Die von SÜSS Microtec vorgelegten Zahlen für das 2. Quartal würden deutlich die Erwartung der Analysten überschreiten. Der Auftragseingang habe mit knapp 37 Mio. EUR etwas über der Erwartung gelegen, habe wie erwartet jedoch nicht das hohe Niveau des ersten Quartals erreicht. Die Bruttomarge habe mit über 48% auf einem sehr hohen Niveau gelegen. Bei Betrachtung der Segmente werde deutlich, dass vor allem der Bereich Lithografie mit starkem Umsatzwachstum aufwarten könne (+77% in Q2). Dieses Bild zeige sich auch in den Auftragseingängen. Der Bereich profitiere von einer anhaltend starken Nachfrage aus den Absatzmärkten Advanced Packaging und MEMS.
Ein ähnliches Bild zeige sich im Geschäftsbereich Substrat Bonder. Mit gut 5,2 Mio. EUR habe die Umsatzgröße hier ein hohes Niveau gegenüber 3,3 Mio. EUR in Q1 2006 und 2,3 Mio. EUR in Q2 2005 erreicht. Nachdem die Auftragseingänge im ersten Quartal mit 4,7 Mio. EUR hier hoch ausgefallen seien, sei dieser Wert auf 1,8 Mio. EUR in Q2 zurückgegangen. Begründet werde dies mit einer langen Vergabezeit der Aufträge aufgrund eines hohen Individualisierungsgrads. SÜSS habe sich zuversichtlich gezeigt, in den kommenden Quartalen wieder ein deutlich höheres Niveau zu erreichen. Wie erwartet, liege der Ergebnisbeitrag des Segments noch am Breakeven. Mit fortschreitenden Lernkurveneffekten und zunehmendem Erlösniveau dürfte dieser Bereich ab 2007 auf einem deutlich höheren Niveau zum Ergebnis beitragen.
Hervorzuheben sei die abermalige Gewinnung von weiteren Aufträgen im Bereich Device Bonder (2,4 Mio. EUR nach 1,6 Mio. EUR in Q1). Die Nachfrage für Infrarotsensorik-Anwendungen zeige sich hier relativ robust. Dies sei erfreulich, da der Bereich damit keine weiteren Kostenbelastungen verursache. Nach wie vor stehe aus Sicht der Analysten eine Entscheidung über die Zukunft dieses Bereichs an. Die technologischen Überschneidungen mit den übrigen Produkten der Gesellschaft seien äußerst gering, so dass kaum Synergieeffekte zu erzielen seien.
Wie erwartet, habe SÜSS den Gesamtjahresausblick für 2006 angehoben. Nach zuvor in Aussicht gestellten Erlösen von 130 Mio. EUR würden nun mindestens 150 Mio. EUR erwartet. Nach Umsätzen von 82 Mio. EUR im ersten Halbjahr und einem für 2006 vorgesehenen Anteil des Auftragsbestands von 62 Mio. EUR würden somit lediglich 6 Mio. EUR an zusätzlichen Aufträgen in Q3 und Q4 fehlen.
Insbesondere im Segment Testsysteme würden die Lieferzeiten auf einem entsprechend geringen Niveau liegen, so dass die Generierung der Aufträge kein Problem darstellen dürfte. Die Analysten würden für 2006 ein Umsatzniveau von gut 154 Mio. EUR erwarten, was je nach Auftragslage noch leichten weiteren Spielraum offen lasse. Auf der Ergebnisseite erwarte SÜSS eine EBIT-Marge von mindestens 8 bis10%. Diese Spanne würden die Analysten als sehr konservativen Ansatz ansehen. In Anbetracht eines Umsatzes von mehr als 150 Mio. EUR würden sie eine EBIT-Marge von 10% als Untergrenze ansehen. Im Ergebnis profitiere SÜSS in 2006 insbesondere von zwei Effekten. Zum einen würden die Aufwendungen für F&E infolge einer hohen Aktivierungsquote im Rahmen der C4NP-Entwicklung relativ gering ausfallen. Auf der anderen Seite ergebe sich eine einmalig niedrige Steuerbelastung von erwartet rund 20%.
Insgesamt hätten die Analysten in einem aus ihrer Sicht konservativen Szenario ihre Umsatzprognose für 2007 um knapp 9% erhöht und würden nun ein Umsatzwachstum von lediglich 8% auf gut 166 Mio. EUR erwarten. Im Kerngeschäft erwarte man ein marginal rückläufiges Umsatzniveau gegenüber 2006. Hinzu würden dann die C4NP-Erlöse kommen, die die Analysten mit rund 15 Mio. EUR etwas defensiver angesetzt hätten.
Das Geschäft mit den neuen C4NP-Anlagen sei für das Szenario der Analysten nicht unerheblich. Hier habe SÜSS heute in der Telefonkonferenz den Abschluss eines "major Stepp" mit einem Tier-1-Customer genannt. Aus Sicht der Analysten handle es sich hierbei um einen größeren IDM wie z.B. Sony, Samsung, Toshiba etc. Die Gewinnung eines solchen Kunden dürfte für die Etablierung der Technologie eine nicht zu unterschätzende Bedeutung haben, die den Marktdruck für die Mitbewerber entsprechend erhöhe. Da auch diese Unternehmen in der Regel Teile der Produktion an Foundries auslagern würden, müssten diese dann ebenfalls investieren, um sich für die Produktion zu qualifizieren.
Im November stehe der Ramp-up für das High Volume Production Tool bei IBM an. Sofern Investitionen bei Early Adoptern aus Kapazitätsgründen nicht notwendig seien, erscheine es plausibel, dass diese den Start der Produktionsphase bei IBM abwarten würden, um die Entscheidung auf Basis der exakten Produktionskosten zu treffen. Vor diesem Hintergrund könnte sich der nächste Auftragseingang erst gegen Ende des Jahres oder Anfang 2007 realisieren. Insgesamt würden die Analysten nach wie vor von deutlichen Umsatz- und Ergebnisbeiträgen aus diesem Geschäftsbereich ab 2007 ausgehen.
Ihre Prognosen hätten die Analysten wie dargestellt angepasst. Das Kursziel würden sie von 11,30 EUR auf 12,00 EUR je Aktie erhöhen.
Damit bleibt der SÜSS MicroTec-Titel für die Analysten von SES Research nach wie vor ein klarer Kauf. (04.08.2006/ac/a/nw)
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