www.ftd.de/auto/trends/...-neue-assistenzsysteme/50094499.htmlBMW erprobt neue Assistenzsysteme
BMW will engen Baustellen ihren Schrecken nehmen. Ein neues Assistenzsystem soll vor Gefahren durch enge Fahrspuren warnen.
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Der Fall passiert auf deutschen Autobahnen zigtausend Mal am Tag. Eine Baustelle, die Fahrspur wird stark verengt, und der Lastwagen auf der Nebenspur kommt gefährlich nah. Ist noch genügend Platz, um schnell mit dem Auto durchzuhuschen, oder soll man zur Sicherheit lieber die ganze Baustelle hinter dem Lastwagen herdackeln?
Für erfahrene Autofahrer ist das nur selten ein Problem. Aber Tag für Tag sieht man nicht nur auf deutschen Straßen immer wieder unsichere Autofahrer, die nicht wissen, ob der eigene Wagen an der Engstelle vorbeipasst oder nicht. Der Engstellenassistent von BMW nimmt dieser Situation ihren Schrecken, indem er berechnet, ob genug Platz ist, an dem einzelnen Lastwagen oder der Kolonne vorbeizufahren.
Galerie BMW erprobt neue Assistenzsysteme
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Wird es eng, blendet sich eine Warnmeldung ins Head-up-Display ein. In drei Stufen zeigen projizierte Klammern, wie eng es zwischen Baustellenbegrenzung und Lastwagen wirklich ist.
Hierbei nutzt der Engstellenassistent einen Laserscanner, der das Vorfeld des Fahrzeugs vermisst. Zusätzliche Ultraschallsensoren berechnen den seitlichen Abstand zu Hindernissen wie Leitplanken oder anderen Fahrzeugen. Aus den gemeinsam erhobenen Daten wird ein Gesamtbild generiert und als Hinweis für den Fahrer ausgegeben, der es ihm erleichtert, die Fahrsituation vor der Einfahrt in die Engstelle einzuschätzen oder während des Befahrens der Engstelle sicher den Kurs zu halten.
System greift in die Lenkung ein
In der ersten Stufe sind links und rechts vom eigenen Fahrzeug noch bis zu 100 Zentimeter Platz. Hier geht das Überholen ohne Probleme. In der zweiten Stufe warnt der Engstellenassistent davor, dass rechts oder links nur noch 20 bis 50 Zentimeter Platz zur Seite sind. In der dritten Stufe zeigt das Head-up-Display an, dass nur noch weniger als 20 Zentimeter Abstand zu Wand oder Nebenmann bestehen. Für erfahrene Autofahrer kein Problem, alle anderen sollten besser warten.
Steuert der Fahrer dabei zu sehr nach links oder rechts, gibt es einen leichten Lenkeingriff, und der Wagen wird wieder zurück auf die Spur gebracht, bis der Abstand wieder groß genug ist. Das Assistenzsystem befindet sich aktuell noch in der Erprobungsstufe, könnte jedoch in den nächsten zwei Jahren in das Serien- und Sonderausstattungspaket der Assistenzsysteme aufgenommen werden.
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Weit weniger Einsatzmöglichkeiten gibt es für ein zweites Assistenzsystem, das die Forschungs- und Technikabteilung der Bayern derzeit entwickelt. Der Notfallassistent greift erst dann ein, wenn der Fahrer aufgrund eines plötzlich eintretenden Ereignisses nicht mehr selbst steuern kann.
Kann der Pilot zum Beispiel aufgrund eines plötzlich eintretenden Herzinfarkts seinen Wagen nicht mehr steuern, oder wird er bewusstlos, übernimmt der BMW selbst das Kommando. Sensoren merken, dass der Fahrer nicht mehr Herr der Lage ist, aktivieren die Warnblinkanlage und bringen das Auto so schnell wie möglich auf den sicheren Seitenstreifen.
Notfallassistent bringt führerlosen Wagen von der Straße
Hierzu wurden die Erkenntnisse genutzt, die die Entwickler in den letzten Jahren im Rennsport durch den sogenannten Track-Trainer gemacht haben. Jedoch sorgt der Notfallassistent nicht für die Ideallinie auf der kurvenreichen Rennstrecke, sondern tastet die Fahrspuren ab, um den führerlosen Wagen gefahrlos von der Straße zu bringen. Kameras im Heck des Fahrzeugs sorgen dafür, dass erst nach rechts auf den Seitenstreifen gelenkt wird, wenn kein Verkehr von rechts überholt. Ist der Wagen mit dem bewusstlosen Fahrer sicher auf dem Seitenstreifen angekommen, wird automatisch ein Notruf mit entsprechenden Fahrzeugkoordinaten abgesandt.
Die Grundlage für das Nothaltemanöver bildet neben der exakten Lokalisierung des Fahrzeugs innerhalb der eigenen Fahrspur vor allem die Erkennung aller Fahrzeuge in der unmittelbaren Umgebung. Hierfür werden neuartige Methoden der Sensordatenfusion aus LIDAR, Radar, Kamera und digitaler Karte eingesetzt. Aber auch der Nothalteassistent ist noch ein paar Jahre vom Serieneinsatz entfernt.
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