energydrink: #21489 : "...aber wenn ich mir ansehe, wie die Strompreise nach oben rauschen, wird doch jeder, der noch ein Dach/Platz hat, sobald wie möglich seinen eigenen Strom aus PV herstellen wollen, das ist doch viel günstiger als ihn zu kaufen, und das bisschen, was man dafür bekommt, wenn man einen Teil des produzierten Stroms mit Einspeisevergütung verkauft ist nur noch Zusatzverdienst!! ..."
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Warum rauschen die Strompreise in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern mit diesem hohen Tempo nach oben? Genau weil eben diese völlige Übersubventionierung der Solarenergie und die verschwenderisch hohe Einspeisevergütung die letzten Jahre zuviele Leute dazu bewegt hat sich einen schönen Reibach zu machen zu Lasten der Privathaushalte und deren Stromrechnungen. Der sich immer schneller drehende Teufelskreislauf muß durchbrochen werden und intelligentere Lösungen her die weniger Belastungen für die Bevölkerung abverlangen. Die Unternehmen haben sich dank ihrer großen Lobbyverbände rausgemogelt mit ihren spreziellen Industriestrompreisen. Der Dumme ist wie immer bei Subventionsübertreibungen der normale Bürger. Von daher wäre es ein Hohn, wenn durch Strafzölle günstigere Anbieter vom Markt weggehalten werden und dafür ineffiziente, überteuerte und schlecht geführte Unternehmen wie Solarworld weiter vom Papa Staat und dem deutschen Michel und dessen Stromrechnung grenzenlos gepampert werden.
Solarworld wird leider schlecht geführt, weil Asbeck stets machen konnte was er wollte, weil im AR seit Ewigkeiten nur seine harmlosen Marionetten sitzen die allen Blödsinn stets durchgewunken haben der heute auf Solarworld lastet. In Zeiten wo Solarworld überschüttet wurde mit Subventionen und der internationale Wettbewerb noch nicht so groß war, fiel nicht so sehr auf wie limitiert die Fähigkeiten vom Asbeck als Unternehmesführer sind. Aber jetzt wo freier globaler Wettbewerb herrscht und andere Firmen besser sind als SW, da merkt man wie Asbeck entzaubert wird. Asbeck hat sich dumm und dämlich verdient und die letzten 10 Jahren soviel rausgesaugt wie möglich aus Solarworld, um seinen dekadenten protzigen Lebensstil zu pflegen. Warum sollen die deutschen Verbraucher weiter Asbeck ein Schloß, Rolly Royce etc. nach dem anderen spendieren, wenn die Chinesen die gleiche Leistung günstiger verkaufen? Ökonomisch macht das keinen Sinn. Da müßte man schon ein Scheuklappen tragender Asbeck Fan-Boy sein um das nicht zu erkennen.
SolarWorld - Deutschlands größter Solarmodulhersteller bereits gescheitert? 14. August 2012,
http://www.it-times.de/news/hintergrundbericht/datum/2012/08/14/solarworld-deutschlands-groesster-solarmodulhersteller-bereits-gescheitert/
Nach katastrophalen Zahlen für das vergangene zweite Quartal 2012 kämpft das einstige Vorzeigeunternehmen der deutschen Solarbranche selbst ums Überleben. Als Hauptgrund für die Misere macht SolarWorld-Chef Frank Asbeck insbesondere die Dumpingpreise der chinesischen Hersteller verantwortlich. .... Doch das Preisdumping aus China ist nur die halbe Wahrheit. SolarWorld hat sich durch überteuerte und langlaufende Lieferverträge für Silizium teilweise selbst in die Krise manövriert. Im zweiten Quartal 2012 musste SolarWorld daher hohe Wertberichtigungen vornehmen (80,2 Mio. Euro auf geleistete Anzahlungen). Händler und Investoren fürchten nunmehr, dass weitere Abschreibungen in den nächsten Quartalen notwendig sind, wenn sich der Preisverfall weiter fortsetzt. ....Doch auch die Konkurrenz schläft nicht. So hat der chinesische Marktführer Suntech mit seiner Pluto Zelltechnologie bereits Module mit 19 Prozent Wirkungsgrad im Programm, auch bei der amerikanischen SunPower ist ist man mit der dritten Zell-Generation bereits bei einem Wirkungsgrad von 24 Prozent angekommen. Der Spielraum für die Erforschung neuer zukunftsträchtiger Zelltechnologien ist bei SolarWorld begrenzt, nachdem das Unternehmen mit langfristigen Schulden von knapp 700 Mio. Euro zu kämpfen hat. Sollte es dem Unternehmen nicht gelingen, die Kosten schneller zu senken, als die Preise fallen, könnte dem Unternehmen das gleiche Schicksal ereilen wie Q-Cells, Solarhybrid, oder Solar Millennium - der Gang in die Insolvenz
Welt am Sonntag 19.08.12 Kopf der Woche: Der Ikarus Asbeck
http://www.welt.de/print/wams/wirtschaft/article108682443/Der-Ikarus.html?config=print
Er galt als der deutsche Solar-Guru. Jetzt stürzt Frank Asbeck, der Gründer des Marktführers Solarworld AG, mit seinem Unternehmen ab. Die Schuld gibt er anderen ....Auch der Aufstieg des studierten Agrarwissenschaftlers aus Hagen zum Chef des drittgrößten Solarkonzerns der Welt war steil, auch er schlug alle Warnungen in den Wind, und ebenso plötzlich folgte in dieser Woche nun der Absturz. Der einzige Unterschied zum sagenhaften Vorbild ist das Happy End: Im Gegensatz zu Ikarus fällt Asbeck weich. Als der Bonner Solarworld-Konzern am Montag seine Halbjahresbilanz vorlegte, war der Schock an der Börse groß: Der deutsche Solarmarktführer, der bislang dem Niedergang der Branche trotzen konnte, meldete plötzlich ebenfalls tiefrote Zahlen. Konzernchef Asbeck, in Medien oft als "Solar-Guru" oder "Sonnengott" gefeiert, kassierte seine Prognose, das Unternehmen werde im laufenden Geschäftsjahr ein positives Jahresergebnis erzielen. Schuld an den desaströsen Zahlen sei das Preisdumping der chinesischen Hersteller, die mit ihren Billigmodulen den deutschen Markt überschwemmten, behauptete der Konzerngründer. Mit den von ihm initiierten Anti-Dumping-Klagen in den USA und der EU aber wolle er dem Treiben bald ein Ende setzen. Bis es so weit ist, werde er "zudem einen persönlichen finanziellen Beitrag leisten und so lange auf mein Gehalt und Dividende verzichten, bis der Konzern wieder profitabel ist". Das klang nach noblem Selbstverzicht, wie man es dem genussfreudigen Mann, der ein Schloss besitzt und Autos der Marken Rolls-Royce, Tesla und Maserati fährt, gar nicht zugetraut hätte. Doch so schmerzhaft war es nun auch wieder nicht. Der Freizeitjäger und Herr auf Schloss Calmuth verzichtete wohl nur deshalb mit öffentlichem Tamtam auf seine Dividende, weil er längst ahnte, dass sein Unternehmen bei einem Halbjahresverlust von 143 Millionen Euro und einem dramatisch geschrumpften Börsenwert für dieses Jahr sowieso nichts würde ausschütten können. Auf sein fixes Jahresgehalt von zuletzt 270.000 Euro zu verzichten, dürfte Asbeck auch nicht allzu schwer gefallen sein, weil er erst im Mai ein Vielfaches dieser Summe, rund 2,5 Millionen Euro, aus dem Unternehmen gezogen hatte. Obwohl es der Firma da schon denkbar schlecht ging, hatte Asbeck als Hauptaktionär seines Unternehmens für das Jahr 2011 eine Dividende von rund 10 Millionen Euro durchgesetzt, die seinem Aktienanteil von 27,8 Prozent gemäß zu fast einem Drittel an ihn selbst floss. Andere Aktionäre reagierten auf der Hauptversammlung geradezu schockiert auf den tiefen Griff in die Kasse. Angesichts eines bereits im vergangenen Jahr erlittenen Konzernverlustes von 299 Millionen Euro und eines negativen Cashflows von 50 Millionen Euro sei eine Ausschüttung "unvertretbar", fand beispielsweise Solarworld-Aktionär Christian Strenger: "Bei einem Ergebnis pro Aktie von minus 2,70 Euro fehlt jede wirtschaftliche Begründung für eine Dividendenzahlung." Strenger ist nicht einfach irgendein Kleinaktionär: Der frühere Chef der größten deutschen Investment-Gesellschaft DWS sitzt als Finanzfachmann nicht nur in den Aufsichtsräten von deutschen Konzernen wie Evonik, Fraport und TUI. Zugleich kennt er sich als Mitglied der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex bestens mit den Regeln guter Unternehmensführung aus. Und im Falle Asbecks und seiner Solarworld war der Experte "not amused". Motiv für die hohe Dividende, so vermutete Strenger, dürfte wohl der Umstand sein, dass die Vergütungen von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern zusätzlich durch "hohe variable Bestandteile" – vulgo Boni – aufgestockt werden, "die sich an einer ausgezahlten Dividende ausrichten." Je höher die Dividende, desto höher der Bonus oben drauf. "Diese Motivation darf aber für ein Unternehmen mit gravierender Verschlechterung der Finanzsituation nicht Anlass für eine Dividendenzahlung sein", befand Strenger. Frank Asbeck tat die Vorwürfe genervt ab. Kritik dieser Art ist der Sonnenkönig nicht gewohnt. Jedenfalls ist unwahrscheinlich, dass er von seinen Aufsichtsräten jemals Vergleichbares gehört hat. Denn während der Corporate-Governance-Kodex nahelegt, dass ein Aufsichtsgremium aus einem vielschichtig zusammengesetzten Team von "fachlich erfahrenen" Persönlichkeiten bestehen sollte, handelt es sich im Falle von Solarworld um drei Rechtsanwälte, die ihre Posten bereits seit Unternehmensgründung vor 14 Jahren unverändert innehaben. So ist auch unwahrscheinlich, dass kritische Aktionäre wie Strenger am Firmensitz in Bonn Gehör finden: Aus ihrer Sicht hat der Solarworld-Chef die bereits seit 2008 absehbaren Gefahren einer rein subventionsgetriebenen Expansion verkannt und "die seit mehreren Jahren deutlich sichtbaren Marktveränderungen nicht ausreichend gewürdigt". Asbeck sieht das anders: Schuld an den Problemen seiner Firma seien schlicht die Praktiken chinesischer Wettbewerber, die von staatlichen Privilegien unfair profitierten. Dass die Brüsseler EU-Kommission mehreren Tochterunternehmen der Solarworld AG zwischen 2003 und 2011 staatliche Beihilfen in Höhe von insgesamt mehr als 135 Millionen Euro genehmigt hatte, lässt Frank Asbeck dabei freilich unerwähnt.