Die Deutsche Börse AG habe mit den Q1-Daten überrascht. Vor allem das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA) sowie der Gewinn je Aktie seien stark ausgefallen. Bei um 19% auf 645 Mio. EUR gestiegenen Umsätzen sei das operative Ergebnis um 42% auf 426 Mio. EUR geklettert. Netto sei der Gewinn um 58% auf 304 Mio. EUR gesprungen. Der Gewinn je Aktie sei um 61,2% auf 1,58 EUR geklettert.
Das Haus sei mit allen 3 Hauptgeschäftsfeldern (Xetra, Eurex, Clearstream) auf Erfolgskurs. Ein neuer Rekordgewinn sei auch 2008 zu erwarten. Vor allem die Terminbörse Eurex habe sich im 1. Quartal überaus positiv entwickelt. Hier sei zudem erstmalig die übernommene US-Optionsbörse ISE voll bilanziert worden. Die Kosten seien trotz der Integrationskosten nur um 0,9% gestiegen (erwartet +3,4%).
Dank weiter hoher Handelsaktivitäten habe die Deutsche Börse AG auch in Q1 Rekordgewinne erwirtschaftet. Die Erfolgsaussichten der Konkurrenz am Kassamarkt über außerbörsliche Handelsplattformen, wie z.B. Chi-X, würden möglicherweise überschätzt. Xetra könne gewisse Gebührensenkungen verkraften. Xetra sei ansonsten dank zahlreicher neuer Produkte in den letzten Jahren und einer breiten Produktpalette gut aufgestellt.
Die anderen 2 großen Bereiche würden überproportional wachsen. Eurex (mit integrierter ISE) sei uneingeschränkt Marktführer und zeige ein dynamisches Wachstum. Clearstream profitiere von einem konstant wachsenden Emissionsvolumen. International gebe es einige vielversprechende Kooperationen. Die Deutsche Börse AG wolle erneut 10% eigene Aktien zurückkaufen. Das aktuelle Kostensenkungsprogramm (Sachkosten, Standortverlagerungen) unterstützt(e) den Rekordkurs, so die Analysten der SEB.
Xetra bekomme langfristig Konkurrenz durch außerbörsliche Handelsplattformen. Über Chi-X (gegründet von Nomura und angelsächsischen Instituten) seien im institutionellen Geschäft bereits vermehrt DAX-Orders ausgeführt worden. Turquoise, eine Gründung von 9 Investmentbanken, sei im Aufbau, könnte im September starten. Stärkere Kursrückgänge würden drohen, falls die Hedge-Fonds ihre Positionen zügig verkaufen würden. Derartige Gerüchte seien u.a. ein Grund für die zuletzt starken Kursrückgänge gewesen.
Infolge der rückläufigen Peer Group-Bewertung und des aufkommenden Margendrucks bei Xetra würden die Analysten das Kursziel von 125 EUR auf 104 EUR reduzieren.
Die Analysten der SEB bewerten die Aktie der Deutschen Börse AG mit dem Rating "strong buy". (Analyse vom 30.06.2008) (30.06.2008/ac/a/d)
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