Erhalt der Frankfurter Euro-Skulptur gesichert
Montag, 08.12.2025 13:38 von dpa-AFX
FRANKFURT (dpa-AFX) - Es ist eines der beliebtesten Fotomotive Frankfurts: das 14 Meter hohe Euro-Symbol am Willy-Brandt-Platz. Aber die Kosten für den Erhalt des Kunstwerks sind hoch - unter anderem für die Beseitigung von Vandalismusschäden. Nun haben sich die Stadt, die Europäische Zentralbank (EZB) und zivilgesellschaftliche Organisationen auf eine dauerhafte Finanzierung geeinigt.
Die von dem Konzeptkünstler Ottmar Hörl entworfene Skulptur wurde von Banken finanziert und im Dezember 2001 - kurz vor der Einführung der gemeinsamen Währung - vor dem damaligen Sitz der EZB aufgestellt. Seither wurde das blau und gelb beleuchtete Kunstwerk zum Symbol für den Euro und für Europa.
EZB und Stadt zahlen in einen Topf ein
Um die laufenden Kosten zu decken, sind nach Angaben der Vertragspartner jährlich im Schnitt rund 50.000 Euro nötig. Künftig zahlen dafür die EZB 20.000 Euro und die Stadt 30.000 Euro in einen Topf ein. Bisher hatte sich das Frankfurter Kultur Komitee um die Skulptur gekümmert, nun übernimmt diese Aufgabe die Europa Union Frankfurt.
Rund 7.500 Euro pro Jahr kostet allein die Beleuchtung, wie Manfred Pohl, Vorsitzender des Kultur Komitees, berichtet. 5.000 Euro verlangt der TÜV, der sicherstellt, dass nicht etwa ein Stern herunterfällt. Zwischen 15.000 und 20.000 Euro fallen laut Pohl für Reinigung und Reparaturen an.
Vandalismus nimmt zu
2015 war die Skulptur zuletzt generalsaniert worden, 2024 hatte der TÜV Pohl zufolge "erhebliche Mängel" festgestellt, die nun für rund 30.000 Euro behoben werden müssten. Zum Beispiel müssten gerissene Scheiben ersetzt werden.
Größte Sorge sei aber der Vandalismus, sagte Pohl. Menschen würden die Sterne kaputt werfen oder auf die Skulptur klettern und in die Scheiben treten. Jeder Stern koste 3.500 Euro. Seit etwa 2020 habe der Vandalismus zugenommen, sagte Pohl. "Es gibt Gruppen in der Bevölkerung, die gegen den Euro sind und gegen Europa."
Künstler: Kunst ohne Gebrauchsanweisung
Ottmar Hörl, der Schöpfer des berühmten Wahrzeichens, ist froh über die Einigung. Seit 25 Jahren werde über das Werk kontrovers diskutiert: "Ist das Kunst oder kann das weg?" Den weltweiten Erfolg seiner Skulptur führt er darauf zurück, "dass man keine Gebrauchsanweisung braucht, um das Ding zu verstehen".
Für seine Biografie sei das Werk ein Erfolg gewesen: "Egal wo ich bin: Dieses Zeichen kennt jeder. Auch wer mich nicht kennt, kennt dieses Werk." Finanziell habe er allerdings einen Fehler gemacht: "Ich hätte gern Anteilsscheine gehabt, dass ich für jedes Foto einen Euro bekomme"./sat/DP/men