FinanzNachrichten.de, 14.09.2009 08:37:00
Geldsegen von Lehman Brothers?
Liebe Leser,
es ist ziemlich genau ein Jahr her, dass die jetzige Krise durch den Zusammenbruch des Lehman Brothers Imperium ausgelöst wurde. Passend zum „Geburtstag“ sorgt der zusammengebrochene Konzern wieder für Schlagzeilen. Jetzt geht es darum, wie die derzeit flüssigen Mittel von 12 Milliarden Dollar, über die jetzt Lehman Brothers verfügt, verteilt werden.
Das Nachrichtenmagazin „FOCUS“ hat offensichtlich Einblick auf die Liste der Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen, die Forderungen gegen Lehman geltend machen. Diese Liste der Gläubiger ist lang, so dass die Ausschüttungen lediglich als „Tropfen auf den heißen Stein“ gelten. Insgesamt belaufen sich die eingereichten Forderungen auf etwa 150 Milliarden Dollar.
Den deutschen Steuerzahler dürfte es interessieren, ob die Hypo Real Estate Geld bekommt. Die HRE fordert 345 Millionen Dollar von Lehman. Nicht ganz so hoch sind die Forderungen der deutschen Lufthansa: Diese belaufen sich auf 128 Millionen Dollar. Doch auch die Deutsche Bank (59 Millionen Dollar), die Versicherungen Provinzial Nordwest (32 Millionen Dollar) und Deutscher Ring (22 Millionen Dollar) sowie die Deutsche Hypothekenbank (21 Millionen Dollar) hoffen auf Gelder aus den USA. Die KfW hat übrigens – glaubt man den Berichten – noch keine Forderung angemeldet.
Wie viel Geld dann tatsächlich überwiesen wird, bleibt abzuwarten. Daher sollte es keinesfalls eingeplant werden. Erfolgen dann aber überraschenderweise die einen oder anderen Überweisungen, so dürfte Lehman dann wieder in aller Munde sein. Beschert der Konzern dann doch den betroffenen Unternehmen überraschenden finanziellen Rückenwind. Wir halten Sie auf dem Laufenden.