..bei allem Respekt fuer das Bemuehen einzelner User hier die Steuerreform in den Staaten "kritisch durchleuchten" zu moechten, die vorgebrachten Argumente/Gruende scheinen teilweise verzerrt (nicht ueberraschend) und oberflaechlich auf die Verpackung und nicht objektiv auf den Inhalt gerichtet zu sein.
Es ist interessant - jedoch gleichermassen durchaus erschreckend - zu beobachten, wie der Mensch fuer Propaganda leicht anfaellig ist. Wer die Moeglichkeit hatte, sich mit den US-Wahlen fundiert auseinanderzusetzen, durfte die Entfaltung dieses Phaenomens illustrativ beobachten und infolge die systematische Verbreitung von gezielten Desinformationen und Realitaetsverzerrung anschaulich erkennen. WikiLeaks hat massgebend zur Wahrnehmung dieses Phaenomens mit entscheidenden und konkreten Anhaltspunkte beigetragen, jedoch offensichtlich ist fuer viele die Verpackung trotzdem wichtiger als der Inhalt.
Oeffentliche Meinung betreffend, besonders in Europa, scheint unter diesen Umstaenden sehr stark zu leiden, zumal nicht ueberraschend, denn das allgemeine Bewusstsein wird versucht in eine bestimmte Richtung beeinflusst zu werden. Beweis dafuer liefert die WikiLeaks-Veroeffentlichungen: bestimmte Medien (NYT, WaPo, CNN, MSNBC, etc.) haben bekannterweise versucht mit verblueffenden Manipulationsaktionen den Demokraten zu helfen (TV-Debatte Fragen zugespielt, etliche Journalisten haben Berichte zur Bearbeitung und Einverstaendnis vor der Freigabe eingeholt, usw.). Selbst angesichts dieser Demaskierung scheinen grossteils der Medien in Europa weiterhin diese Quellen als Informationsressourcen fuer eigene Interessen ohne Hemmungen zu nutzen. Als Beispiel (da ich es laufend beobachte), besonders auffaellig sind die Berichte und Verhalten des ORFs, der diese Quellen nutzt und "1 zu 1" weiterberichten. Persoenlich habe ich ebenso beobachtet, dass auch Beitraege auf ORF-Forum geloescht wurden, die nicht den linksliberalen Ideologien entsprechen. Sie gehen sogar soweit, dass eine Registrierung des Nutzers nur unter Angabe von
Vor- und Nachnamen und der
Wohnadresse moeglich ist (
Link), Umstand welcher ohne Zweifel der Zensur zugutekommt.
Nun was auch immer der Grund fuer die selektiven Wahrnehmungen bzw. Meinungsbildung als Ursache fuer die Bitternis und die saemtlichen Diffamierungen hier im Forum ist, hier ein paar Gedankenanstoesse, die auf den Inhalt und nicht Verpackung gerichtet sind:
a) Allgemein Was man meistens nicht beruecksichtigt, ist die Tatsache, dass ein objektives Meinungsbild mit einem europaeischen "Sicht der Dinge" nicht moeglich ist, denn die Mehrheit der Amerikaner die Einmischung des Staates ueberwiegend kategorisch ablehnen und einen aufgeschwollenen "buerokratischen Apparat" des Staates sowie Ueberregulierung auf ein geringeres Mass herabsetzen moechten. Das waere der erste notwendige Grundsatz, welcher in den meisten Faellen scheinbar keine Beruecksichtigung in den "bemuehten Fernprognosen" findet. Nur unter dieser Annahme kann ich mir gewisse Aeusserungen erklaeren, welche in solche verbitternde Missbilligung muenden, da diese Weltanschauung kontraer den europaeischen Grundsatzen gegenuebersteht.
b) Obamacare, Einfuhrzoelle@"Trump scheitert auch hier wie bei Obamacare."Er ist nicht gescheitert, denn ein Votum fuer das Abloesen bzw. den neuen Plan hat im Senat gar nicht stattgefunden, es wurde nur einfach zurueckgezogen, da voraussichtlich 10 bis 15 Stimmen seitens Republikaner ("Freedom Caucus") weniger gehabt haetten. Grund dafuer ist, dass ein paar Teilnehmer des "Freedom Caucus"-Gremiums keine tiefgreifende Bindlichkeiten des Staates fuer den neuen Plan beistimmen, sozusagen im konservativen Sinne, sie lehnen die Stellung des Staates als regulativer Arbitrator ab. Im Grunde genommen braucht Trump & Republikaner keinen legislativen Weg fuer das "Obamacare-Abloesen" einschlagen. Wenn Obamacare betreffend nichts geandert wird, das ganze Obamacare-System wird sich von sich aus strukturell aufloesen, da nachweislich keine potentielle Substanz hat (sogar Bill Clinton hat es im Novemeber als "crazy system" bezeichnet).
@"hätte die Mehrzahl seiner Populisten Wähler die Zeche bezahlt und wäre am Ende ohne Versicherung da gestanden"Das ist auch falsch, denn: (1) die Obamacare ist nicht nur bis zu 300% teurer geworden, sondern man kann es in den meinsten Faellen gar nicht nutzen, da der Selbstbehalt zu hoch ist (z.B. $5000 bis $10.000), sodass manche es sich diesen Selbstbehaltbetrag gar nicht leisten koennen, somit die Versicherung effektiv keinen Nutzen hat; und (2) es wird gerne in den Mainstream-Medien die Informationen irrefuehrend verbreitet, dass ca. 24 Mio., welche von Obamacare "zur Zeit profitieren", die Versicherung verlieren wuerden. Fakt ist aber, dass nur ca. 9 Mio. fuer die Obamacare registriert sind, somit rein matehmatisch sind unlogische Diskrepanzen festzustellen.
@"Außerdem wollte Trump höhere Einfuhrzölle erheben um das gegen zu finanzieren."Das ist auch nicht den Tatsachen entsprechend, Trump's Plaene waren saemltiche Importe mit Sanktionen nur fuer amerikanische Firmen aufzuerlegen, welche im Ausland produzieren um Jobs nach USA zurueck zu bringen. Die Idee "uebergreifende
Einfuhrzoelle fuer alle" kommt seitens Republikaner.
@"Das Problem mit den Einfuhrzölle ist in den USA heftiger wie bei uns [...] verteuert sich das Leben in den USA immense"Diese Theorie laesst einige signifikante Details aus: die Steuervorteile in den meisten Bundesstaaten (2% MwSt. Lebensmittel, 6% bis 7% Rest) sowie guenstigere Benzinpreise (um die Haelfte als in DE, AT) laesst durchaus einen gewissen Spielraum zu und sind mit den europaeischen Verhaetlnissen beim weiten nicht zu vergleichen. Bei der obigen Ueberlegung wird auch die Auswirkung einer auszugehenden Dollar-Staerke nicht beruecksichtigt, denn diese wuerde der Kaufkraft im Ausland zugutekommen, somit die Endpreise wuerden eines generischen Ausgleichs unterliegen.
b) SteuerreformUnbestrittenermassen steht die Steuerreform durchaus in unmittelbarer Verbindung mit dem vorgeschlagenen Krankenversicherungsplan, wenn in der aktuell praesentierten Form umgesetzt werden soll, da der Staat mit mehr Verbindglichkeiten konfrontiert waere und infolge die Staatsausgaben hoeher sind.
Der politische Stolperstein fuer die Steuerreform duerfte die augenblickliche Gemuetsverfassung eher nebensaechlich sein: die Mehrheit der Republikaner streben ein ausbalanciertes Budget an (historisch gesehen schon immer vertreten), hingegen die Demokraten scheinbar orientierungslos noch immer mit der Akzeptanz der Wahlniederlage sich beschaeftigen ("russische Geister" anhexen) und noch im "destruktiven Modus" sind.
Ungeachtet der Tatsache, dass Obama der einzige Praesident in der US-Geschichte seit Herbert Hoover nicht 3% BIP (Bestwerte: 2015 2,6% u. 2013 2.4%, 2016 1.6%) innerhalb von 8 Jahren erreichen konnte, der
tatsaechliche Stolperstein fuer die Reform, welche ungern oder gar nicht in den linksliberalen Medien erwaehnt wird, ist hingegen die massgeblich hinterlassene "Demokraten-Baustelle" (
Staatsschulden und Studentenkredite):
Angehaeufte Staatsschulden: Link zum Bild
Entwicklung unter Demokraten (8 Jahre): Link zum BildStaatsschulden in % im Vergleich zu BIP Weltweit: Link zum BildAggressive Vergabe von Studentenkredite: Link zum Bild1,
Link zum Bild2Wie dem Chart zu entnehmen, die aggressive Vergabe der Staatskredite begann mit Obama-Administration im Jahr 2008... man sieht auch deutlich, dass das Verhaeltnis der Vermoegenswerte des Staates einen sehr hohen Prozentanteil (fast 45%) aus Studentenkrediten bestehen [am Rande: wenn die Kredite nicht zurueckbezahlt werden koennen (z.B. schlechter Arbeitsmarkt), wird das unumgaenglich ein sehr grosses Problem fuer USA zur Folge haben... ebenso von grosser Bedeutung ist es zu erwaehnen, dass fuer diese Kredite kein Privatkonkurs angemeldet werden kann, sozusagen nur der "Tod ist die Rettung"].
Insofern sollte man sich eher viel mehr sachlich mit dem Inhalt als mit der Verpackung beschaeftigen (besonders fuer "gut gemeinte Fernprognosen").
LG, iBroker (Escrows-Besitzer und nach wie vor investiert)