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Intel - ein kurzfristiger Trade?

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Anti Lemming:

Intel - ein kurzfristiger Trade?

31
28.09.04 20:27
In jüngster Zeit häufen sich bei INTEL die negativen Nachrichten:

- zunehmende Lagerbestände bei den Händlern (Intel begründet dies mit höherer Produktivität in der Herstellung)

- leicht gesenkter Ausblick für das laufende Quartal

- thermische Probleme bei den neuen P4 (Prescott) in 90-nm-Technik

- wachsende Konkurrenz durch AMDs 64-bit Prozessoren

- seit heute verwendet HP in Servern keine Intel-Itanium-Prozessoren (64-bit) mehr.

Doch all dies scheint mir inzwischen eingepreist. Insgesamt haben sich die Geschäftszahlen gegenüber dem Vorjahr - als Intel zwischen 28 und 32 USD notierte - kaum verschlechtert.

Intel ist Weltmarktführer bei Prozessoren (Marktanteil 82,7 % gegenüber 15,5 % bei AMD laut Mercury Research, Aug. 2004), hat immer noch 32 Mrd. USD Umsatz pro Jahr, einen Nettogewinn von 1,8 Mrd. USD im letzten Quartal und eine konkurrenzlose Bruttomarge von 59,2 Prozent. Damit ist Intel im Vergleich zu AMD (Bruttomarge: 37,8 Prozent) eine Cash-Kuh. Intels KGV liegt derzeit bei 17,8.

AMD hingegen (KGV: 49,6) verdient deutlich weniger (0,24 USD pro Aktie gegenüber 1,11 USD bei Intel) und droht erneut in die roten Zahlen zu rutschen, wenn Intel seine Margenmacht nutzt. Um die 64-bit-Prozessoren von AMD (Opteron und Athlon-64) ist ein regelrechter Hype entstanden, was zu einer Überbewertung der AMD-Aktie und im Gegenzug zu einer Unterbewertung von Intel geführt hat, die fundamental unbegründet ist. AMDs Opteron und Athlon-64 sind abwärtskompatibel zu 32-bit-Betriebssystemen (Windows XP), Intels Itanium (reiner 64-bit-Prozessor) hingegen nicht. Doch Intel hat reagiert und will seine 64-bit-Prozessoren nun auch abwärtskompatibel machen (hier ist David AMD dem Goliath INTEL z. Z. voraus).

Heute notiert Intel bei 19,70 USD. Damit haben wir gegenüber den Höchstkursen vom  Januar, als INTC bei 34 USD lag, einen Rückgang von über 40 Prozent. Unter 20 USD sieht die Aktie auch optisch billig aus, obwohl der Tiefstkurs im Herbst 2003 bei 15 USD lag.

Das Weihnachtsquartal ist für Intel immer eines der besten - die saisonalen Jahrestiefs finden sich fast immer Anfang Oktober. Mancher Fondmanager wirft die Aktie bereits jetzt - zum Ende des Geschäftsjahrs am 30.9.04 - aus Steuergründen auf den Markt.

Wegen des fallenden Markttrends ist Intel dennoch ein heißes Eisen. Ich habe mir daher nur ein paar Calls für Januar 2006 (Strike-Preis 22,50 USD) zugelegt. Damit hält sich das Risiko in Grenzen.

Ich rechne in den nächsten drei Monaten mit einer Markterholung bei den Halbleitern. Intel könnte bis Januar 2005 wieder auf 25 USD steigen. Mehr als ein kurzfristiger Trade scheint mir aber nicht drin zu sein.
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Frieda Friedlich:

Korrektur:

 
19.10.24 17:34

Die neue Chip-Serie heißt "Lunar Lake"

Frieda Friedlich:

Intels "Lunar Lake"-CPUs sind bereits im Handel

2
19.10.24 18:10
und bieten dank ihrer 3nm-Fertigung längere Notebook-Laufzeiten (bei höherer Rechenleistung) als die aktuellen Notebook-CPUs von AMD und Qualcomm, nämlich bis zu 14,5 Stunden.

Außerdem sind in den Lunar-Lake-Prozessoren 16 oder 32 GB DDR5-RAM integriert, was wegen der Chiplet-Bauweise möglich ist.

Die Komponenten von Lunar Lake lässt Intel überwiegend bei TSMC in Taiwan herstellen. Zusammengebaut werden die Chiplet-CPUs jedoch von Intel selbst, und Intel liefert auch das Package (Substrat).

www.forbes.com/sites/moorinsights/2024/09/...ke-launch-event/

Der PC- und Notebook-Bereich ist jedoch nicht der einzige Geldbringer. Intel muss zusehen, auch im profitablen Server-Bereich wieder mehr Umsatz zu erzielen. Hier lag AMD in letzter Zeit vorn. Außerdem muss Intel noch leistungsfähigere KI-Chips entwickeln.

Bei den Fabs läuft es m. E. gut (siehe Irlands Fab 34), allerdings beweist die Tatsache, dass Intel die "Lunar Lake"-Komponenten bei TSMC fertigen lässt, dass Intel die 3nm-Technologie selber noch nicht beherrscht (bzw. dass der Ausschuss bei Intel offenbar noch zu hoch ist).

Broadcom soll vor einigen Wochen eine Probefertigung in der neuen Intel-18A-Technologie getestet haben, bei der es zu viel Ausschuss gegeben haben soll. Broadcom teilte allerdings später mit, dass die Auswertung noch nicht abgeschlossen sei. Intel selbst geht davon aus, dass die 18A-Technologie erst 2025 einsatzreif wird. Jetzige Fertigungsmuster sind daher nur Zwischenstadien auf dem Weg zum Endprodukt.

www.extremetech.com/computing/...-in-early-tests-for-qualcomm

...The report implies Broadcom was not satisfied with the yields for 18A, or the number of defects per wafer, but nobody would specify what exactly went wrong with the tests. All that said, Intel has stated it won't be ready for high-volume manufacturing with 18A until next year, whereas it will begin using it for its own processors later this year. Given that timeframe, it's certainly possible yields could currently be low for 18A but still fall within spec for Intel's purposes, as it's still a year away from entering production for third parties. For its part, Broadcom is denying it made this evaluation.

That said, Intel has already signed multiple high-profile deals for 18A. It cannot afford to have anything go wrong, as it would further imperil the company during a period of significant upheaval. Intel just announced a seismic restructuring effort after an abysmal Q2 earnings report, announcing it is laying off 15% of its workforce and will be shedding businesses and costs it can no longer afford.
(Verkleinert auf 99%) vergrößern
Intel - ein kurzfristiger Trade? 1452781
1chr:

Offenbar

 
20.10.24 16:57
ist man mit 18A weiter als öffentlich gemacht wurde

www.electropages.com/blog/2024/10/...nther-lake-sample-lenovo

jedenfalls habe ich die Meldung nicht in den größeren Madien gefunden
Frieda Friedlich:

18A entspricht 2nm Strukturbreite

 
20.10.24 19:35
- was zur Zeit "cutting edge" ist.

Hier die Übersetzung von zwei Absätzen aus dem Electropages-Artikel:

Intels Probleme mit der Ausbeute bei seinem 18A-Prozess sind hinlänglich bekannt und haben Zweifel daran aufkommen lassen, ob das Unternehmen seine Versprechen einhalten kann. Mit der Lieferung des Panther Lake-Chips an Lenovo signalisiert Intel jedoch, dass es auf dem richtigen Weg ist, diese Herausforderungen zu meistern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Erfolg des 18A-Chips ist nicht nur für Intels Zukunft entscheidend, sondern auch für die Fähigkeit des Unternehmens, im Bereich der KI-gesteuerten Halbleiter direkt mit TSMC zu konkurrieren....

Es steht viel auf dem Spiel, denn sowohl Intel als auch TSMC kämpfen um die Vorherrschaft in diesem sich schnell entwickelnden Sektor. Die Herstellung von KI-Chips ist zu einem wichtigen Thema geworden, und die Fähigkeit, mit immer fortschrittlicheren Nodes wie Intels 18A oder den entsprechenden Angeboten von TSMC voranzukommen, wird darüber entscheiden, welches Unternehmen bei künftigen KI-gestützten Innovationen führend sein kann. Mit Intels jüngsten Bemühungen und der strategischen Bedeutung des Panther Lake-Chips will das Unternehmen die Lücke zu TSMC schließen und seinen Platz an der Spitze der Halbleiterinnovation sichern.

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

FF: Es ist interessant zu lesen, dass Intel bei 18A offenbar weiter ist als bislang nach außen drang. Der Electropages-Artikel stellt allerdings eine Verbindung zwischen 18A und KI (AI) her, die meiner Meinung nach nicht wirklich besteht. Der Erfolg von Nvidia geht nicht auf die niedrigeren Strukturbreiten zurück, die die bei TSMC gefertigten Nvidia-KI-Chips aufweisen, sondern darauf, dass Nvidia Spezialist für Grafikprozessoren ist. Intels Domäne waren bislang Standard-PC- und -Server-CPUs, die keine Grafikprozessoren sind. Bei Grafikchips (Intel Arc) holt Intel auf, aber der Rückstand zu Nivdia basiert auf Know-How, nicht auf Strukturbreite.
Frieda Friedlich:

Der EP-Artikel macht nur Sinn,

2
20.10.24 20:18
wenn Intel es schafft, dass Nivdia seine KI-Chips nicht mehr (nur) bei TSMC, sondern (auch) in den neuen Intel-18A-Fabs herstellen lässt.

Ob das gelingt, hängt von zwei Faktoren ab:

1. Intel-Fabs müssen in ebensoguter Qualität (hinsichtlich Ausschuss) liefern wie TSMC und idealerweise noch "einen Node kleiner" fertigen, also beim Shrinken wieder zur Nr. 1 zu werden. Das wird herausfordernd.

2. Intel muss ähnlich kostengünstig produzieren wie TSMC, was bei Fab-Standorten in USA und Europa (Irland) nicht ganz einfach sein wird. Allerdings fließt der Löwenanteil des investierten Kapital in den Bau der Fabs, relativ dazu fallen die höheren Personalkosten in USA/Europa nicht so sehr ins Gewicht. In USA helfen zudem staatliche Hilfen aus dem "Chips Act" (Intel erhält aus diesem Topf 8,5 Mrd. $).

----------------------

Für Intel steht auch noch die Option im Raum, sich in einer
Hauptfirma für Chip-Design (wie AMD) und eine externe Fab-Sparte aufzuspalten. Dann würden Firmen, die in den Ex-Intel-Fabs fertigen lassen, auch weniger Sorgen haben, dass Intel "Design-ideen klaut".

Idealerweise schafft es Intel, beim Shrinken wieder zur Nr. 1 zu werden und TSMC zu überrunden. Dann würden die Eigenproduktion von Intel die vielen Fabs wieder hinreichend auslasten, und Fab-Kunden würden allein auf Intel zukommen. Ein Abspaltung der Fabs als separate Firma wäre dann nicht mehr nötig.

Dies klingt zunächst mal unrealistisch, weil Intel lange Jahre (von 2013 bis 2018 unter Krzanich) bei den Strukturbreiten die Zügen schleifen ließ und sich auf alten Lorbeeren ausruhte.

Allerdings zeigt der erstaunliche Turnaround von AMD unter Dr. Su, die 2015 antrat - AMD war damals pleitebedroht, und der Kurs fiel bis 1,50$ -, dass mit den richtigen Management-Entscheidungen immer noch Wunder erreicht werden können.

Positiv ist, dass der jetzige Intel-CEO Pat Gelsinger keiner dieser Business-MBA-Typen ist wie der inzwischen verstorbene Ottelini (Intel-CEO von 2005 bis 2013), sondern ein Techniker alter Schule. Mit einem Techie als CEO ist ein technologischer Turnaround wahrscheinlicher als mit einem Business-Typen. Immerhin hatte Gelsinger, als er 2021 antrat, als ersten Schritt auf EUV gesetzt, das Intel zuvor arrogant ignoriert hatte. Ob seine Fab-Strategie aufgeht, bleibt abzuwarten.
Frieda Friedlich:

Gelsinger gibt immerhin Fehler zu

2
20.10.24 20:23
www.heise.de/hintergrund/...Chefs-und-Investoren-9854448.html

02.09.24

"Es waren einige schwere Wochen", gibt Intels Chef Pat Gelsinger auf einer Investorenkonferenz der Deutschen Bank zu. Er ist in Erklärungsnot, weil seine angestrebte Ausrichtung aktuell viele Milliarden US-Dollar verschlingt und Intel in den roten Zahlen steckt. Selbst 15.000 gestrichene Stellen reichen den Investoren nicht als Sparmaßnahme – die Aktie sank nach Bekanntgabe weiter.

Intel ist offenbar bereit für Zugeständnisse, darunter angeblich auch Verzögerungen bei geplanten Halbleiterwerken, den sogenannten Fabs. Davon könnte auch das gut 30 Milliarden Euro teure Werk in Magdeburg betroffen sein, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters.

Gelsinger will Intel bis 2030 zum weltweit zweitgrößten Chipauftragsfertiger machen, nach dem Weltmarktführer TSMC. Ein großes Unterfangen, denn bisher produziert Intel für externe Kunden so gut wie keine Chips. Um das zu ändern, wird die Fertigungssparte Intel Foundry eigenständig.

Bisher sind die internen Prozesse allerdings nicht auf externe Kunden ausgelegt. Voraussichtlich erst mit der Fertigungsgeneration Intel 18A kann die Firma mehr externe Auftraggeber anlocken. Dafür soll es die für die Chipfertigung notwendigen Design-Tools (Electronic Design Automation, EDA) und lizenzierbaren Chipkomponenten (IP-Blöcke) von Branchenriesen wie Synopsis und Cadence geben.

"Wir haben unterschätzt, ich habe unterschätzt, dass neben der Herstellung guter Wafer auch die EDA und das IP-Ökosystem, das in Gang gesetzt werden muss, um die Designs in die Foundry zu bringen, viel Arbeit machen", führt Gelsinger aus.

Das größte Problem bis dahin: Intel kann seine eigenen (und sehr teuren) Fabs nicht auslasten, weil auch immer mehr Chips für Intel-Prozessoren bei TSMC vom Band laufen. Hinzu kommen die Milliardeninvestitionen für den Bau neuer Werke, die Intel bis 2030 als notwendig betrachtet. Im letzten Quartal machte die Intel Foundry deswegen einen Betriebsverlust von 2,8 Milliarden US-Dollar.

Tiefergehende Einblicke in Intel 18A

Gelsinger versucht, die Investoren zu beruhigen. Erneut betont er, dass es rund ein Dutzend Kunden für 18A gebe. Warum bisher keinerlei Namen fallen? Die Firmen wollten derzeit ihre guten Beziehungen zu TSMC nicht gefährden, heißt es.

Die Einblicke in den aktuellen Stand sind ungewöhnlich. Normalerweise behalten Chipfertiger etwa die Ausbeute-Raten (Yield) ihrer Fertigungsprozesse unter Verschluss. Jetzt sagt Gelsinger zur Beruhigung: 18A hat eine Fehlerrate von weniger als 0,4 Defekten pro Quadratzentimeter – ein laut eigenen Aussagen sehr guter Wert für einen Prozess, der erst gut ein Jahr später in die Serienproduktion gehen soll.

Einen hypothetischen 50-mm²-Baustein könnte Intel demnach schon heute mit einer Ausbeute von gut 82 Prozent voll funktionstüchtiger Chips herstellen. In dieser Größenordnung spielen die Compute-Chiplets heutiger Multi-Chip-Prozessoren. Intel nennt solche Chiplets selbst Tiles – jenes der mobilen Core Ultra 100 (Meteor Lake) misst circa 40 mm²...

...Aktuell bearbeitet Intel nach eigenen Angaben acht sogenannte Produkt-Tape-ins. Das heißt, Kunden haben ihre Designs an die Intel Foundry geschickt, die jetzt passende Belichtungsmasken und daraufhin erste Testchips herstellt. Entsprechende Produkte sind ab 2026 zu erwarten. Ab 2027 soll die Intel Foundry rentabel sein, also Nettogewinne abwerfen.

Die eigenen Prozessoren Panther Lake (Desktop, Mobile) und Clearwater Forest (Server) sind schon einen Schritt weiter. Erste Prototypen laufen in den Laboren. [FF: Gestern wurde Panther-Lake-Prototyp (in 18A gefertigt) an Lenovo überrreicht, #5657 und #5658]

Gelsinger macht den Investoren derweil Zugeständnisse: "[…] Die Margen sind inakzeptabel. Und intern konzentrieren wir uns sehr darauf, dass wir sehr schnell wieder in die 4er und dann wieder in die 5er kommen müssen. Und natürlich müssen manche unserer Produktlinien in den 6er-Bereich kommen."

Gemeint ist die Bruttomarge, die aktuell bei 35,4 Prozent hängt und langfristig wieder auf mehr als 50 Prozent steigen soll. Die hohe Profitabilität machte Intel einst für Anleger besonders attraktiv.

Reuters und BNN Bloomberg berichten übereinstimmend über ein Treffen des Intel-Vorstands (Board of Directors) im Laufe dieses Monats, in dem das Board verschiedene Optionen diskutieren will. Naheliegend wären demnach weitere Abspaltungen, etwa des FPGA-Herstellers Altera. [FF: Wurde ebenfalls gestern definitiv angekündigt, #5852] Der befand sich zuletzt operativ im Minus, viel Geld dürfte ein Verkauf also nicht mehr einbringen. Als möglicher Käufer steht Marvell im Raum.

Auch weitere Partnerschaften bei den Halbleiterwerken wären denkbar. Zwei Präzedenzfälle dafür gibt es bereits: Der kanadische Vermögensverwalter Brookfield Asset Management stemmt fast die Hälfte der 30 Milliarden US-Dollar teuren Arizona-Werke. Im Gegenzug winkt eine Umsatzbeteiligung. Der Vermögensverwalter Apollo steigt laut Ankündigung derweil für einen 49-Prozent-Anteil beim 11 Milliarden US-Dollar teuren Ausbau des irischen Standorts ein.

In letzter Konsequenz soll eine Abspaltung der Intel Foundry nicht komplett undenkbar sein. [FF: mein Reden im letzten Post]. Sie wäre allerdings ein Gesichtsverlust für Gelsinger, der alles auf das Projekt setzt, und käme einem Misstrauensvotum gleich. Aktuell soll sich Intel vor aggressiven Investoren schützen.
Frieda Friedlich:

Der Intel-Kurs scheint sich über der 50-Tage-Linie

 
21.10.24 13:47
(blau) zu stabilisieren. RSI ist mit 52 neutral mit Aufwärtspotenzial. Das relativ hohe Volumen in der Anstiegsphase zwischen Mitte und Ende Sept. (Kurs stieg von 19$ bis 24$) sieht bullisch aus.

Der Intel-Kurs wird dieses Jahr vermutlich nicht mehr unter 20$ fallen - außer der SP-500 stürzt noch ab und reißt Intel mit runter (gegen SP-500-Schwäche sprechen erstens die positive Saisonalität zum Jahresende und zweitens weitere Zinssenkungserwartungen).

Bei Intels nächsten Quartalszahlen am 31. Oktober (für III/24) rechne ich nicht erneut mit großen Verlusten, sondern mit irgendetwas zwischen "wie erwartet" oder "besser als erwartet".

Die News-Lage blieb überwiegend positiv - mit den beiden Übernahmeangeboten (u.a. von Qualcom) sowie mit den Erfolgsmeldungen bei 18A (#5657 ff.). Intels 18A-Verfahren weist bereits jetzt, ein Jahr vor Einführung, eine sehr geringe Ausschussquote auf (Gelsinger in #5660: "Fehlerrate von weniger als 0,4 Defekten pro Quadratzentimeter"). Gestern hat Intel einen "Panther Lake"-Test-Chip in 18A an Lenovo übergeben.

Fundamental positiv sind die Kosteneinsparungen (Entlassung von bis zu 15% der Mitarbeiter hebt die Marge), die Anteilsverkäufe (Altera-Verkauf soll bis zu 17 Mrd. $ einbringen), die (Hedge-)Fonds-Beteiligungen an neuen Fabs (u. a. Apollo in Irland) und last not least die 8,5 Mrd. $ Regierungshilfen aus dem "Chips Act".
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Intel - ein kurzfristiger Trade? 1453094
1chr:

Abolut entscheidend

 
21.10.24 14:19
ist der Erfolg von 18A. Davon hängt ab ob INTEL als Auftragsfertiger bestehen kann und man diesen Unternehmensteil überhaupt ausgliedern kann.

Ich hoffe sehr dass die Meldungen und "Übergaben" von 18A and Kunden keine Propaganda sind. Wenn das in den nächsten Quartalsrunden verfestigt wird, gehe ich auch davon aus dass wir das Schlimmste Überstanden haben.

China rasselt schon wieder mit dem Säbel in Tawain. Ich gehe davon aus die TSMC Kunden wollen unbedingt eine zweite leistungsfähige Foundry Fima, selbst wenn sie teurer ist als TSMC umd Leifersicherheit zu haben. Das alleine wird INTEL Foundrys Existenz sichern
Frieda Friedlich:

Am 24. Oktober kommen Intels Quartals-Zahlen

 
22.10.24 12:52
Der Konsens erwartet einen Verlust von -20 Cents pro Aktie (roter Kreis unten) -  nach -14 Cents im letzten Quartal. Die gemeldeten Verluste dürften demnach noch weiter steigen.

Gemäß Analysten soll Intel erst ab dem IV. Q. 2025 wieder profitabel werden (blauer Kreis unten).

www.nasdaq.com/articles/...expect-intels-next-earnings-report

Intel Corporation (INTC), headquartered in Santa Clara, California, is a global semiconductor design and manufacturing leader. With a market cap of $96.17 billion, Intel provides cutting-edge technology solutions, powering a wide range of industries with its microprocessors, data center products, and artificial intelligence capabilities. Intel is set to announce its Q3 earnings on Thursday, Oct. 24.

Ahead of the event, analysts expect INTC to report a loss of $0.20 per share, down 171.4% from earnings of $0.28 in the year-ago quarter.  The company has beaten Wall Street's bottom-line estimates in two of the last four quarters while missing on other two occasions.

Its adjusted loss of $0.14 per share for the last quarter missed the consensus estimate by 27.3%. Higher costs from accelerated AI chip production and competitive pricing impacted Intel's quarterly performance, leading to a net loss.

For fiscal 2024, analysts expect INTC to report a loss per share of $0.47, down 223.7% from EPS of $0.38 in fiscal 2023.  
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Intel - ein kurzfristiger Trade? 1453329
Frieda Friedlich:

Wird der Kurs am 24.10. erneut stark absacken?

 
22.10.24 13:29
Droht ein zweiter Erdrutsch beim Kurs, wenn Intel am 24.10. erneut hohe Verluste schreibt? Gemäß Konsens soll Intel einen Verlust von -20 Cents pro Aktie melden - deutlich mehr als die -14 Cents/Aktie beim letzten Mal.

Sehen wir dann also einen Absturz der Aktie auf 15 $?

Schwer zu sagen, denn wenn z. B. "nur" -18 Cents/Aktie Verlust gemeldet würde, wäre dies schon schon "besser als erwartet" - und die Aktie könnten sogar steigen.

Statistisch sieht es so aus, dass Intel bei den letzten vier Q-Berichten zweimal die Erwartung übertraf und zweimal die Erwartung verfehlte. Für ein "besser als erwartet" spricht somit statistisch nichts; dagegen allerdings auch nichts.

Ein Indiz dafür, ob es nach den Zahlen rauf oder runter gehen könnte, liefert die Charttechnik. Bereits in den zwei Wochen vor den letzten Horror-Zahlen, die den Absturz von über 30$ auf unter 20$ auslösten, begannen die Intel-Aktie stark zu schwächeln (orangener Kasten).

In den letzten drei Wochen vor den kommenden Zahlen (24.10.) ist die Intel-Aktie volatil seitwärts gelaufen (lila Kasten). Zuvor, in der zweiten Septemberhälfte, gab es einen deutlichen Anstieg von 19$ auf 24$, der auf (mMn unrealistische) Übernahmemeldungen zurückging.

Charttechnik halte ich für eine nicht wirklich verlässliche Größe. Weil ich keine unkalkulierbaren Risiken eingehen will, habe ich gestern alle meine Intel-Aktien verkauft. Zwar könnte die Aktie bei "besser als erwartet" auf 25 bis 27 Dollar steigen (dann ging mir "was durch die Lappen"). Bei "schlechter als erwartet" drohen mit Pech aber wieder Kurse unter 20$...

Das sehe ich mir lieber von der Seitenlinie aus an. Bei unter 20$ würde ich wieder einsteigen.
(Verkleinert auf 80%) vergrößern
Intel - ein kurzfristiger Trade? 1453335
Frieda Friedlich:

Langfristig halte ich Kurse von über 30 Dollar

 
22.10.24 13:36
für realistisch. Das ist für mich allerdings kein Grund für "buy and hold" (siehe letztes Posting).

Denn auch wenn der Kurs tatsächlich irgendwann wieder über 30 Dollar steht, macht es schon einen großen Unterschied, ob man bei 23 Dollar oder bei 17 Dollar eingestiegen ist.

Die Kunst ist, günstig einzusteigen. Teuer verkaufen kann jeder ;-)
Frieda Friedlich:

Rein charttechnisch

 
22.10.24 14:27
würde ich auf Basis des Charts in #5664 (orangener und lila Kasten) "vorhersagen", dass die Intel-Aktien nach den Zahlen am 24.10. bei 21 Dollar notieren wird.
Frieda Friedlich:

Bei Intel IR steht,

 
23.10.24 17:26
dass die Ergebnisse für das 3. Quartal 2024 am Donnerstag, d. 31. Oktober 2024 kurz nach Börsenschluss veröffentlicht werden.

www.intel.com/content/www/us/en/newsroom/...cial-results.html

SANTA CLARA, Calif., Oct. 9, 2024 — Intel Corporation today announced that it will report third-quarter 2024 financial results on Thursday, October 31, 2024, promptly after close of market.

----------------

Bei nasdaq.com/Barcharts wird offenbar fehlerhaft der 24. Oktober genannt, siehe #5663 (fett hervorgehoben).
Gelöschter Beitrag. Einblenden »
#5668

Frieda Friedlich:

Intel "Arrow Lake" Desktop-CPUs sind im Handel

 
26.10.24 00:50
Hier ein Test:

www.golem.de/news/...el-hat-einen-zen-moment-2410-190157.html
Max84:

am Mintute 7:36 Intel könnte von Apple oderSAMSUNG

 
26.10.24 07:48
1chr:

also

3
26.10.24 17:15
Samsung: Kartell und CFIUS- rechtich keine Chance. Niemals
Apple: könnte rechtlich klappen, aber Apple ist selber eine Firma die keinerlei eigene Fabriken hat. Die werden sich niemals Halbleiterfabriken reinholen,  horrende operative Kosten die man intern verrechnen müsste und von denen alle Analysten dann den KapEx wert zerpflücken
Qualcom: viel zu klein. Keine Chance.

Das obige gilt für einen Vollständigen Verkauf/Merger von INTEL. Ein Teilweiseverkauf ist was anderes.

Samsung ist übrigens gruselig schlecht in seinen Foundry Knoten, die werden wohl eher schliessen bevor sie hier den starken MAcker machen.

Der Techblocker mag sich technisch auskennen, wirtschalftlich ist er ziemlich unterbelichtet
Frieda Friedlich:

Infos zu den neuen Arrow-Lake-CPUs von Intel

2
27.10.24 11:59

Intels neue Arrow-Lake-CPUs sind im Chiplet-Design (aus "Tiles") gefertigt - und zwar in 3 nm bei TSMC.

Hier die CPUs:

https://geizhals.de/intel-core-ultra-5-245k-bxc80768245k-a3329423.html

Und hier passende Z890-Mainboards:

https://geizhals.de/...0-pro-a-90-mxbp50-a0uayz-a3331033.html?hloc=de

Der größte Unterschied zu Raptor Lake (13. + 14. Gen.) ist die viel bessere Effizienz. Intel Arrow-Lake-CPUs liefern eine ähnliche hohe Rechenleistung bei deutlich niedrigerem Stromverbrauch.

Kritik bekommt Arrow Lake in Online-Rezensionen von "Gamer"-Magazinen, weil die Gaming-Performance schlechter ist als bei den vorigen Topmodellen der Raptor Lake Serie. Dafür konnten sich die Arrow Lakes bei "Frames pro Watt" klar an die Spitze setzen. Ihre hohe Effizienz spielen Arrow Lakes vor allem bei Standardanwendungen aus.

Mit dem niedrigeren Verbrauch der Arrow Lakes unter Last hat Intel auch auf das (peinliche) Problem der teils "durchgeschmorten" Raptor-Lake-CPUs (i7 und i9 Typen) reagiert, die mit bedenklich bis schädlich hohen Core-Spannungen auf Höchstleistung getrimmt waren, dafür aber (wegen Fertigung in "antiquierter" 10nm-Struktur, die Intel als "Intel 7" schönlügt) unter Last bis 300 Watt konsumierten.

Bemerkenswert an den Arrow Lakes ist weiterhin, dass sie auch im Leerlauf ("idle", ruhender Desktop) deutlich genügsamer als die von AMD. Sie verbraten "idle" etwa 10 Watt. Bei AMD geht es erst ab 20 Watt (idle) los.

Das hat mich übrigens bei AMD-Rechnern seit Zen3 immer geärgert: Unter Last sind AMD-Rechner zwar genügsamer, aber bei ruhendem Desktop (tritt bei Büroanwendung in 95% der Zeit auf) verbrauchen sie oft 15 bis 20 Watt mehr als Intelsysteme, oft um 70 Watt (und mehr) ab Steckdose (ohne Monitor). Siehe Tabelle unten.

Intel hat bei Arrow-Lake das Kunststück vollbracht, den idle-Stromverbrauch niedrig halten können, obwohl die Arrow Lake-CPUs ebenfalls im Chiplet-Design gefertigt sind. Das Chiplet-Design ist in dem Punkt grundsätzlich nachteilig, denn es führt wegen der zusätzlich erforderlichen "Quer"-Kommunikation zwischen den "Tiles" (Recheneinheiten), die auch noch die Latenz erhöhen, zu einem erhöhten idle-Stromverbrauch - verglichen mit den herkömmlichen "monolithischen" CPUs.

Den niedrigsten idle-Verbrauch (ca. 2 bis 8 Watt, nur CPU) haben immer noch die älteren, "aus einem Guss" gefertigten Intel-CPUs von der 7. bis zur 14. Generation.

Ich habe seit zwei Jahren einen ziemlich schnellen Intel-Recher mit Alder-Lake CPU (i5-12600k) und Asus Z690-Mainboard - und werde diese Komponenten wegen des niedrigen idle-Stromverbrauchs (z. B. beim Eintippen von Ariva-Posts) sicherlich noch länger verwenden. Eine PC-"Standheizung" kommt mir nicht ins Arbeitszimmer ;-)

Für sparsamen Idle-Betrieb taugt das Chiplet-Design grundsätzlich nicht, vor allem nicht bei AMD seit Zen3. Was mich wie gesagt ärgert ist, dass AMD immer mit dem niedrigen Verbrauch unter Last wirbt (zweifellos ein Fakt, jedenfalls vor Arrow Lake), dafür aber den horrenden idle-Stromverbrauch mit keiner Silbe erwähnt.

Das gilt auch für die neuen 9000-er CPUs von AMD (Zen5). Mit denen verbraten die Rechner "idle" (ohne Monitor) horrende 86 (und mehr) Watt!

Überhaupt in Zen5 bislang ein Flop, was Intel nützt...

https://www.pcgameshardware.de/Ryzen-7-9700X-CPU-280545/Tests/9600X-Benchmark-Release-Preis-vs-7800X3D-1452291/3/

(Verkleinert auf 56%) vergrößern
Intel - ein kurzfristiger Trade? 1454249
Frieda Friedlich:

Goldman ist bärisch auf Intel

 
30.10.24 00:18
www.tipranks.com/news/...tc-core-ultra-200k-has-odd-tradeoffs

Goldman hat am 7. Oktober eine "Sell"-Warnung rausgehauen und sieht den Intel-Kurs auf 21 Dollar abdriften (Kurs aktuell: 22,84$).



(Verkleinert auf 65%) vergrößern
Intel - ein kurzfristiger Trade? 1454766
Frieda Friedlich:

Korrektur: GS-Warnung ist vom 17.10.24

 
30.10.24 00:19
Frieda Friedlich:

Reuters-Artikel zu Gelsingers Strategie

 
30.10.24 23:11
www.reuters.com/technology/...al-an-american-icon-2024-10-29/
Frieda Friedlich:

12% Plus nach Zahlen

 
31.10.24 21:35
(Verkleinert auf 52%) vergrößern
Intel - ein kurzfristiger Trade? 1455076
Frieda Friedlich:

Details zu den Zahlen

 
31.10.24 23:39
www.n-tv.de/wirtschaft/...-Erleichterung-article25329802.html
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