Das sind zwei Überschriften und zwei Artikel, die ich heute in der FTD las. Ich gestehe, ziemlich Off Topic - aber dennoch wahrscheinlich nicht so ganz uninteressant für den ein oder anderen hier...
Seit mehreren Wochen gibt es ja schon (noch ;-) (spätestens bis zum Vertragsabschluss der Zeitungsverlage mit Apple...) sehr kritische Beiträge in diversen Magazinen und Zeitungen (vom Spiegel über Wirtschaftswoche, Capital, Manager Magazin, FAZ, Zeit etc.etc.) über die zunehmende Entprivatisierung und Durchleuchtung eines jeden Netz-Nutzers.
Leider ist den wenigsten Menschen klar, dass, sobald sie ihre Identitäten "einmal" einem Netzwerkbetreiber angeben - in manchen Fällen wie z.B. auch bei itunes, amazon oder auch ebay etc. - sogar mit Bankdaten versehen - diese eben NICHT geschützt und geheim sind, sondern fröhlich von den Betreibern weiter in verschiedenen Formen genutzt und weiter verhökert werden.
Die meisten Menschen gehen leider wirklich davon aus, dass sie durch ihren "Nickname" im Netz geschützt sind und glauben tatsächlich, dass in Netzwerken wie "Facebook", "Xing", "Schüler VZ" etc. NUR ihre sogenannten virtuellen und teilweise tatsächlichen, wirklichen Freunde im geschützten Raum Zugang zu ihren Daten haben. Das stimmt nicht!
Unabhängig von irgendwelchen Hackern, die ständig in diversen Netzwerken herum wildern, werden persönliche Daten eben auch von den jeweiligen Betreibern hemmungslos ausgetauscht und hin und her geschoben.
Ganz besonders perfide war der heutige Artikel bzw. die Tatsache der Aussage in der FTD "Big Teacher is watching you".
Folgendes ist passiert:
1.800 kostenlose Apple-Laptops wurden von einer lokalen Schulverwaltung in Amerika den Pennälern "spendiert", damit sich den Pennälern "daheim und in der Schule ein Lernumfeld des 21. Jahrhunderts" bietet, wie Schulnspektor Christopher McGinley den begeisterten Eltern erklärte. Was sollte man daran schon Anstößiges finden? (zumal es sich - Einwurf Kosto - um ein super schickes Apple-Laptop für umsonst handelte...)
Das war Anfang letzten Jahres. Was der nette, großzügige Schulinspektor seinerzeit wohlweislich verschwieg war, dass die Rechner/Laptops mit einer Software ausgestattet waren, die es den Behörden erlaubte, "JEDERZEIT" die Webcams der Laptops zu aktivieren - und so zu jeder beliebigen Zeit Einblick in das Leben ihrer Schüler (Anm. Kosto: und natürlich auch das in das Leben ihrer Eltern, Familie und Freunde...) zu nehmen.
Dumm, peinlich, erniedrigend und entwürdigend leider für den 15-17-jährigen Schüler/in oder dessen/deren Eltern der/die während im Netz unterwegs, ständig vor der Webcam popelte/n, sich möglicher Weise beim Betrachten frivoler Seiten entsprechend mit "sich selbst beschäftigten";-) - da sie NICHT WUSSTEN, dass sie BEOBACHTET werden!
Manche Menschen lieben es ja, auf dem Klo Zeitungen zu lesen - in der heutigen Zeit darf man auch nicht ausschließen, dass manche Menschen zum k....ihren Laptop dabei haben. Wenn der Teenie das getan hat, so hat er wahrscheinlich ein Trauma bis an sein Lebensende...
In diesem Artikel ging es aber nun gar nicht um popeln, k...... und Selbstbefriedigung. Ein Schüler nahm angeblich ein Bonbon in den Mund, worauf hin ein Lehrer schloss, es müsse sich dabei wohl um eine "Droge" gehandelt haben. Die Eltern klagen jetzt zu Recht.
Denn, egal wie dem auch sei. Ganz unabhängig davon, was sich jener Schüler da ins Mündchen geschoben hat, ist es einfach unfassbar, "dass es überhaupt die Möglichkeit gibt, heimlich ein Software-Programm in Rechner einzubauen, die es erlauben, Menschen OHNE IHR WISSEN ständig zu beobachten"!!!
Da stellt sich schon mal die Frage: Ist diese heimlich eingebaute Software von Apple NUR für diese Schule in AMERIKA zu Verfügung gestellt worden, oder haben letztlich ALLE Apple-Computer-Besitzer weltweit mit Webcam diese Software heimlich eingebaut, so dass Apple jederzeit jedem Nutzer nach eigenem Ermessen und nach Belieben und bei Bedarf
"ins Gesicht sehen kann" und ihn bei jeglichen Handlungen beobachten kann???
Ebenso wenig erfreulich war der zweite Artikel - ebenfalls heute in der FTD - "Nackt im Netz" - zumindest für alle diejenigen nicht erfreulich, die sowohl ein "kostenloses" G-Mail (E-Mail) - Konto nutzen, als auch in diversen Netzwerk-Foren wie z.B. Facebook etc. unterwegs sind...
Was viele nämlich auch nicht wissen: Sind sie "anonym" bei Facebook unterwegs, haben aber gleichzeitig ein G-Mail Konto, über das sie private E-Mails mit "echten Freunden, Menschen" austauschen - und eben nicht nur jenen virtuellen..., so "KANN" das Google-Programm bzw. die Software oder auch genannt, das soziale Netzwerk "Buzz", DIREKT auf die Daten seiner Millionen E-Mail-Nutzer zurückgreifen. Reger Schriftverkehr - auch aus der Vergangenheit - wird einfach automatisch als Beleg für "Freundschaft" interpretiert - auch wenn es gar keine "Freunde" sind - oder nicht mehr sind - und somit aber TROTZDEM den mutmaßlichen "Freunden" ZUGANG zu persönlichen Privatdaten geschaffen.
Ich persönlich bin mir ja über derartige Risiken der totalen Aufgabe der Privatheit im Netz durchaus bewusst. Somit habe ich - allerdings rein instinktiv bzw. intuitiv NIEMALS Online-Banking betrieben. Ebenso wenig tummele ich mich in diversen Netzwerken wie Facebook oder Sonstigen mit virtuellen "Freunden" herum. Ich gehöre glücklicher Weise noch zu der Generation, die noch "echte, menschliche Freunde" haben, die ich auch persönlich treffe, mit denen telefoniere oder auch neben "echten, handgeschriebenen Briefen" auch mal "maile".
Mir ist natürlich auch klar, dass "Ariva" weiß, wie "Kostolanya" in Wirklichkeit heißt. Ob und was die damit anfangen können sei dahin gestellt...
Wenn ich aber nun sämtliche Artikel und Berichte aus den unterschiedlichsten Magazinen, Tageszeitungen, Medien zum Thema "Privatheit", "Internet" etc. betrachte und analysiere, so bin ich nicht wirklich "gelassen"...
Obwohl ich definitiv HEUTE und GESTERN nichts "Böses" (im Sinne von betrügen, quälen, morden, rauben, Steuern hinterziehen etc. getan habe. "Don´t be evil" lautet ja so ein Spruch der Googles...
Nur was ist möglicherweise "MORGEN" böse? DENKEN? Eigene Gedanken könnten MORGEN schon böse sein, wenn sie nicht konform gehen mit den Gedanken und Wirtschaftsinteressen von Google, Apple etc.
Natürlich sind "eigene Gedanken" nicht nur Google, Apple und Konsorten zuwider, sondern vor allem auch ALLEN Regierungen weltweit. Daher versuchen Regierungen weltweit auch unser "eigenständiges Denken" weitestgehend auszuschalten, in dem sie uns auch mit fröhlicher Hilfe diverser Medien "einlullen" - Brot und Spiele....
Google-Vorstandschef Eric Schmidt sagte z.B. Anfang Dezember 2009 bei CNBC, als er nach dem Schutz der Privatsphäre gefragt wurde: "Wenn es etwas gibt, von dem Sie nicht wollen, dass es irgendjemand erfährt, sollten Sie es vielleicht gar nicht erst tun." (Quelle: Spiegel Nr.2/11.01.10)
Der Spiegel schreibt weiter, dass dies ein Satz sei, der wie bisher allenfalls von Fanatikern der inneren Sicherheit zu hören war, die damit das Abhören von Telefon- oder E-Mail-Verkehr rechtfertigen wollten...
Eric Schmidts Äußerung jedoch zeigt nun die beunruhigende Attitüde eines Weltkonzerns, der anfängt, seine Macht zu genießen: Wer unserer Spähtechnik entrinnen will, hieß das im Klartext, macht sich schon dadurch verdächtig. Denn wer, außer Übeltätern, braucht überhaupt eine Privatsphäre?
Was mich ganz persönlich leicht beunruhigt ist neben vorgenannten Kriterien folgendes (obwohl ich echt nix verbrochen hab´...)
Google hat ein neues Handy am Start - das "Nexus One". Soll eine Konkurrenz zu iphone werden.
Ein Programm, welches es zwar schon gibt, aber noch nicht frei geschaltet wurde (aus rechtlichen Gründen), ist das so genannte "GESICHTSERKENUNGSPROGRAMM"
Fall 1)
Da sitzt ´ne recht attraktive Frau in irgendeinem Café und trinkt einen Kaffee. Ihr gegenüber sitzt ein Typ, der die Frau ziemlich scharf findet. Der Typ macht jetzt einfach mal heimlich ein Foto von der Frau mit seinem Handy - und siehe da:
3 Möglichkeiten:
1. KEIN ERGEBNIS, weil die Frau kein Foto im Netz hinterlassen hat...
2. MEHRERE ERGEBNISSE: Foto wird abgeglichen mit vorhandenen Fotos aus dem Netz. Privatadresse und u.U. auch Arbeitgeber wird zugeordnet und mitgeteilt. Ebenso wird dem Anfragenden mitgeteilt, wo die begehrte Dame was im Netz einkauft - egal ob Lieblingsblumen, Lebensmittel, Weine, Dessous etc. - der Anfragesteller ist bestens im Bilde...und kann so ungeniert eines Tages als Stalker vor der Tür seiner Angebeteten stehen - mit ihren Lieblingsblumen, ihrem Lieblingswein, und ein paar Slips ihrer Lieblingsdessous-Marke ;-) - Nur ist die ahnungslose Dame u.U. mehr als erschreckt, hat sie plötzlich und unerwartet - quasi unverlangt eingesandt - einen u.U. ekligen, hässlichen, stinkenden Zeitgenossen vor sich stehen, der leider unheimlich viel über sie weiß.... Okay - er kann ja auch ausgesprochen gut aussehend und gut riechend und wahnsinnig gebildet und im besten Falle noch recht gut situiert sein :-) - aber - trotzdem ist das Ganze der Dame nicht geheuer... Zu Recht...
Im Zusammenhang mit "unserer neuen Steuernummer" oder auch "Elena" (ein Programm, welches ALLE Arbeitnehmer in Deutschland erfasst - nicht nur mit Einkommensdaten, sondern auch mit Nebenbeschäftigungen, Krankheitstagen - entschuldigt als auch unentschuldigt...) aber auch mit dem angestrebten Zugriff von Amerika auf sämtliche Konten der Europäer (zunächst abgewandt - wird aber höchstwahrscheinlich nach kleineren Zugeständnissen und Abänderungen der ursprünglichen Vereinbarung wahrscheinlich leicht abgemildert trotzdem stattfinden...) - alles unter dem Deckmantel der Steuerhinterziehung und des Terrors...
...scheint es so, als würden wir uns immer mehr zurück in Richtung "1984" begeben. Orwell hat sich wohl einfach nur um ein paar Jahre "vertan". O um ca. 30 - 40 Jahre. 2014 wäre durchaus denkbar - vielleicht aber auch erst 2024 oder so...
Jedenfalls sollte und dürfte niemand von uns hier unterschätzen, wie gläsern wir bis heute schon sind und wie gläsern wir morgen und übermorgen erst sein werden ;-)