Das wird wohl nicht nur möglich sein Tradernumberone, sondern das wird wohl so kommen.
Zieht man mal die Sondereffekte beim Q3-EBIT ab (+ 5,8 Mio. € durch Verminderung der Wertberichtigung eines Polysiliziumvertrages - ursprünglich bei 36,1 Mio. € - aufgrund von Wechselkurseffekten gg. Q2/ - 8 Mio. € Anlaufkosten Boschproduktion), dann wäre das Q3-EBIT ohnehin nur noch bei Minus 2 Mio. € gelegen anstatt der ausgewiesenen 4 Mio. €. Dazu dann noch der hohe Auftragsbestand von 350 MW und das relative hohe Working Capital von 177 Mio. €, dann braucht man eigentlich kein großer Wahrsager zu sein, dass Solarworld ihren richtig guten Q3 Absatz von 270 MW bzw. Q3-Umsatz von 180 Mio. € in Q4 noch toppen wird (Septemberabsatz bei 100 MW !).
Ein Q4-Umsatz von um die 200 Mio. € könnte drin sein. Zumal in den USA Q4 wohl richtig gut sein wird. Die höchste Q4-Umsatzschätzung liegt aktuell bei 194 Mio. €.
Für eine schwarze Zahl beim Nettogewinn dürfte es aber wohl in Q4 noch nicht reichen (Q3 Finanzergebnis: - 7,7 Mio. €).
Der zu erwartende höhere Umsatz in Q4 gg. Q3 sollte eigentlich fast schon alleine reichen um das Q4-EBIT leicht ins Positive zu hiefen (Q3 Materialaufwandsquote bei 69,3% !!). Der schwache Euro sollte auch einen kleinen positiven Effekt beim Q4-EBIT mit sich bringen durch das Sunmodul XL, das ja nur in der ehemaligen Boschproduktion gefertigt wird. Wenn dann auch noch die Anlaufkosten der Boschproduktion weiter runter gebracht werden, wovon man definitiv ausgehen kann (Q2 lagen die Anlaufkosten bei 11 Mio. € und in Q3 bei 8 Mio. €), dann könnte das Q4-EBIT sogar deutlicher im Plus landen (5 Mio. € ???). Zumal ja Solarworld in den USA absolut top unterwegs ist und dort sind seit den neuen Strafzöllen gegen die China-Solaris die Modulpreise recht hoch.
Solarworld hatte in Q3 in den USA einen Marktanteil von rd. 8% (Q3-Absatz USA: 114 MW/Q3-Installation USA: ca. 1.400 MW). In Q2 lag der Solarworldmarktanteil in den USA bei 6,3%.
Keine Frage Solarworld ist bis jetzt auf einem guten (Turn Around) Weg und mit solchen positiven Zahlen vom Absatz über den Auftragsbestand bis zum positiven Q3-EBITA hat vor 6 Monaten wohl keiner gerechnet. Es gibt aber zwei Facts die für mich enttäuschend sind und das ist das Projektgeschäft und dass Solarworld eigentlich nur in den USA gg. Q2 gewachsen ist, weil das Wachstum im Segment Rest of the World ja nur auf ein großes Solarkraftwerk zurückzuführen ist. Zieht man die 40 MW in Q3 für den Großauftrag nämlich ab, dann hatte Solarworld im Segment Rest of the World (alle Länder ohne USA und Europa sind da drin) in Q3 gerade mal einen Absatz von 18 MW (Q2: 24 MW) und das ist nur ein Q3-Absatzanteil von 6,6%. In Q3 2013 lag der noch bei 12,9% (25 MW) und in Q2 2014 bei 11,8% (24 MW). Heißt im Umkehrschluss, dass sich Solarworld in Asien nach wie vor sehr schwer tut und wohl dort ein rückläufiges Geschäft hat, wenn man diesen Großauftrag nicht berücksichtigt.
Zum Projektgeschäft gab es folgendes: "Derzeit haben wir die Projektierung und Realisierung neuer schlüsselfertiger Großprojekte zugunsten des starken Liefergeschäfts zurückgestellt, um finanzielle Risiken und die langfristige Bindung liquider Mittel zu vermeiden". Das hat sich vor 6 Monaten noch anders angehört und heißt wohl auch, dass die Kataris sich nicht im Solarworld-Projektgeschäft engagieren werden. Man könnte es auch anders sehen, wenn man der Auffassung ist, dass Solarworld schlicht und schweige so gut ausgelastet ist, dass man zur Zeit für das eigene Projektgeschäft über keine Fertigungskapazitäten verfügt.