Ich lese immer wieder, dass viele Leute immer wieder eine gewisse Kursmanipulation seitens der Banken & Großanleger vermuten.
Dem kann ich mich jedoch nicht so richtig anschließen, wenngleich ich ein gewisses Maß an Einflussnahme auch nicht ausschließen möchte.
Doch um die Börsen nachhaltig zu manipulieren, bräuchte man Woche für Woche hunderte von Milliarden und da glaube ich nicht, dass Banken diesen Einfluss wirklich haben können.
Was hätten Banken davon, wenn sie ihre eigenen Kurse auf eigene Kosten nach oben treiben?
Letztendlich würde Kosten + Nutzen = 0 ergeben.
Was hätte eine Bank davon, wenn sie versucht eine Abwärtsbewegung mit vielen Milliarden abzuhalten?
Kurs - Kosten = Verlust ohne Kurshilfe
Was Banken jedoch aktiv tun, ist es (unehrliche) Analysen herauszugeben um die Stimmung unter den Anlegern und damit indirekt die Kurse zu manipulieren.
Doch wer sich davon "einlullen" lässt und glaubt, dass z.B. ein Unternehmen wie Solarworld vor einem dauerhaften Preisverfall und Verlusten steht, der ist selbst schuld, wenn der Solarworld bei 14€ verkauft und sich einige Monate später wundert, dass Solarworld plötzlich doch bei 25€ steht und die Analysten die Kursziele immer wieder anheben und die Aktie als einen der Marktführer zum Kauf empfehlen.
Dieses Spiel hat mir damals bei Solarworld mehrere hundert Prozent gekostet, weil ich mich "einlullen" lassen habe, während die Inst. Anleger und Großanleger meine Stücke sicherlich mit Genuß in ihr Depot aufgenommen haben.
Künstliche Aktienkurse gibt es meiner Meinung nach deshalb nicht, die Börse folgt letztendlich immer eigenen Regeln, die jedoch von allen Anlegern gemacht werden.
Der Unterschied ist jedoch, dass die Großanleger häufiger auf der "richtigen" Seite stehen und die Regeln besser verstehen als viele der Kleinanleger.
Ich für meinen Teil jedenfalls habe meine halbwegs funktionierenden Indikatoren gefunden, die mit ein bisschen Feingefühl und Glück nun hoffentlich zu einer dauerhaften Outperformance führen werden.
Aber der wichtigste Erfolgsfaktor für mich sind "Scheuklappen", die ich mir mittlerweile zugelegt habe.
So lasse ich mich nicht mehr (oder nur 10%) von Analystenmeinungen, einer EW-Chartanalyse, Kursausschlägen, Quartalszahlen Konjunkturdaten, Konkunkturerwartungen beeinflussen, weil ich weiß, dass jeder ZEW-Index, IFO-Index, Verbrauchervertrauen, usw. nur kurzzeitig die Kurse beeinflusst, mittel- und langfristig solche Entwicklungen eigentlich ziemlich egal sind.
Stattdessen zählen vielmehr die Voraussetzungen für die Märkte, d.h. Inflationsrate, EUR/USD, Rohstoffpreise, Zinsniveaus, FED-Geldpolitik in ihrer Richtung um Kurse zum steigen oder fallen zu bringen.
Man geht letztendlich davon aus, dass wenn die Voraussetzungen gut sind, die Unternehmen sich erholen werden, weil es bisher letztendlich immer so war.
Man geht aber auch davon aus, wenn die Voraussetzungen schlecht stehen, die Unternehmen anfällig für Rückschläge werden und es sinnvoller wird, sein Geld in sichere Anlagen umzuschichten.