trifft es an sich sehr gut.
das "geschmäckle" an der sache ist nur, dass es beim seizure der wmb niemand der zuständigen behörden fertig gebracht hat, eine begründung in ähnlicher form zu liefern. meiner meinung nach wäre diese relativ exakte begründung nämlich durchaus angreifbar und wenn nicht angreifbar dann zumindest hinterfragbar und vergleichbar gegenüber anderen finanzinstituten die ganz offensichtlich von der finanzelite gnaden überleben durften!
nehmen wir mal dein beispiel und sagen die wmb wurde geseized wegen verlusten die als folge ihr ek aufgezehrt haben... im gegensätz zu deinen üblichen anfeindern hier ergeben sich für mich folgende fragen u.a. auch an dich:
1. eigentlich wurde als eine der "stärksten" gründe für das seizure von seiten fdic/ots immer wieder der mittelabfluss durch auflösung der kundeneinlagen genannt. es handelte sich in den betrachteten zeiträumen wohl um 16mrd. es handelt sich hierbei um eine der wenigen zahlen/kriterien/begründungen die wirklich konkret genannt werden. das kuriose ist nur: der abzug der kundeneinlagen hat auf das ek und die ek-quote gar keinen einfluss; da wird einfach nur fremdkapital abgezogen, welches sich durch tarp (welches kurzzeitig später offiziell freigegeben wurde) relativ problemles hätte "ersetzen" lassen.
2. wenn es denn wirklich ein problem mit der ek-quote gab: wie wir wissen hat die wmb die fsb nicht konsolidiert (obwohl dies ihre tochter war) sondern die konsolidierung erfolgte nur bei ihrer gemeinsamen mutter wmi (was auch rechtlich zulässig ist). für die fsb war eine relativ hohe ek-quote in allen öffentlichen docs angegeben; auch die konsolidierte ek-ausstattung der wmi war nie ein angriffspunkt für die regulatoren. es war bei der ots ein antrag gestellt einen entsprechenden kapitaltransfer durchzuführen. dieser hätte meines erachtens 2 positive effekte gehabt: a) die ek-quote der wmb hätte sich (zuungunsten der fsb die damit aber kein problem hatte, nicht aber zuungunsten der wmi, die beide konsolidiert) verbessert und b) andererseits die ertragssituation stabilisiert weil ohne diesen transfer und ohne tarp die wmb gezwungen war das abgezogene fremdkapital/kundeneinlagen durch kurzfristige geldaufnahmen an einem hochzinsmarkt zu refinanzieren, wohingegen die zuflüsse von der fsb eher keinen leicht kündbaren kundeneinlagen-charakter gehabt hätten und die notwendigen kurzfristigen und vergleichsweise teuren geldaufnahmen unnötig gemacht hätten.
speziell bezogen auf dein beispiel müsstest du also berücksichtigen dass ein grossteil der fehlenden mittel nicht ek waren und ausserdem dass es im selben konzern eine zweite bank gab deren geschäftsfeld zum grossteil keine invests in subprime waren und die vermutlich in der lage gewesen wäre das problem der ek-quote zu lösen.
in dem zusammenhang verstehe ich auch viele nicht, die hier immer wieder nach einer ominösen "asset-liste" rufen. ich persönlich halte die akte die bei der ots im zusammenhang mit dem antrag zum kapitaltransfer von der fsb zur wmb angelegt worden sein muss (und hey, ich meine nicht nur das antragsformular sondern alles was von seiten ots dazu in einem zeitraum von mehreren wochen erarbeitet wurde!) für viel interessanter, obwohl sie vorm bc wo es um wmi geht nichts bringt... um allerdings die umstände und rechtmässigkeit des seizure zu untersuchen bzw. anzugreifen und wirklich druck auf die parteien (ots, fdic) aufzubauen von denen einzig geld für equity erwachsen könnte!
gruss, delacre.