15 Milliarden Euro Geldregen

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15 Milliarden Euro Geldregen bammie
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15 Milliarden Euro Geldregen

 
23.03.05 07:13
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Dax-Konzerne erhöhen Ausschüttungen um über 40 Prozent - Nur zwei Totalausfälle

von Daniel Eckert und Holger Zschäpitz

Berlin - Immerhin mit einem Rekord kann der Dax dieser Tage aufwarten: Zwar scheinen alte Höchststände weiter unerreichbar und auch die Kurssteigerungen in diesem Jahr sind alles andere als Spitzenklasse. Wenn jedoch heute der Reisekonzern Tui seinen Dividendenvorschlag als letztes Dax-Unternehmen bekannt gibt, wird in Stein gemeißelt stehen, daß die diesjährige Ausschüttungssaison rekordverdächtig ist. So haben - Tui nicht mitgerechnet - 24 von den 30 deutschen Blue Chips angekündigt, die Zahlungen an ihre Aktionäre für 2004 zu erhöhen. Selbst im Boomjahr 2000 hatten nur 20 Firmen mit einer Steigerung der Dividende aufwarten können.

Nach Berechnungen der WELT werden in den kommenden Monaten insgesamt 15,113 Mrd. Euro von den Konten der Dax-Gesellschaften auf die Konten der Aktionäre wandern. Das sind satte 42 Prozent mehr als im Vorjahr. Rein rechnerisch ist die Summe vergleichbar mit dem monatlichen Durchschnittseinkommen einer halben Mio. bundesrepublikanischer Haushalte. Lediglich im Jahr 2000 prasselte mit 16,5 Mrd. Euro ein größerer Geldregen auf die Aktionäre nieder. "Die gute Dividendensaison ist eine logische Folge der starken Gewinnentwicklung der Dax-Unternehmen im letzten Jahr", erklärt Deutsche-Bank-Stratege Bernd Meyer. Immerhin hätten die Unternehmensgewinne nach der rezessionsbedingten Ergebnisdelle 2003 im vergangenen Geschäftsjahr um 168 Prozent zugelegt.

Viele Dax-Konzerne haben sich durch aggressive Kostensenkungen zu regelrechten Cash-Maschinen entwickelt. So gibt es mit der Deutschen Telekom, Eon, Daimler-Chrysler und Siemens gleich vier Gesellschaften im Standardwerteindex, die die unglaubliche Summe von mehr als einer Mrd. Euro an ihre Anteilseigner überweisen. Allein die Telekom, die seit 2001 erstmals wieder an ihre Investoren denkt, schüttet 2,6 Mrd. Euro aus - auch sehr zur Freude des Finanzministers, der knapp eine Mrd. Euro einsacken kann. Der Bund hält 38 Prozent an den Bonnern. Neben der Telekom haben erstmals wieder die Lufthansa und die Commerzbank die Zahlungen aufgenommen.

Am stärksten draufgesattelt hat die Münchener Rück. Ganze 60 Prozent werden die Anleger in diesem Jahr mehr bekommen. Auch bei Conti (plus 53,8 Prozent), MAN (plus 40 Prozent) und SAP (plus 37,5 Prozent) gibt es für die Anteilseigner Grund zur Freude. Gemessen an der Rendite (Dividende geteilt durch Aktienkurs) ist Daimler-Chrysler der Dividendenkönig. Die Deutsch-Amerikaner können mit einer Rendite von 4,4 Prozent aufwarten - deutlich mehr als zehnjährige Bundesanleihen, die 3,69 Prozent abwerfen. Ebenfalls Konkurrenz machen den Festverzinslichen die Telekom (4,0), Thyssen (3,69) und Tui (3,69). Lediglich bei zwei Firmen gehen die Anleger leer aus. Als Nullnummern fallen einmal mehr der Chiphersteller Infineon und der Dauerrestrukturierer HVB aus dem Rahmen.

Doch die Experten gehen davon aus, daß bereits im kommenden Jahr ein neuer Rekord bei den Dividendenzahlungen aufgestellt und die alte Bestmarke von 2000 übertroffen wird. Denn die meisten Unternehmen haben noch finanziellen Spielraum. So liegt die durchschnittliche Ausschüttungsquote der ersten deutschen Börsenliga, also jener Betrag an den frei verfügbaren Mitteln, den die Firmen auskehren, in diesem Jahr bei gerade einmal 34 Prozent. Das ist deutlich unter dem langjährigen Schnitt von 40 Prozent. Und da der Appetit der Investoren nach Ausschüttungen stetig steigt, könnte sich die Quote schon bald der 50-Prozent-Marke annähern.

Schließlich haben die meisten Dax-Firmen ihre Verschuldung in den vergangenen Jahren stark zurückgeführt. Sie konnten gewaltige Cash-Bestände anhäufen, die sie nun verwenden müssen. Während in früheren Zeiten die Investoren auf Übernahmen und Zusammenschlüsse drängten, zeigt das Beispiel Deutsche Börse, das den Anlegern Cash auf der Hand lieber ist, als das Versprechen einer Expansion durch die Bildung von Unternehmensimperien. "Wir erwarten für 2005 Dividendensteigerungen von 15 Prozent und 2006 von zwölf Prozent", sagt Gunnar Hamann von Dresdner Kleinwort Wasserstein.

Artikel erschienen am Mi, 23. März 2005
15 Milliarden Euro Geldregen DaxMix

Und Hr. Eichel holt sich seinen Anteil ! o. T.

 
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