Zum Einsteigen mit antizyklischen Positionen möchte ich noch etwas schreiben.
GAP Trading ist dafür eine hervorragende Möglichkeit. Ich weiß, daß viele hier hauptsächlich deutsche Werte, oder den DAX handeln, man sollte aber in seine Überlegungen die US Märkte mit einbeziehen, denn hier bietet sich eine schöne Möglichkeit, wenn die US Futures mal wieder über den Tag verrückt spielen.
Grundsätzlich kann man nicht immer auf ein GAP Closing spekulieren. NICHT spekulieren darauf sollte man, wenn ein Trend noch nicht lange Bestand hat, oder ein Trendwechsel stattfindet. Den Trendwechsel kann man auf der 60 Minuten Zeiteinheit erstmal pauschal beurteilen, indem man die Mitte des Bollingerbandes als Signalgeber nutzt. Wird dann noch das Band nach oben berührt und spreizt sich weiter auf, ist ein Spekulieren auf Gap Closing eher sinnlos. Ein solches Gap kann lange Bestand haben. Gleiches gilt im Prinzip auch für den Dax, wobei die Gaps in den USA einträglicher sind.
Kommt ein Trend in eine "reife Phase" , ist ein Gap eine hervorragende Möglichkeit, sich erste Positionen gegen den Trend reinzulegen. Eine solche Phase erkennt man daran, daß das Momentum nachläßt, die Kurssteigerungen geringer werden und auch die gleitenden Durchschnitte sich abschwächen. Dies ist einfach im Chart darzustellen, indem man ausrechnet, um wie viel im Durchschnitt ein Markt am Tag steigt. Dazu braucht man nur wieder die Mitte des BB zu nehmen und die Steigerung vom Anfang bis zum Ende des Tages als Wert zu verwenden. Es wird sehr schnell klar, wo es Sinn macht antizyklisch zu reagieren und wo es keinen Sinn macht.
Vielen ist leider nicht eine logische Konsequenz klar, in einem steigenden Markt kann ich kaufen wann ich will, meine Position wird immer im Plus enden, wenn ich nicht gerade ganz Pech habe und das Ende einer solchen Bewegung erreicht ist, was ja wiederum anhand der Steigerung der GD´s angezeigt wird. Gleiches gilt natürlich auch für abwärts laufende Märkte, meist in stärkerer Dynamik.
Der Haupttrend sollte durch Tag und Woche bestimmt werden. Hier kann man es genauso errechnen und erarbeiten.
Das kostet viel Mühe in Trendwechseln, denn man muß auf der Hut sein, aber hier haben wir ja unsere liebreizenden GAP´s, die manche dann Erschöpfungs Gaps nennen.
Das funktionier auf jeder Zeitebene und man sollte schon schön diszipliniert auch diese Zeiteinheiten beim Handel trennen. Wer in der Stunde unterwegs ist, wird mehr Geschäfte tätigen, als ein EOD Trader. Die Einstiege können aber für Beide nur über die kleineren Zeiteinheiten gewinnbringend umgesetzt werden, weil die größeren Zeiteinheiten die Gefahr bieten, daß man exakt am Umkehrpunkt einsteigt und so muß man als Händler genau hinschauen, was passiert wenn ein Gap geschlossen wurde. Wird es überlaufen, oder kommt es zu einer Gegenbewegung? Bei letzterem, wir haben es jetzt erst gesehen bei der Nasdaq, muß man raus und sich oberhalb einen neuen Einstieg suchen, Zahlen sind oftmals auch hervorragende Möglichkeiten, weil Spikes häufig abverkauft werden. Auch hier ein ABER, im Beginn eines Trends ist dem nicht so, da ist es trendbestätigend.
Handeln bedarf zweier Talente, seine Angst zu besiegen und seine Gier im Griff zu haben. Beides ist das Schwerste was uns im Handel begegnet. Ich kann es immer nur wieder schreiben, es macht keinen Sinn in einen starken Aufwärtstrend zu shorten und nachzulegen, man verpaßt dadurch Performance und verschenkt sein Geld, gleiches gilt für Abwärtstrends.
Es macht auch keinen Sinn, seine Positionen ewig liegen zu lassen, weil man sich ein Kursziel ausrechnet. Die Analysten spielen dieses Spiel gerne in Aufwärtstrends und sind diese stark genug, bekommen sie scheinbar Recht. Sie beherrschen aber nicht einen guten Einstieg, sie beherrschen nicht einen guten Ausstieg. Sie beherrschen nur das Reiten eines Aufwärtstrends. Damit fällt man auf Dauer auf die Nase.
Fazit, damit ich ein Ende finde, verstärktes Arbeiten mit BB´s ist wichtig auf allen Zeitebenen. Abgleich mit anderen Märkten kann vor falschen Schlußfolgerungen schützen. Teilgewinne mitnehmen ist ein guter Weg, um Risiko rauszunehmen. NIEMALS eine laufende Position nach Teilgewinnmitnahme wieder aufstocken. Wer in der Stunde unterwegs ist, sollte sich diese Freischüsse dann aufheben, wenn ein Trendwechsel kommt und der kommt immer. Nix läuft davon, aber es rinnt durch die Finger wenn man es falsch macht.
Ebenso wichtig, notieren Sie jeden Tag was an Geld zur Verfügung steht. Also Cash und Abends zusammengerechnet was die Positionen wert sind. Läuft es gut, wird das Risiko in den Positionen so groß, daß Gewinne mitgenommen werden müssen! Der Einstand ist völlig wurscht, nur das hier, heute und jetzt ist von Wichtigkeit. Es gibt keine Buchgewinne, denn heutzutage kann man alles innerhalb von Sekunden verkaufen und realisieren ( zumindestens wir als kleine Fische können das )
Wer diszipliniert arbeitet und sich die Daten auf Exel aufarbeitet, der wird seine Erfolge und Mißerfolge schnell aufschlüsseln können.
Wer wenig Zeit hat, sollte NUR mit dem Trend arbeiten und sich antizyklische Einstiege sparen, aber es bleibt unabänderlich, mögliche Trendwechsel bedeuten Arbeit, Abwärtstrends sind immer wesentlich holpriger als Aufwärtstrends und auch schwieriger zu arbeiten, deswegen sollte man Shortpositionen entsprechend behandeln, nämlich mit Vorsicht, vor allem wenn Woche und Tag stark ansteigend sind.
Short´s besser zu handeln sind unterhalb der GD´s im Tages und Wochenverlauf, dann sollte man die Longs nur mit Vorsicht geniessen, die starken Rebounds durch Shorteindeckungen machen diese Arbeit aber wieder lohnenswert.
Alles in allem, reich werden ohne Arbeit ist nicht. Überhaupt stellt sich die Frage, was Reichtum ist, wer nämlich davon lebt, wird sein Geld rausziehen und muß für Kapitalerhalt sorgen. Somit fällt das Gedankengut, hey, ich werde mehrfacher Millionär, schon aus dem Raster, ausser man verfügt über Riesensummen, die aber gerade Anfänger schnell zu kleinen Summen machen.
Euch allen ein schönes We
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