und warum ich den BT recht kritisch sehe, ist mir einmal wieder beim Lesen von Gehrts Griechenkommentar klar geworden: Er strotzt vor Nihilismus, Arroganz gegenüber den anderen Marktteilnehmern und vor allem Destruktivität.
Gerade die Destruktivität (die auch im BT heimisch ist) finde ich sehr abstoßend. Zum einen liegen die Beweggründe der Schreiber im Dunkeln. Zu vermuten ist das Streben nach persönlicher Bereicherung (mittels Shortings) auf Kosten des Restes der Welt. Oder eine kindliche (weil Schwaz-Weiß-Denken) Sehnsucht nach Bestrafung der "Bösen Jungs", die vermeintlich einer "heilen und gerechten Welt" im Wege stehen. Oder schlicht Boshaftigkeit, resultierend aus privaten Lebensumständen wie Krankheit, Neid oder "Pech im Leben".
[Wohlgemerkt: Gemeint sind nicht die Timeshare-Bären, die mal ab und zu auf fallende Kurse setzen, sondern diejenigen Perma-Bären, die argumentativ die Baisse herbeizureden suchen, wenn sie nicht oder nicht ausreichend vorhanden ist.]
Zum anderen stößt übel auf, dass diese Bären stets nur das vermeintlich Schlechte herausstellen, OHNE LÖSUNGEN ANZUBIETEN. Das ist pure Destruktivität und hilft gerade NICHT, die Welt zu verbessern. Bezogen auf den Gehrt-Text: Er bietet als "Lösung" lediglich an, Griechenland hochkant aus der Währungsunion zu werfen. Welchen Sinn hat das? Geht es irgendjemandem dadurch hinterher besser? Wohl kaum, das Chaos in Europa wäre fast unermesslich, weil Italien, Spanien, Portugal und Irland ähnliches zu befürchten hätten.
Also, liebe Bären: Was wir brauchen sind konstruktive Lösungsvorschläge, nicht Herumgezetere und das Madigmachen jeglichen konstruktiven Lösungsversuchs, und sei er noch so unbedeutend.
"Die ganze Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als Idioten - oder umgekehrt." - Andre Kostolany