Analytik Jena trotz Biotech-Bonus bislang verschmäht
18. Dez. 2001 Was Analytik Jena genau herstellt, wird sich den meisten Börsianern wohl nie vollständig erschließen. Die Erstellung von "Analysesystemen für die Bereiche Biotechnologie, Life Science und Umwelt" ist eine Kurzformel, mit der sich die meisten wohl zufrieden geben. Die "Projektierung und Einrichtung kompletter Laboratorien" lässt schon etwas mehr erahnen.
Genau das scheint ein Problem der Aktie zu sein. Unternehmen, deren Produkt- und Serviceangebot nicht unmittelbar zu verstehen ist, haben es in der Regel schwerer auf dem Parkett. So sieht auch der Chart des Titels, dem die relative Stärke der Biotech-Werte während der Baisse kaum anzumerken ist, nicht sonderlich erfolgreich aus. Und die Kurseaktion auf die am Dienstag präsentierten Zahlen fällt mit plus drei Prozent auf 14,30 Euro bis zum Mittag auch vergleichsweise bescheiden aus.
Kaufempfehlungen bekräftigt
Dabei klingt das vorläufige Jahresergebnis mit mehr als 38 Millionen Euro Umsatz (plus 63 Prozent) und einem Vorsteuerergebnis von über zwei Millionen Euro (plus 25 Prozent) nicht schlecht. Und trifft auch die Unternehmensprognosen. Dass die endgültigen Zahlen erst am 25. Januar 2002 veröffentlicht werden, liegt an Abstimmungsschwierigkeiten zwischen zwei für unterschiedliche Konzernteile zuständigen Wirtschaftsprüfern, und ist daher an sich nicht kritisch zu sehen.
Zwar sei eine abschließende Beurteilung vor den endgültigen Zahlen nicht möglich, doch sehen die Analysten von M.M. Warburg den positiven Geschäftsverlauf durch die Zahlen bestätigt und bekräftigen ihre Kaufempfehlung mit Kursziel 30 Euro.
Das geringer als der Umsatz gestiegene Vorsteuerergebnis deute allerdings auf einen hohen Kostenblock, insbesondere für den Aufbau des Vertriebsnetzes, und F&E-Ausgaben hin.
Deutliches Gewinnwachstum
Auch der Analyst einer bayerischen Bank hebt die überdurchschnittliche Wachstumsperspektive von Analytik Jena hervor. In einem wachsenden Markt sei das Unternehmen mit seiner technologischen Expertise gut positioniert.
Bis 2005 rechnet seine Bank mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von 24,6 Prozent. Dabei habe Analytik Jena die Ergebnisprognosen bisher stets mindestens erfüllt. Für das kommende Geschäftsjahr 2001/02 (30.9.) gehen die von I/B/E/S gesammelten Gewinnschätzungen von 0,678 Euro pro Aktie aus, woraus sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21,1 ergibt.
Fazit: Die guten Wachstumsperspektiven bei bislang hoher Zuverlässigkeit des Managements sorgen auf dem derzeitigen Kursniveau für ein begrenztes Risiko. Setzt sich die Kurzformel "Biotechnologie-Zulieferer", der immerhin schon Gewinne erzielt, auch in den Köpfen der Börsianer fest, dürfte das der Aktie in einem positiven Marktumfeld eine überdurchschnittliche Performance bescheren.
www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/inc/in/...7AA}&mode=picture" style="max-width:560px" >
Kursverlauf der Analytik-Jena-Aktie seit dem Börsengang.
Text: @la
18. Dez. 2001 Was Analytik Jena genau herstellt, wird sich den meisten Börsianern wohl nie vollständig erschließen. Die Erstellung von "Analysesystemen für die Bereiche Biotechnologie, Life Science und Umwelt" ist eine Kurzformel, mit der sich die meisten wohl zufrieden geben. Die "Projektierung und Einrichtung kompletter Laboratorien" lässt schon etwas mehr erahnen.
Genau das scheint ein Problem der Aktie zu sein. Unternehmen, deren Produkt- und Serviceangebot nicht unmittelbar zu verstehen ist, haben es in der Regel schwerer auf dem Parkett. So sieht auch der Chart des Titels, dem die relative Stärke der Biotech-Werte während der Baisse kaum anzumerken ist, nicht sonderlich erfolgreich aus. Und die Kurseaktion auf die am Dienstag präsentierten Zahlen fällt mit plus drei Prozent auf 14,30 Euro bis zum Mittag auch vergleichsweise bescheiden aus.
Kaufempfehlungen bekräftigt
Dabei klingt das vorläufige Jahresergebnis mit mehr als 38 Millionen Euro Umsatz (plus 63 Prozent) und einem Vorsteuerergebnis von über zwei Millionen Euro (plus 25 Prozent) nicht schlecht. Und trifft auch die Unternehmensprognosen. Dass die endgültigen Zahlen erst am 25. Januar 2002 veröffentlicht werden, liegt an Abstimmungsschwierigkeiten zwischen zwei für unterschiedliche Konzernteile zuständigen Wirtschaftsprüfern, und ist daher an sich nicht kritisch zu sehen.
Zwar sei eine abschließende Beurteilung vor den endgültigen Zahlen nicht möglich, doch sehen die Analysten von M.M. Warburg den positiven Geschäftsverlauf durch die Zahlen bestätigt und bekräftigen ihre Kaufempfehlung mit Kursziel 30 Euro.
Das geringer als der Umsatz gestiegene Vorsteuerergebnis deute allerdings auf einen hohen Kostenblock, insbesondere für den Aufbau des Vertriebsnetzes, und F&E-Ausgaben hin.
Deutliches Gewinnwachstum
Auch der Analyst einer bayerischen Bank hebt die überdurchschnittliche Wachstumsperspektive von Analytik Jena hervor. In einem wachsenden Markt sei das Unternehmen mit seiner technologischen Expertise gut positioniert.
Bis 2005 rechnet seine Bank mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von 24,6 Prozent. Dabei habe Analytik Jena die Ergebnisprognosen bisher stets mindestens erfüllt. Für das kommende Geschäftsjahr 2001/02 (30.9.) gehen die von I/B/E/S gesammelten Gewinnschätzungen von 0,678 Euro pro Aktie aus, woraus sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21,1 ergibt.
Fazit: Die guten Wachstumsperspektiven bei bislang hoher Zuverlässigkeit des Managements sorgen auf dem derzeitigen Kursniveau für ein begrenztes Risiko. Setzt sich die Kurzformel "Biotechnologie-Zulieferer", der immerhin schon Gewinne erzielt, auch in den Köpfen der Börsianer fest, dürfte das der Aktie in einem positiven Marktumfeld eine überdurchschnittliche Performance bescheren.
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Kursverlauf der Analytik-Jena-Aktie seit dem Börsengang.
Text: @la