beurteilen, denn Charttechnik ist keine Wissenschaft. Ich versuch das mal psychologisch zu erklären, weil ja viele Leute (berechtigt oder nicht) von Charttechnik nicht viel halten.
Nehmen wir an, ein Anleger ist so 5-6 Jahre an der Börse aktiv und kann fundamental halbwegs passabel analysieren, aber er ist sich oft noch unsicher, wenn seine erworbene Aktie mal temporär nicht so steigt wie erwartet. Dieser Anleger hat von Chattechnik keine Ahnung und hält auch nicht viel davon. Trotzdem guckt er ja ab und zu auf den Kurs (manchmal auch auf den Chart ohne ihn bewusst zu analysieren) und dadurch ergibt sich natürlich eine gewisse Verunsicherung, wenn ein Kurs langsam abbröckelt, was man ja auch bei dir ein wenig sieht. Man kann Charts (nicht Charttechnik) also auch als Abbild der Anlegerpsyche betrachten. Genau wie ein EKG deine Herzfrequenz misst, misst ein Kurschart die Gesamtheit aus fundamentalen und psychologischen Aspekten einer Aktie. Der erwähnte Beispielanleger wird umso nervöser umso stärker der Kurs abbröckelt und er verkauft dann möglicherweise, weil er nicht noch mehr verlieren will oder seine Gewinne dahinschmelzen sieht. Dadurch gibt es weitere Kursverluste und die Spirale dreht sich weiter und es gibt charttechnische Verkaufssignale. Entscheidend ist, wann diese psychologische Spirale durchbrochen wird. Und um das zu erkennen, gibt es die Charttechnik.
Im Fall von Drillisch würde ich den kurzfristigen Abwärtstrend als beendet betrachten, wenn man sich 2-3 Tage über der 38TageLinie etabliert. Aber selbst dann kann es übergeordnet noch in eine Seitwärtsbewegung zwischen 3,62 und 5,48 € münden. Aufgrund der Fundamentaldaten geh ich natürlich davon aus, dass wir uns jetzt bald wieder im oberen Bereich der Range etablieren und nur bei Crashszenarien am Gesamtmarkt (Dax bei 45xx) nochmal Kurse unter 4 € bekommen. Ansonsten geh ich aber davon aus, dass DRI kurzfristig die 38TageLinie testen wird und schon im 2.Quartal die Verlaufshochs bei 5,48 € angreift.
glück ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt. (albert schweitzer)