zusätzlichen Liquidität kaufen (das kann ein gutes Geschäft sein, wenn ich bei nahezu 0% Sollzins eine Rendite von mehr als 3% einfahren kann - so kann man auch langfristige Gewinne machen, die ja dann wegen der erlittenen und bestehenden Verluste sogar für die nächsten 20 Jahre steuerfrei bleiben) spricht für Deflation." <<

Was man aktuell an dem M1 Multiplier erkennen kann ist, dass das bisher von der Fed in den Kreislauf gepumpte Geld weiterhin nur geringe Wirkung zeigt. Die sinkende Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (Velocity of Money) zeigt ebenfalls deutlich, dass es bisher weiterhin nicht gelingt, die Kreditvergabe durch die Geschäftsbanken und damit die reale Wirtschaft anzukurbeln.
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Der USA Bären-Thread 311351
Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!
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thostar:

Eure Argumente sind eigentlich bullish

8
05.04.10 13:14
- gegen Deflation muss schliesslich vorgegangen werden, siehe FED-Geldregen; wer oder was wird davon wohl am meisten profitieren?
- Mehr Arbeitslose stören die Unternehmen nicht, solage deren Steuern nicht ansteigen - und das kann gar nicht angehen, denn schliesslich muss man deren Wettbewerbsfähigkeit erhalten ;-) ausser die Staaten gehen bankrott.
- und wie schon weiter oben von mir angemerkt, sind alle Staaten an Null-zinsen weiterhin interessiert, um die eigenen Schulden überhaupt tragen zu können. Auch wenn Zinssteigerungen vom Markt erzwungen werden sollen, wird man alles dafür tun, die Zinsen so niedrig wie möglich zu halten.

Deshalb als Oster-Rätsel die Frage, wo der Dax wohl in Kürze stehen wird, wenn man sich die Langfristformation ansieht: steigendes Dreieck, oder kommt doch noch die grosse Abwärtswelle, um das Doppeltop auszulösen? Indikatoren sind viel bullischer als zB 2004, als ein ähnliches Chartsetup im Dax vorlag.
Mein Tip - einfach in Augenhöhe halten und wirken lassen ;-)
Der USA Bären-Thread 311350
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Kicky:

Jobwunder?

8
05.04.10 13:18
Two things to notice here:

www.businessinsider.com/...jobs-chart-ever-another-view-2010-4
   * First, again, this (red line) is by far the worst job loss since the Great Depression.  And we're still bumping along the bottom.
   * Second, the two most recent recessions, 1990 (black line) and 2001 (burnt sienna line), both saw jobless recoveries (it took years for the jobs to come back).

If the recovery from our current recession is similar to the earlier recessions, we will see a sharp snap-back.  If the recovery is similar to the two most recent recessions, however, recovering all those lost jobs is going to take several years.
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Der USA Bären-Thread 311353
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Anti Lemming:

Mit Greenspans Hype kommt die Fed immer stärker

10
05.04.10 13:47
in Verlegenheit, ihre 0-%-Zinspolitik zu rechtfertigen.

Bislang erklärten die Fed-Vertreter immer, die Zinsen könnten erst dann wieder steigen, wenn sich der Arbeitsmarkt erholt hat. Dies SCHEINT nun der Fall zu sein, wenn man sich pro forma die 162.000 neuen Stellen ansieht (Gegenargumente in # 997).

Zur aktuellen Propaganda, die auch Greenspan mit seinen Äußerungen stützt, zählt, den schönen Schein als Realität zu verkaufen. Unterdessen reiten die Börsen unverdrossen das mit dem Hype erzeugte Aufwärtsmomentum. Die Kursanstiege sollen weitere Glaubwürdigkeit verleihen (Tenor: "Die Börse bzw. die Kurse haben immer Recht.").

Bei so viel "Erholung" kommt die Fed aber kaum umhin, demnächst ihr Versprechen wahr zu machen , die Leitzinsen zu erhöhen.

Wir bekämen dann Leitzins-Erhöhungen zu einem Zeitpunkt, an dem es - effektiv - noch gar keine nennenswerte wirtschaftliche Erholung gibt. Das wirkt auf die grünen Sprösslinge wie eine kalte Dusche mit Unkraut-Ex.

Die Parallel-Blasen in allen Assetklassen (Aktien, Bonds, Rohstoffe, Edelmetalle, Öl) basieren im Wesentlichen auf überreichlicher Liquidität, die vor allem die Nullzins-Politik der Fed erzeugt. Würden die Leitzinsen erhöht, droht diese Blase gehörig Luft abzulassen. Denn damit fiele der wichtigste Blasen-Treiber weg.

Alternativ windet sich die Fed auch weiterhin mit fadenscheinigen "Ja, aber"-Erklärungen aus der Affäre. Dann werden aber auch die Erholungs-Stories immer unglaubwürdiger.

Es gibt mMn zwei Möglichkeiten:

1. Die Fed glaubt den eigenen Hype und erhöht die Zinsen, was die Liquiditäts-Blase platzen lässt. Die Kurse sinken.

2. Die Fed lässt die Zinsen mit "Ja, aber"-Geschwafel bei Null, was die Erholungs-Behauptungen als heiße Luft entlarvt. Angesichts der Unklarheiten laufen die Kurse eher "unentschlossen seitwärts". Zwar könnte der Dollar-Carrytrade in einigen Assetklassen (Rohstoffe) auch weiterhin für leichtes Aufwärtsmomentum sorgen; doch da das "Heilsversprechen" der Erholung nicht erfüllt wird, bleibt der Deckel drauf. Zudem drückt die Overhead-Resistance der aussteigewilligen "Trapped Longs" aus 2007 auf die Indizes.

Für die Demokraten steht bei der mid-term-Wahl im November viel auf dem Spiel. Verlieren sie, droht "grid lock", d.h. die aktuelle Mehrheit in beiden Häusern geht verloren. Dann lassen sich neue Gesetze wie jetzt die Gesundheitsreform nicht mehr gegen den Widerstand der Reps verabschieden.

Um die Wahlen zu gewinnen, brauchen die Dems hohe Aktienstände und gute Wirtschaftsdaten, vor allem steigende Jobzahlen D.h. Obama nutzt die Börse und den BLS/Volkszähl-Hype, um den Erfolg seiner eigenen Politik zu "beweisen".

Unterm Strich bleibt die Erholung jedoch Hype. Würden trotzdem die Zinsen erhöht, könnten die zarten grünen Pflänzlein bis zum Herbst schon wieder verwelkt sein. Die obige Variante 2 (Ja, aber...) ist bis dahin die Wahrscheinlichere.
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Anti Lemming:

Kicky - # 59999 - Glass-Steagall-Ende in 1999

7
05.04.10 14:46
Es ist mMn kein Wunder, das just zu dem Zeitpunkt, als der Glass-Steagall-Act in 1999 endete, die globale Rohstoff-, Öl- und Gold-Sause begann. Plötzlich wurden, trotz der Rezession ab 2001 und ab 2007, angeblich weltweit die Rohstoffe knapper und dementsprechend - scheinbar "natürlich" - teurer.

Auch aktuell steigen Rohstoffe trotz überquellender Lager von Woche zu Woche weiter. Öl ist schon wieder bei knapp 86 Dollar angelangt. Kupfer notiert nur nach rund 10 % unter dem ATH aus 2007/2008. Es stieg seit Anfang 2009 um rund 250 %.

Das Momentum hat Trendfolge-Ritter aller Couleur inkl. Pensionskassen und CFD-Zocker vor seinen Karren gespannt. Fundamentale Bedenken zu den überhöhten Rohstoffpreisen - ausgerechnet in der größten Krise seit den 1930-er Jahren - werden an die Wand gedrückt und im künstlich erzeugten und gehypten Aufwärtsmomentum erstickt.

The trend is you friend. Wieder einmal zeigt sich, wie gut es für die Zockerbanken war, "alle Welt" auf Charttechnik zu dressieren. Denn sonst würde niemand kaufen, weil etwas teurer geworden ist.

Bubblevision ist zurzeit voll von charttechnisch argumtierenden Artikeln, u. a. zum Öl, wo es nun "einen Ausbruch nach oben" gegeben hat, den Trader unbedingt kaufen sollten, weil alles noch viel weiter steigen wird...



Die Crux bzw. der Auslöser scheint zu sein, dass US-Banken seit 1999 wieder mit ihren Spareinlagen zocken durften (Trennung in Geschäfts- und Investmentbanken wurde mit dem Wegfall von Glass-Steagall ja aufgehoben). So entstand ungeahnte Hyperliquidität, die sämtliche Assetklassen aufpumpte. Greenspans Tiefzinspolitik von 2002 bis 2004 (1 %) setzte noch eins drauf.

Private steckten das Geld vorwiegend in Immobilien (wo die Blase bereits seit 2005 Lauft ablässt). Sie schienen nach dem Dot.com-Börsen-Fiasko eine "sichere Alternative zu Aktien" zu sein, denn Hauspreise steigen ja bekanntlich immer. Solche Regeln gelten, bis der Markt sie widerlegt. US-Hauspreise haben seit 2005 rund 40 % nachgegeben. Die völlig unerrwartete Hauspreis-Deflation ist einer der Hauptgründe der Weltfinanzkrise seit 2007.

Aktuell stecken die Privaten ihr Geld hauptsächlich in Staats- und Unternehmensanleihen, die ja viel sicherer sind als Aktien, deren 56-%-Verlust in 2008/2009 den US-Anlegern immer noch als Schock in den Knochen steckt. Solche Regeln gelten...(weiter wie im letzten Absatz).

Banken und Hedgefonds hingegen steckten das Billiggeld vor allem in Rohstoffe. Die begleitenden "Knappheits-Storys" wie z. B. Oil-Peak dienten dazu, dem künstliche erzeugten Aufwärtsmomentum eine Scheinbegründung zu geben. Hinzu kamen lukrative Absicherungsgeschäfte, die die Banken den Industriefirmen aufschwatzen konnten. Erst zocken die Banken die Rohstoffe hoch, dann zwingen sie Firmen, sich gegen die künstlichen Bewegungen abzusichern. Ein Unding.

FAZIT: Es wird höchste Zeit, dass Volcker durchgreift und die Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken wieder einführt. Um das die Weltwirtschaft schädigende Rohstoff-Gezocke einzudämmen, sollten zudem der Margin-Hinterlegungen für Futures erhöht werden und Positionsbegrenzungen gesetzlich vorgeschrieben und kontrolliert werden - vor allem bei Zockern, die geschäftlich gar nichts mit den Öl- und Rohstoffmärkten zu tun haben.
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Anti Lemming:

Ich bastel mir eine Erholung (Anleitung)

 
05.04.10 15:12
Der USA Bären-Thread 311363
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Anti Lemming:

Drastischer Pleitenanstieg in den USA

8
05.04.10 15:22
Höchststand

Drastischer Pleitenanstieg in den USA

02. April 2010, 09:44


Ein Fünftel mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres

New York - In den USA ist die Zahl der Insolvenzen im März auf den höchsten Stand seit 2005 gestiegen. Gläubigerschutz sei 158.141 Mal beantragt worden, teilte der zuständige Datenermittler Aacer am Donnerstag mit. Es seien 8162 Firmenpleiten und 149.979 Privatinsolvenzen gewesen. Das sind ein Fünftel mehr Insolvenzen als im März vergangenen Jahres und 35 Prozent mehr als im Vormonat. 2005 war der Gläubigerschutz in den USA überarbeitet worden.

Die Zahl der Insolvenzen steigt meist erst mehrere Monate und häufig mehr als ein Jahr auf Rekordwerte, nachdem die Wirtschaft ihre Talsohle erreicht hat. "Die Anträge auf Gläubigerschutz werden mindestens auf dem aktuellen Niveau bleiben und könnten auch zulegen, wenn die Arbeitslosigkeit nicht abnimmt", sagte die Ökonomin Karen Gross, die auch Präsidentin des Southern Vermont Colleges ist. (Reuters)

derstandard.at/1269448766046/...cher-Pleitenanstieg-in-den-USA
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fkuebler:

ECRI jetzt allmählich auf "unserer" Seite? ;-)

12
05.04.10 16:33

Im Oktober hatte ich mal eine ECRI-EInschätzung gepostet (Wer sich ernsthaft mit spekulativen Positionen...), die mit meinen eigenen Erwartungen insofern über Kreuz lag, weil sie für die nächsten Monate sehr sicher bullisch war. Ich zitiere aus meinem Posting "Achuthan sagt explizit, dass seine Indikatoren ihm nichts über H2/2010 sagen, ihm aber fast völlige Sicherheit über H1/2010 geben"

Damals wurden der ECRI und seine Leading-Indicators-Methodik hier ziemlich verrissen. Leider hat ihm das wohl niemand gesagt, denn nur so konnte es kommen, dass er bisher Recht behalten hat ;-)

Die Leute kommen jetzt termingerecht auf die Frage "H2/2010" zurück. Interessanterweise sagen sie, dass sie zwar keinen Dabbeldipp erwarten, wegen der Abnahme der Recovery-Zuwachsraten aber trotzdem "the stock market starts to get challenged by midyear" und im Prinzip deutliche Korrekturen für "anytime between now and second half": As Red Hot Economy Cools, Stocks Face Midyear Challenge, ECRI's Achuthan Says

Ich empfehle, nicht nur den anhängenden Text zu lesen, sondern auch das Video anzusehen. 

As Red Hot Economy Cools, Stocks Face Midyear Challenge, ECRI's Achuthan SaysPosted Mar 29, 2010 07:30am EDT by Heesun Wee in InvestingRecession,Banking

At some point something's gotta give: Either the economy is going to pick up steam again or the stock market is going to struggle. Expect the latter to occur, says Lakshman Achuthan, managing director of the Economic Cycle Research Institute (ECRI).

With the economy starting to cool, "the stock market starts to get challenged by midyear," Achuthan says. (On Friday, the government said GDP rose 5.6% in the fourth-quarter; that's the fastest pace in six years but revised down from an estimated 5.9% previously.)

As the economy tries to lift itself from the bottom, Achuthan advises not to mistake a lower growth rate as a precursor to another recession. Instead, a more likely scenario is a choppy 2010 for the economy and the market. "A lot of it depends also on the Fed and the inflation situation," he says; if inflation stays tame, the Fed will leave rates at zero for a longer period of time, which should be bullish for the stock market. But is Pimco's Bill Gross right? Have bonds, indeed, seen their best days?

Click "more" to get Achuthan's take on Gross' call, the economy and markets, and to embed and share the video.

 

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Anti Lemming:

Kupfer-Chart über 15 Jahre

8
05.04.10 17:16

zeigt sehr schön die aktuelle Echo-Blase.

Ich rechne auf Sicht von einigen Jahren mit einer Rückkehr in die "Vernunfts"-Zone.  

Das ist die übliche Entwicklung bei Kirchturm-Charts. Siehe hier und in den darauf folgenden Postings.

Der USA Bären-Thread 311375
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Stöffen:

TNX-Ausbruch

10
05.04.10 17:34
die Rendite bei den Zehnjährigen zieht heute aber satt an.
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Der USA Bären-Thread 311380
Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!
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Anti Lemming:

Stöffen

7
05.04.10 17:40
Das ist die Antwort des Bondsmarkts auf die Frage, ob 0 % Leitzins bei den aktuellen positiven US-Daten (über deren Wahrheitsgehalt man geteilter Meinung sein kann...) angemessen ist.

Die Antwort lautet: NEIN!

Die gleiche Antwort geben 30-jährige US-Staatsanleihen, hier dargestellt am "Fall" von TLT:
(Verkleinert auf 80%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 311381
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wawidu:

Jobentwicklung im Manufacturing Sektor (1)

4
05.04.10 18:00
Zunächst der Chart der Sparte Durable Goods Manufacturing, die zu einem nicht unwesentlichen Teil von der Produktion militärischer Güter getragen wird.
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Der USA Bären-Thread 311384
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wawidu:

Jobentwicklung im Manufacturing Sektor (2)

5
05.04.10 18:05
Hier nun der Chart der Sparte Nondurable Goods Manufactoring, der in besonders drastischer Weise die Folgen der Globalisierung für den Arbeitsmarkt reflektiert.
(Verkleinert auf 88%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 311385
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wawidu:

FDIC agiert gegen geltendes Gesetz

 
05.04.10 18:14
market-ticker.denninger.net/archives/...Sheila-Bairs-Lies.html
Antworten
Contrade 121:

Produzierendes Gewerbe? Wofür denn...

5
05.04.10 18:28
hier spielen andere Faktoren eine Rolle, wie wir hier bereits mehrfach diskutiert haben. Der produzierende Sektor haben die Amis - im Gegensatz zu den Deutschen - rechtzeitig abgegeben und konzentrieren sich darauf, was derzeit kickt: Zocken in allem was ge-/verkauft, verbrieft, oder sonst monetär umwandelbar ist. Hinzu kommen starke Marken, die einen Lebenslangen Zyklus haben: Kaffee (Starbucks), Brause (Coca Cola), ganz,ganz viel Kreditkarten (Master/Visa/AMEX), Google (Internet), PCs (Microsoft, Apple, Dell, IBM etc.) und natürlich Investment-Chancen ;-)) (ABS/MBS, CDO's etc.).

Alles Dinge, die sich jeder normale Mensch, auch in Krisenzeiten, leisten kann. Wir haben immer noch den schwarzen Peter in der Hand: Maschinen, Autos etc. - eben Dinge, wo man technologisch viel leisten muss und leider im ständigen Wettbewerb mit asiatischen Kameraden steht.

Auch vor dem Hintergrund der Überkapazitäten  und damit verbundener deflationärer Tendenzen: Cola wird man immer saufen können, ein Auto reicht  meistens für einen längeren Lebensabschnitt. Die Diskrepanzen hat man mMn in der aktuellen Krise gesehen: während Deutschland der Stoßdämpfer der globalen Konjunktur ist, wandeln sich die Amis relativ schnell. Der aktuelle Aufschwung wird mit soviel Werbung unterstützt, dass man denkt, es geht um einen Blockbuster und nicht um Konjunkturindikator o.Ä.
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fkuebler:

David Rosenberg wird im Bärenjob nicht müde ;-)

6
05.04.10 18:49

7 economic stats you shouldn't believe 

David Rosenberg: Here's 7 Economic Stats You Shouldn't Believe
Joe WeisenthalOn Monday April 5, 2010, 10:23 am EDT

David Rosenberg of Gluskin-Sheff welcomes you back to work with seven economic datapoints requiring you to look behind the headlines.

1. U.S. consumer spending in the first quarter is higher because the savings 
rate has slipped to 3.1% from 4.7% at the end of last year.  Organically, 
spending is actually doing quite poorly and that reflects the fact that 
wage-based incomes remain under pressure.  So, without that 
unsustainable decline in what is already a low personal savings rate, 
consumer spending in January would have actually contracted 0.4% and 
0.6% in February.  In other words, what we are seeing unfold right now is 
a ‘low quality’ consumer recovery in the U.S., not deserving of the P/E 
multiple expansion that the retailers have enjoyed in recent months.  A 
sector to clearly fade going forward is consumer discretionary.   

2. On home prices, the seasonally adjusted data did indeed show an 
increase of 0.4% MoM (using the Case-Shiller Composite-10), but the raw 
data revealed a 0.2% dip — the fourth decline in a row!  Now it would be 
one thing if January was an unusually weak seasonal month for home 
prices deserving of an upward skew from the adjustment factors; however, 
from 1998 through to 2006, they rose in each and every January and by 
an average of 0.6%. But what happened is that home prices collapsed in 
each of the past three Januarys — by an average of 1.8%, or a 25% 
annual rate.  And, seasonal factors typically weigh the experience of the 
prior three years disproportionately so what looks like steady gains in 
housing prices may be little more than a statistical mirage.    

Consumer confidence (Conference Board version) rose to 52.5 in March 
and yet again this was treated gleefully on the Street and in the media 
because it beat the consensus estimate.  But here is the reality: in 
recessions, this confidence index averages out to be 71.0, and in 
expansions, it averages 102.0.  What does that tell you?   

4. The ISM index came out before the payroll numbers did and injected a big 
round of enthusiasm into the pro-cyclical camp.  The index did shoot up in 
March, to 59.6 from 56.5, and while many of the components were up, 
the prime reason for the increase was the eight-point surge in the 
inventory component, to 55.3.  Moreover, the orders-to-inventories ratio 
slid to a level suggesting that we could be in for a big pullback in the next 
few months.  Meanwhile, very little attention has been made to the 
construction spending data, which sagged 1.3% MoM in February with 
broad-based declines across sectors — and January’s 0.6% drop was 
revised to -1.4% (the fourth slippage in a row). 

5. Stock buybacks are widely (and erroneously) viewed as being a major 
fund-flow driver of the equity market, and many a pundit points to the 
37% QoQ jump (+98% from the 2009 lows) in buybacks as source of 
comfort.  But here’s the rub: The vast majority of companies are buying 
back their stock to avoid the dilutive effects of expiring stock options — of 
the 214 companies that did a buyback in Q4, only 50 resulted in share 
count reductions (see page B2 of the weekend WSJ).  Moreover, it really 
says something about the widespread excess capacity in the economy 
and poor perceived rates of return on new investments that companies 
would opt to deploy cash for buyback strategies at this presumed early 
stage of the business expansion.  If there is one trend that is indeed 
constructive — certainly for our income theme — it is that companies are 
beginning to pay out more of their retained earnings in the form of 
dividends — $5.1 billion in net dividend increases in Q1, the most since 
2007Q4 (but still down 21% from two years ago).   

6. There seems to be this entrenched view now that the government can be 
expected to come in and resolve all the problems in the economy.  This 
view is deserving in some sense because not only did the Fed and the 
Treasury break the boundaries between the private and public economy 
this cycle to bail out the banks, auto sector and housing companies, but 
they have continued in these efforts despite a record $1.5 trillion deficit.  
With no other goal, it would seem, than to allow the residential real estate 
market to clear at lower prices, the government now intends to 
permanently reduce the mortgage balance for all homeowners who are 
“under water” and unemployed homeowner mortgage borrowers are also 
going to be recipient of taxpayer assistance (but not the renter).  The 
problem ahead is that the bond market may no longer be in a cooperating 
mood to finance all this largesse.  With the 10-year yield now pressing 
against the 4% threshold, we have a crucial week ahead for the Obama 
team’s financing capacity as a further $82 billion of debt sales are being 
put to the market for added digestion.   

Another source of concern for the bulls who continue to rely on 
government support for the recovery is the general population — the part 
of the public that took in a mortgage it could afford and never used the 
house as an ATM.  Resentment is starting to build as Uncle Sam is 
increasingly being viewed as Robin Hood at best, or the Artful Dodger at 
worst.  There were two great reads over the weekend pertaining to this 
theme of emerging class warfare — Tea Party Anger Reflects Mainstream 
Concerns on page A13 of the weekend WSJ and Help Paying Mortgages 

7. While everyone is treating the nonfarm payroll report as gospel, let’s keep 
in mind that the ADP count showed that private payrolls fell 23k, 
completely at odds with the Bureau of Labor Statistics (BLS), which claims 
that this metric was up 123k.  Now, we are not going to dismiss the BLS 
data at all, but wouldn’t it be nicer if both surveys said the same thing?  
The ADP is a pretty simple concept — and does not have any “plug” 
factors to try and assume how many new businesses were created or 
destroyed in any given month.  Meanwhile, wages are now deflating and 
the 0.1% decline in March could be the thin edge of the wedge as the 
Gallup Daily tracking finds that 20.3% of the U.S. workforce was 
underemployed in March — a slight uptick from January and February.

 

Antworten
Malko07:

Nur die Betrachtung des KGV

8
06.04.10 09:42
als Momentaufnahme ist Unsinnig. Allerdings ist die Beobachtung der Gewinn- und Kursentwicklung (entspricht KGV) absolut kein Unsinn und trotzdem alleine nicht ausreichend. So wäre z.B. die Ingnorierung der Geldpolitik der Notenbanken für jeden Spekulanten Selbstmord. Auch darf man die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung nicht aus den Augen verlieren. Nur mit einem Wert als absoluter Wahrheit zu hantieren ist eben absoluter Blödsinn.

Allerdings gibt eine seriöse Gewinneinschätzung und die zugehörigen Kurse einen aktuellen Lagepunkt wieder ohne irgendwas über die Zukunft auszusagen. In Europa sieht am schon längere Zeit ein KGV bei Blue Chips (für kleine Werte wäre 15 zu hoch) von 15 als fair an. Fällt er unter 10, wird es billig und es entstehen Kaufkurse. Steigt er über 15 wird er teuer und man muss Ausstiegsbereit sein. Hat in der Vergangenheit öfters funktioniert als manche komplizierte Strategie.  Wenn der Zins längerfristig sehr niedrig bleibt, wird ein KGV von 15 "billig". Heute befinden wir uns in einer Lage, in der ohne die Manipulationen der Notenbanken der Zins wesentlich höher stünde. Auch herrscht große Differenz bezüglich der künftigen Entwicklung (Deflation oder Inflation) und damit über die Zinsentwicklung.

Eine längere Deflation ist nicht zwangsweise das Ende der Welt und bringt alle Firmen um. Sogar durch die letzte Weltwirtschaftskrise sind manche Firmen sehr gut durchgekommen und haben weiterhin verdient. Hätten wir heute z.B. nicht die Inflation bei Energie und Rohstoffen wäre die Inflation Null und die Firmen würden besser verdienen und die Konsumenten brächten ihre Ausgaben nicht so stark zurück zu schrauben. Es kommt eben darauf an, ob man schon den Boden erreicht hat oder sich weiter in einer Spirale nach unten befindet. So ist eben auch das Starren auf den Inflationswert alleine so blödsinnig wie das oben erwähnte Starren auf das KGV. Dass so was für viele Spekulanten zu kompliziert ist war mir schon lange klar, dass es aber auch für die meisten Volkswirtschaftler zu kompliziert ist, erstaunt mich sehr.

Haben wir also den Boden erreicht. MMn nicht. Ich bin der Überzeugung, dass schon in diesem Jahr immer mehr Staaten ihre Ausgabenpolitik ändern werden und die Staatsverschuldung ausbremsen (Verringerung der Neuverschuldung) werden. Ende 2011 werden die meisten der G20-Staaten mMn in den Sparmodus übergegangen sein. Erst dann werden wir feststellen wo der wirkliche Boden sich befindet und ob er wesentlich tiefer als heute sein wird. Der  Kursentwicklung habt also noch etwas Zeit die Wende herbeizuführen. Bis dahin sollte man Kursgewinne nicht ausschließen und meinen, man könnte aus Trotz fleißig "shorten". Denen ie es nicht lassen können, könnte ich mein Bankkonto mitteilen. Ich würde mit dem Geld etwas sinnvolleres tun.
Antworten
Ischariot MD:

nächste Runde

5
06.04.10 11:52
Presse: Griechenland plant erneut Milliarden-Anleihe

Athen (aktiencheck.de AG) - Das hochverschuldete EU-Mitglied Griechenland will offenbar erneut eine milliardenschwere Anleiheemission platzieren.

 

Nach Informationen der "Financial Times" (Dienstag) werde das ins Schlingern geratene EU-Mitglied voraussichtlich noch in diesem Monat eine weitere Anleihe im Gesamtwert von 5 bis 10 Mrd. Euro anbieten. Dabei richte man sich vor allem an Investoren aus den USA, nachdem in Europa das Kaufinteresse für griechische Staatsanleihen merklich nachgelassen habe. Der griechische Finanzminister George Papaconstantinou werde die neue Anleihe voraussichtlich nach dem 20. April den US-Investoren auf einer Roadshow nahebringen, schreibt das Blatt.

Ursprünglich habe Griechenland sowohl in Asien als auch in den USA um neue Investoren werben wollen. Gerüchte, wonach China den Kauf griechischer Staatsanleihen abgelehnt habe, hätten das Interesse asiatischer Anleger jedoch merklich abkühlen lassen, so die Wirtschaftszeitung. Mit der geplanten Anleiheemission wolle Griechenland die im Mai anstehenden Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 10 Mrd. Euro abdecken (...)

www.finanzen.net/nachricht/aktien/...Milliarden-Anleihe-767894

Die Würde des Steuerzahlers ist unantastbar
Antworten
Eidgenosse:

Australien erhöht den Leitzins

6
06.04.10 12:25
auf 4.25%

www.rba.gov.au/

Schönen Tag noch.
Man sollte den Leuten das denken beibringen und nicht das gedachte.
Antworten
Anti Lemming:

Bank-Run in Griechenland

5
06.04.10 14:01
have fun, boys.

www.ftd.de/finanzen/maerkte/...geld-von-der-bank/50097116.html
Antworten
sparki:

Werbung aus dem heutigen WSJ

 
06.04.10 14:34
Mahlzeit,

könnte glatt aus dem Jahr 2007 stammen...... Hoffe inständig das dies für Goldinvesstments nicht zulässig ist....
Der USA Bären-Thread 311497
Scarcity. That Is The Answer To The Question “Why Gold?” End Of Story !
Antworten
Anti Lemming:

Aussi langsam ein Short

2
06.04.10 14:36
(Verkleinert auf 84%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 311498
Antworten
sparki:

Australien

3
06.04.10 15:13
Mahlzeit AL,

habe ich auch schon lange Zeit auf der WL.......

Australien dürfte solbald China schwächelt bzw die Risikoaversion ( Carrytrade )  im Jahr 2015 mal wieder zunimmt ernsthafte Probleme bekommen.....

Die heutige Zinserhöhung dürfte die letzte für längere Zeit gewesen sein...

Der nachfolgende Chart dürfte andeuten was da kommen wird.......

Schade das es momentan keine Möglichkeit gibt Gold in Aus$ long zu gehen...... Würde da sogar mal auf Derivate ausweichen.... ;-)
Der USA Bären-Thread 311503
Scarcity. That Is The Answer To The Question “Why Gold?” End Of Story !
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Kicky:

Downgrade für Island wegen Icesafe

5
06.04.10 15:17
ftalphaville.ft.com/blog/2010/04/06/195796/...look-on-icesave/

....As Moody’s highlighted on Tuesday :

   “The recovery of the Icelandic economy is threatened by the delays in the resolution of the Icesave dispute, which constitutes an obstacle in the resumption of official and private financial flows into the country,” says Kenneth Orchard, Vice-President/Senior Credit Officer in Moody’s Sovereign Risk Group.

   The negotiations with the UK and Netherlands over Iceland’s reimbursement of Icesave depositors may yet yield a more favourable outcome for Iceland’s public finances compared with the previous agreement, according to the analyst. Still, the level of uncertainty generated by such protracted discussions is harmful to short-term economic and financial prospects.

   In this context, while there are no immediate payment concerns, Moody’s notes that the stalled negotiations have created some risk that the government may not be able to re-finance its December 2011 and May 2012 eurobonds in the international capital markets.

und es gibt einen interessanten Vorschlag,wie Island die 2,3 Milliarden zurückzahlen könnte:mit grüner Energie sagt die Amsterdam-based Planck Foundation:
   Mr Graafland’s “Energy for Debt” plan calls for treating kilowatts as currency. Iceland and its 320,000 inhabitants get all of their electricity from carbon-free sources, including geothermal and hydroelectric.

   Like other energy observers, Mr Graafland believes there is huge potential in the country’s largely untapped sources of geothermal power – heat form the earth which can be used to drive turbines. Iceland straddles the fault line between the North American and Eurasian tectonics plates, giving it plenty of geological action. He said: “A massive energy transition investment wave can help prevent a collapse from peak oil, and this can also help save the financial system.”.......
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Anti Lemming:

Das Kapital - Ein beunruhigend verworrenes Bild

2
06.04.10 15:20

Das Kapital
Ein beunruhigend verworrenes Bild

Die Geldmenge sinkt, die Beschäftigung steigt, die Löhne fallen, der Ölpreise schießt nach oben. Da will man lieber nicht entscheiden, ob Anleihen bei zehnjährigen Renditen von vier Prozent ein Kauf sind. Auch für Aktienanleger ist das eine spannende Frage.
 

Das ist ein Ding. Während der US-Arbeitsmarkt sich endlich zu erholen scheint, sinkt die Geldmenge MZM in atemberaubender Weise. Über die vergangenen 13 Wochen hat das von manchen als am stabilsten erachtete US-Geldmengenaggregat mit einer annualisierten Rate von fast acht Prozent abgenommen. Zugleich ist der US-Bankkredit mit einer aufs Jahr hochgerechneten Rate von sechs Prozent zurückgegangen, jener an den Privatsektor um knapp acht Prozent. Kein Wunder also, dass in der gut zahlenden Finanzbranche weiter Stellen abgebaut werden.

Ist das noch die Wirtschaft, die wir alle kannten? Eine Wirtschaft, in der über Jahre hinweg alles auf kreditfinanziertem Überkonsum beruhte. Denn wo waren denn Arbeitsplätze geschaffen worden? Im Einzelhandel und damit verbundenen Segmenten etwa, da ja immer größere Verkaufsflächen, immer mehr Verkaufspersonal und immer bessere Transport- und Vertriebseinrichtungen erforderlich wurden. Auch im Freizeitsektor ging es bergauf, zum Beispiel in Vergnügungsparks. Gebrummt hatte die Beschäftigung zudem im Finanzwesen, weil der Konsumrausch ja finanziert werden wollte. Zwischendurch war die Kreditsause auch der Bauwirtschaft zugutegekommen.

Und jetzt? Jetzt gehen vom ersten erwähnenswerten Stellenzuwachs nach gut zwei Jahren, in denen mehr als acht Millionen Arbeitsplätze verloren gingen, 48.000 von 162.000 neuen Posten auf die staatliche Volkszählung zurück. Am Bau, wo die Geschäfte bis zuletzt grausig geblieben sind und in den Vormonaten jeweils rund 60.000 Stellen gestrichen wurden, sollen im März plötzlich 15.000 Arbeitsplätze entstanden sein. Aus Witterungsgründen ist das nicht unplausibel. Aber ist es auch nachhaltig, wenn große Teile der amerikanischen Wohn- und Gewerbeimmobilien leer stehen? Was ist vom verarbeitenden Gewerbe zu erwarten, wenn bei einem Industrie-PMI von 60 Zählern gerade mal 17.000 Stellen entstehen? Und wie lange werden sich die Amerikaner noch über den ungebremsten Anstieg der Beschäftigung im Gesundheits- und Sozialwesen freuen, wo im März 37.000 neue Posten geschaffen wurden?

Da kann man den USA nur wünschen, dass der März tatsächlich den Auftakt zu einer durchgreifenden Erholung am Arbeitsmarkt markiert, die private Stellenzuwächse von mehr als 200.000 pro Monat zeitigt. Zum Glück deuten eine Reihe von Indikatoren wie die Wochenarbeitszeit, die Überstunden in der Industrie oder die Zeitarbeitsnachfrage auf eine weitere Belebung hin. Jedoch sind die Märzdaten äußerst schwer zu interpretieren, weswegen man auch die Daumen drücken muss, dass die Anleger am Rentenmarkt dem US-Schatzamt jetzt, da die Fed die (quasi-)direkte Alimentierung der staatlichen Neuverschuldung von 1600 Mrd. $ eingestellt hat, weiter die Treue halten. In der ersten Reaktion auf die Arbeitsmarktdaten ist die Rendite zehnjähriger US-Bundesanleihen auf fast vier Prozent gestiegen.
 

(Die bullische Interpretation wäre, dass Anleger von Bonds in Aktien umschichten. Dagegen spricht allerdings, dass das Volumen bei der US-Aktienrallye, auch in den letzten Tagen, eher dünn war/ist. Bei einer Umschichtung hätte es deutlich anziehen müssen. Die bärische Interpretation lautet: Die Fed hat QE weitgehend eingestellt und damit dem Bondmarkt die finanzielle und psychologische Stütze entzogen. Ursache der Kursschwäche bei US-Staatsanleihen längerer Laufzeit dürfte daher nicht die Angst sein, eine weitere Rallye im Aktienmarkt zu verpassen, sondern die Angst, dass nach Wegfall von QE die Zinsen hochschießen (10 j. gestern bereits bei 4 %) und mithin die Anleihen-Kurse wegbröckeln. Es handelt sich somit eher um Stopp-Loss-Order bei Anleihen. Für Aktien sind steigende Marktzinsen (langes Ende) bärisch, weil sich damit auch die Firmenkredite und Hypotheken verteuern. Außerdem müssen Firmen, die den zurzeit noch sehr risikofreudigen Bondmarkt (inkl. Junkbonds) anzapfen, künftig mehr Zinseb bieten. - A.L.)


(Links im Orig.)

Angesichts der Prognosen für das Wachstum des realen US-BIPs von rund drei Prozent für dieses und kommendes Jahr scheint die Nervosität an den Rentenmärkten mehr als verständlich, zumal die Rohstoffpreise empfindlich angezogen haben und damit für Inflationsdruck sorgen. Andererseits ist der durchschnittliche Stundenlohn in der US-Privatwirtschaft im März sogar leicht gesunken, und wegen der Unterbeschäftigungsquote von rund 17 Prozent dürfte der Abwärtsdruck auf die Gehälter noch eine gute Weile anhalten. (Wir haben an den Börsen eine Vermögenswertinflation, aber in der Realwirtschaft Deflation (inkl. Hauspreis-Deflation). Lohndruck kommt bei 17 % U6-Arbeitslosigkeit nicht auf. Bernankes Mega-Experiment, die Deflation mit Vermögenswertinflation zu bekämpfen, dürfte scheitern - schon allein, weil die teuren Rohstoffe die eh schon angeschlagene Wirtschaft weiter schwächen. In einem deflationären Umfeld haben Firmen wenig Möglichkeiten, die gestiegenen Rohstoffpreise an die Kunden weiterzugeben, was an den Margen frisst. - A.L.)

Damit sich der ersehnte selbsttragende Aufschwung auch entfalten kann, kommt es aber auf jedes Prozent der Reallöhne an, zumal die Sparquote der US-Verbraucher bereits wieder auf 3,1 Prozent gefallen ist (aus der "Spar-Ecke" kommt nur noch wenig Konsum-Schub - A.L.). Das gilt umso mehr, als die finanziell angeschlagenen Bundesstaaten und Gemeinden weiter an allen Ecken und Kanten sparen, wie auch die Beschäftigungsstatistiken belegen. Derweil rücken die Verfallsdaten des Washingtoner Konjunkturprogramms und der Expansionsphase im Lagerzyklus immer näher. Und die Exportmärkte waren auch schon mal in besserer Verfassung, um es gelinde zu formulieren.

Steigende Realzinsen wären jedenfalls Gift für eine Wirtschaft, die unter Bergen von privaten und staatlichen Schulden stöhnt und ihre Kapazitäten nicht mal annähernd ausgelastet hat. Die Aktienanleger sollten hoffen, dass sich der Rentenmarkt nicht von ihrer Euphorie anstecken lässt.

www.ftd.de/finanzen/maerkte/rohstoffe/...es-bild/50096903.html

Der USA Bären-Thread 311500
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