"Nicht gegen den Dollar wetten"

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Jorgos:

"Nicht gegen den Dollar wetten"

4
19.10.07 22:59
#1
www.faz.net/s/...4CB5AEA49DF2923087~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Chefökonom von Goldman Sachs

„Ich würde nicht gegen den Dollar wetten“


Jim O'Neill, Chefökonom von Goldman Sachs
19. Oktober 2007
Mit einem Kurs von 1,4319 Dollar erreichte der Euro in den vergangenen Stunden den höchsten Stand gegen die amerikanische Währung seit seiner Einführung im Jahr 1999. Viele gehen davon aus, dass die europäische Einheitswährung weiter aufwerten wird.

Jim O'Neill, Chefvolkswirt von Goldman Sachs, dagegen ist nicht so sicher. Er hält eine Erholung des Dollars für möglich. Interventionen seien als Folge des anstehenden G7-Treffens denkbar, erklärt er im folgenden Interview. Auf der Aktienseite setzt es auf Schwellenländeraktien. Interessant seien jene in Lateinamerika, insbesondere in Brasilien.


Der Dollar wertet gegen den Euro im Trend ab und befindet sich praktisch auf Rekordtief. Wieso?

Der Dollar tendiert aus zwei Gründen zur Schwäche. Erstens glaubt der Markt, die amerikanische Zentralbank werde die Zinsen aufgrund der anhaltenden Schwäche der amerikanischen Wirtschaft weiter senken. Zweitens geht er davon aus, dass China die eigene Währung trotz aller Mahnungen von außen nicht schneller aufwerten lassen wird. So bleibt der Euro im Grunde die einzige größere Währung, die aufwerten kann, wenn der Dollar abwertet.

Wird sich dieser Trend fortsetzen?

Man mag's glauben oder auch nicht - seit dem ersten Mal seit mehreren Jahren bin ich davon nicht mehr überzeugt. Ich denke die Europäer sind deutlich besorgter über die Entwicklung als früher, was aus einem entsprechenden Statement vom vergangenen Wochenende beziehungsweise Anfang der Woche abzuleiten ist. Aus diesem Grund dürfte man den Euro gegenwärtig mit einer gewissen Vorsicht betrachten müssen.

Was könnte schon passieren?

Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sich die Haltung der Finanzminister der sieben größten Industriestaaten (G7) zu diesem Thema beim anstehenden Treffen in Washington verändern und in einem entsprechenden Communiqué äußern wird. Die amerikanische Seite könnte die Europäer insofern unterstützen, als sie ab nun keine weitere einseitige Abwertung der eigenen Währung nur gegen den Euro mehr tolerieren wird. Sollte der Euro nach dem Wochenende weiter aufwerten, würde ich eine unabhängige Intervention der Europäischen Zentralbank nicht ausschließen.

Denken Sie, der Markt würde so ein Communiqué für glaubwürdig halten?

Der Markt wäre überrascht, wenn es den Rückhalt der amerikanischen Regierung hätte. Ist und war der Markt bisher geradezu darauf geeicht, amerikanische Bekenntnisse zum „starken Dollar“ zu ignorieren und als Einladung zum Verkauf des Greenbacks zu betrachten, so würde sich das mit einem geschlossenen Auftreten ändern. Die Marktteilnehmer wären möglicherweise sogar geschockt.

Mit welcher Konsequenz?

Der Dollar würde ein gewisses Maß an Stärke zurückgewinnen.

Kann eine unilaterale Intervention der Europäischen Zentralbank überhaupt wirken oder stellt sich nicht eher eine Verlaufsgelegenheit für die Devisenhändler dar?

Das hängt davon ab, wie sie ihre weitere Zinspolitik beschreiben wird und davon, welche Haltung die amerikanische Regierung und die Zentralbank einnehmen. Sicherlich würde es den Markt jedoch überraschen. Immerhin hat die erste Intervention der Europäischen Zentralbank den Trendwechsel des Euro nach oben gebracht.

Was würde das für die so genannten „Crosses“ bedeuten, also für die Währungspaare, die nicht über den Dollar gehandelt werden?

Der Euro würde beispielsweise gegen den Yen an Wert verlieren.

Schlechte Zeiten also für die so genannten Carry Trades?

Nicht unbedingt. Ein Bekenntnis zum starken Dollar der skizzierten Art würde zwar wahrscheinlich den Yen gegen die amerikanische Währung deutlich aufwerten lassen. Ich bin aber gar nicht so sicher, ob davon Währungspaare wie der Yen gegen den australischen oder den Neuseeland-Dollar beeinflusst werden würden.

Aber im Kern befinden sich Staaten wie Australien und Neuseeland genau in derselben Lage, wie Europa!

Ja, sicher. Aber ich glaube nicht, dass sich die Vereinigten Staaten davon beeindrucken lassen werden.

Wird die amerikanische Zentralbank den Leitzins weiter senken?

Ja, auf jeden Fall. Denn in der amerikanischen Wirtschaft finden gerade riesige Umwälzungen statt. Die Binnennachfrage nimmt weiterhin ab, das zeigte sich in der laufenden Woche an schwachen Zahlen bei den Baubeginnen. Gleichzeitig verbessert sich jedoch die Außenhandelsbilanz deutlich. So wird die Binnenwirtschaft weiterhin schwächeln, während die Gesamtwirtschaft sich robust zeigen dürfte.

Können starke Exportaktivitäten die amerikanische Konjunktur vom Abgleiten in eine Rezession bewahren?

Ja! Nach meiner Meinung hat sich die Rezessionswahrscheinlichkeit nicht erhöht, sie liegt bei etwa einem Drittel. Der Export wird die Schwäche im Binnenmarkt kompensieren.

Werden zunehmende Exporte und abnehmende Importe das amerikanische Leistungsbilanzdefizit abtragen können?

Ja, das an den jüngsten Zahlen bereits abzulesen. Die Geschwindigkeit, mit der das passiert, ist die schnellste in den 26 Jahren, in welchen ich in diesem Geschäft bin. Das Exportwachstum Amerikas in allen Bereich liegt bei mehr als zehn Prozent, das Importwachstum bei etwa drei Prozent. Das amerikanische Leistungsbilanzdefizit ist von sieben auf inzwischen fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes gefallen und in einem Jahr dürfte es bei vier Prozent oder gar tiefer liegen.

Was bedeutet das für die Exportstaaten wie China?

Die Zahlen zeigen: Das globale Wachstum geht leicht zurück von fünf auf vier Prozent und das Exportwachstum in geht generell zurück. Das zeigt sich unter anderem auch in Europa. Der Unterschied zu den so genannten BRIC-Staaten ist der, dass das Exportwachstum innerhalb dieser Gruppe zunimmt.

Das klingt gut. Liegt aber die Endnachfrage nach den produzierten Gütern nicht doch in Europa und in den Vereinigten Staaten?

Die BRIC-Staaten haben einen Anteil von 15 Prozent am Weltbruttosozialprodukt. Das Wachstum der lokalen Konsumnachfrage liegt nach aktuellsten Daten zwischen elf und 14 Prozent. Wenn man das in den marginalen Beitrag zum globalen Konsum umrechnet, so ist jener der BRIC-Staaten doppelt so groß wie der der Vereinigten Staaten. Ich bin weiterhin sehr optimistisch für die Entwicklung dieser Staaten, gegenwärtig besonders für Brasilien. Es gibt Anzeichen dafür, dass das Wachstum im Brasilien deutlich zulegen wird.

Mit dieser Einschätzung stehen Sie jedoch in deutlichem Gegensatz zur aktuellsten Prognose des Internationalen Währungsfonds, der von einer Abschwächung ausgeht!

Ich respektiere den Währungsfonds aufgrund seiner Historie, allerdings müsste er sich deutlich verändern. Seine Prognosen interessieren mich nicht wirklich, denn sie basieren auf einer Konsensusmeinung und sind eher rückwärts- als nach vorne gewandt.

Ich möchte einen Finanzblog zitieren: „Gewisse Bereiche des Kreditmarktes in Amerika sind wie eingefroren. Gleichzeitig ist die amerikanische Wirtschaft von Krediten genauso abhängig wie von Öl. Aus diesem Grund gleicht die Kreditkrise einem temporären Ölembargo“. Würden sie dem zustimmen?

Bezogen auf die amerikanische Binnenwirtschaft ja. Global dürfte es auf alle Bereiche und Staaten zutreffen, die stark verschuldet sind. Allerdings muss man das relativieren, da in der Welt auch noch andere Dinge vor sich gehen. Das wichtigste ist die robuste Entwicklung in den BRIC-Staaten.

Wie würden Sie sich gegenwärtig als Anleger positionieren?

Was Aktien anbelangt würde ich generell weiterhin auf Schwelländermärkte setzen. Dabei präferiere ich Brasilien und Lateinamerika generell. Dagegen wäre ich in Asien eher vorsichtig, denn die Märkte in China und Indien sind inzwischen sehr teuer geworden.

Was sollten Anleger am Devisenmarkt tun mit Blick auf das G7-Treffen?

Ich würde nicht gegen den Dollar wetten. Angesichts der Unsicherheit und der deutlich verschiedenen Standpunkte der Marktteilnehmer könnte die kommende Woche volatil werden.

Das Gespräch führte Christof Leisinger


Text: @cri
heavymax._co.:

Du meinst man sollte vorher noch mal zum Christmas

 
19.10.07 23:19
#2
-Shopping rüberfliegen, bevor es wieder "teurer" wird! Tiffanys lässt grüßen, "Diamonds are Girls best friends", oder etwa nicht!
Grüße, heavymax._cooltrader
Stöffen:

Aber auch nicht für den Dollar wetten ;-)

2
19.10.07 23:25
#3
Anbei ein sehr lesenswerter Artikel von Gary Dorsh, aufgrund des Umfangs hier nur verlinkt

„Global Exodus From US Dollar in Motion”

For the past five years, the official mantra of the US Treasury has been a “strong dollar is in our nation’s interest,” while at the same time reminding traders that “currency values should be set in a competitive marketplace based on underlying economic fundamentals.” Most traders interpret that riddle to mean the US Treasury favors an “orderly devaluation” of the dollar, and won’t intervene to support the greenback as long as its descent doesn’t turn into a nasty rout…..
www.financialsense.com/Market/dorsch/2007/1018.html
Nicht gegen den Dollar wetten 126574
louisaner:

schuldenuhr amerika

2
19.10.07 23:34
#4

www.brillig.com/debt_clock/


diesistkeineaufforderungzuirgendetwas
alffff:

schlechter

 
02.01.09 16:08
#5
Washington (BoerseGo.de) - Der US-Einkaufsmanager-Index, der die Industrieaktivität misst, fiel im Dezember auf 32,4  (November: 36,2). Der Konsens stellte einen Rückgang um auf 35,4 in Aussicht.
alffff:

Lange Phase:

 
07.01.09 12:32
#6
www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,599880,00.html
melbacher:

Bald kriegt man noch Geld

 
07.01.09 12:38
#7
Bald kriegt man noch Geld wenn man einen Kredit aufnimmt :-)
Roecki:

USA doch die Ersten, die aus der Rezession kommen?

 
07.01.09 13:41
#8
ISM-Service-Index erholt sich von Rekordtief

16:14 06.01.09

Washington (aktiencheck.de AG) - Die Geschäftsaktivitäten des Dienstleistungssektors haben sich im Dezember 2008 etwas verbessert. Dies teilte das Institut for Supply Management (ISM), eine private Organisation der Industrie, am Dienstag mit.

So stieg der ISM-Service-Index von seinem Rekordtief im November bei 37,3 Zählern auf nun 40,6 Zähler. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 37,0 Zähler geschätzt.

Ein Wert des viel beachteten US-Konjunkturbarometers über der Grenze von 50 Punkten wird als Verbesserung bewertet, ein Wert unter 50 Punkten signalisiert dagegen einen Abschwung im Dienstleistungsgewerbe, das rund 80 Prozent der US-Wirtschaft ausmacht. (06.01.2009/ac/n/m)
Dahinterscha.:

Budgetdefizit tut dem $ nicht gut!

 
07.01.09 17:27
#9
Der Kongress geht von einem Butgetdefizit von inzwischen 1,2 Billionen aus. Früher hat das Ausland die Defizite finanziert.  Heute werden carry-trades von Japan  zurück abgewickelt und die Chinesen zieren sich, nur in den $ zu investieren. Den Arabern ist mit dem gefallenen Ölpreis das Geld ausgegangen.
alffff:

Dollarcrash!

 
21.01.09 18:02
#10
www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...r-Dollarcrash/463947.html
bauwi:

Der Kernsatz?

 
21.01.09 18:18
#11

"Timothy Geithner will das TARP-Programm reformieren und die zweite Häfte "konsequent" einsetzen. Ohne genaue Details zu nennen sagte Geithner bei der Anhörung am Mittwoch: "Wenn wir jetzt nicht entschlossen und mit Kraft handeln, werden die Kosten der Krise höher ausfallen."Nicht gegen den Dollar wetten "

OBAMA wird entsclossen handeln!
So viele erwarten jedoch auch, dass der Dollar wieder ins Straucheln kommt.
Castro und Chavez machen zusätzlich Druck mit einer eigens geplanten Währung in Mittelamerika, und wollen die Russen ins Boot holen.
Warum sol jedoch unter den Demokraten das Land wieder auf Vordermann gebracht werden können?
Technologisch sind die USA bestens aufgestellt! Jetzt müssen sie beherzt zupacken, und ihren Präsi unterstützen.
Die Schmarotzer aus den Bankenvierteln werden hoffentlich rausgestaubt. Wenn  nicht, kränkelt das Finanzsystem weiter, bis der Patient stirbt!

MfG bauwi
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern das er nicht tun muß, was er nicht will.
checkerlarsen:

solange der € nen

 
21.01.09 18:23
#12
ca 15% potential nach oben hat kann man auch keine amiaktien kaufen...gebs gott das mit den februar tiefsständen bei den indis auch der euro wieder mächtig anzieht... hab da nämlich auch 2 aktien auf dem schirm die ich dann gerne für ein paar monate kaufen möchte.
alffff:

Moody´s:

2
12.02.09 22:16
#13
www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,607303,00.html
HotSalsa:

US-Dollar wird weiter steigen

 
16.02.09 15:20
#14
Zur Zeit beobachten Marktexperten einen interessanten volkswirtschaftlichen Effekt:

Erhöhen sich die Fremdschulden der USA, steigt der Dollar
alffff:

Comeback:

 
06.03.09 12:40
#15
www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,611522,00.html
DrDV:

Der $ steigt um dann noch schneller zu fallen.....

 
09.03.09 17:16
#16
Diese währung ist das drucken nicht mehr wert, erst als alle das auch sehen geht es ganz ganz schnell nach unten,
das einzige was dann noch wert hat ist gold.
Minespec:

Hot Salsa ist einer d ganz wenigen

 
09.03.09 18:20
#17
der es verstanden hat warum unter anderem der US$ weiter steigen wird.
Gratulation...

Folgt BoJ der SNB?

 
#18
www.godmode-trader.de/de/boerse-nachricht/...1185221,c225.html


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