www.naftemporiki.gr/markets/...amp;cperiodicity=D&cstyle=L
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Für mich sind zwei Dinge gleichzeitig wahr, und das ist jetzt durchaus ernst gemeint:
a) über den Erfolg einer Spekulation entscheidet wesentlich auch das Timing, und eben bei weitem nicht nur die Fundamentalanalyse. Ein Beispiel dafür ist die Subprime-Krise, die Leute schon 2004/05 richtig analysiert hatten. Der Markt stieg aber noch gute 2 Jahre.
b) "Timing" kriegt man als Börsianer einfach nicht deterministisch hin, auch nicht mit den allertollsten Methoden. Das ist eine Illusion, wenn auch eine hochgradig beliebte.
Beides muss man einfach akzeptieren. a) ist furchtbar schwer zu akzeptieren insbesondere für Intelligenztitanen, die meinen, aus einem Fundamentaltatbestand müsse auch die Börsenrichtung folgen. Tut sie aber nur langfristig ("weighing machine") und nicht kurzfristig ("voting machine"). b) ist schwer zu akzeptieren für HS-Fans, Chartisten, und Sentiment-Freaks.
Trotzdem einen Spekulationserfolg zu versuchen klingt zunächst wie ein Widerspruch. Aber es hat ja auch keiner gesagt, dass erfolgreich spekulieren einfach ist (naja, mit Ausnahme einiger im Zyklikerthread vielleicht :-)
Ein Lösungsweg liegt mMn darin, dass man Methoden sucht, die sich vom Grundsatz her an Fundamentaleinschätzungen orientieren, aber bezüglich der Timings ein Stück weit fehlertolerant sind. Darüber hatte ich an anderer Stelle ja schon mehrfach geschrieben.
Ich hoffe jetzt ist es etwas besser verständlich.
FTD Das Kapital
Ausgerechnet Japan vor Inflation?
Wer bereits vergessen hat, dass der Kurs von 30-jährigen US-Staatsanleihen seit Dezember um 28 Prozent gefallen ist, soll bei Renditen von 4,4 Prozent ruhig weiter zocken. Doch wie SocGen anmerkt, steigt das Teuerungspotenzial sogar in Japan.
SocGen hat eine hübsche Idee ins Spiel gebracht: dass der über kurz oder lang zu befürchtende Krach am Markt für Staatsanleihen von Japan ausgehen könnte. Das klingt paradox, droht das Land doch immer tiefer in die Deflation abzurutschen. Nur stellt sich langsam die Frage, wo der Staat die Mittel für sein Budgetdefizit von rund 10,5 Prozent hernehmen soll.
Denn wie SocGen zu Recht anmerkt, ist die Sparquote der privaten Haushalte, der fleißigsten Käufer von Staatsanleihen, in Japan inzwischen nahe null. Derweil steht zu erwarten, dass eine zunehmende Schar von Rentnern ihre Ersparnisse auflöst, also Staatsanleihen verkauft. Wird die Regierung des derzeit mit rund 219 Prozent des BIPs in der Kreide stehenden Landes dann die Kraft aufbringen, die Ausgaben zu kürzen oder die Steuern zu erhöhen?
Wenn nicht, wird wohl die Bank von Japan ranmüssen, ob per direktem Kauf von Anleihen wie in Amerika und Großbritannien oder mithilfe der Geschäftsbanken wie im Euro-Raum, wo die Ausleihungen der Kreditinstitute an die Staaten über die vergangenen beiden Jahre um 27 Prozent oder 607 Mrd. Euro zugenommen haben.
Im Grunde gilt diese Betrachtung also jetzt schon für weite Teile der industrialisierten Welt. Laut IWF werden die Staaten in den entwickelten Ökonomien heuer ein Defizit von neun Prozent des BIPs fabrizieren, was 3500 Mrd. $ oder drei Vierteln des BIPs Chinas entspricht. Hingegen beläuft sich die Ersparnis der Verbraucher in den USA und im Euro-Raum zusammengenommen auf rund 2000 Mrd. $ - brutto, also vor Abschreibungen. Zudem sinkt die Kreditwürdigkeit vieler Staaten täglich. So werden die Schulden der G7 laut IWF 2010 auf 114 Prozent des BIPs steigen.
Werden die Zentralbanken der entwickelten Länder, die mit ihrer Geldpolitik auf die ganze Welt ausstrahlen, da den Mumm haben, die Zinsen spürbar anzuheben, falls es erforderlich wird? Immerhin ist der Geldüberhang jetzt schon riesig, während die Angebotsseite der Wirtschaft zusehends erlahmt. Mit Staatsanleihen kann man angesichts der derzeit so starken deflationären Kräfte zocken, vielleicht sogar noch für ein paar Jahre. Aber ruhig schlafen kann man kaum.
www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/...ion/50036865.html
US-Banken zahlen im voraus 45 Mrd Dollar Gebühren an Regierung
Washington, 12. Nov (Reuters) - Mit einer Vorauszahlung ihrer Gewerbegebühren wollen US-Banken der Regierung bei der Rettung der eigenen Branche unter die Arme greifen. Die US-Einlagensicherung FDIC stimmte am Donnerstag einer Vereinbarung mit der Finanzwelt zu, die eine Vorauszahlung der Gebühren der nächsten drei Jahre vorsieht. Sie spült rund 45 Milliarden Dollar Barmittel in die Kassen der Federal Deposit Insurance Corp (FDIC), die nach der Serie von Bankenpleiten zuletzt selbst in die roten Zahlen gerutscht war (*). Die nun verabredete Vorauszahlung gilt als die #0000ff">attraktivere Alternative in der noch immer unter der Krise ächzenden Branche, der #0000ff">sonst höhere Notgebühren gedroht hätten. US-Banken müssen jedes Quartal bestimmte Abgaben für die Sicherung ihrer Kundeneinlagen leisten, damit die FDIC im Fall einer Pleite einspringt. In diesem Jahr hatte die FDIC 120 US-Banken geschlossen, so viele wie seit 1992 nicht mehr pro Jahr. Im vergangenen Jahr brachen 25 Institute zusammen, 2007 waren es lediglich drei.
(Reporter: Karey Wutkowski; bearbeitet von Elke Ahlswede; redigiert von Michael Nienaber)
(*) Meines Wissens hatte die FDIC mal 45 Mrd $ in ihrem Topf, weiß aber nicht mehr zu welchem Zeitpunkt.
Nach meinen Berechnungen war dieser Topf schon mehr als ausgeschöpft:
(in mio) (in mio) (in mio) 2008 total assets total deposits costs to DIF 25 Banken 373.588,8 234.160,6 17.608,2 2009 120 Banken 138.372,8 113.093,5 30.982,3 48590,5 Summe
Zu den ungewöhnlichen Relationen (assets-deposits-costs) im Jahr 2008:
Die Washington Mutual Bank hatte assets von 307 Mrd und deposits von 188 Mrd; deren Pleite verursachte aber der FDIC keine Kosten, da WaMu von JPM übernommen wurde.
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