Neues Rekordtief: Der tiefe Fall der Deutschen Bank

Dienstag, 27.09.2016 15:47 von

Der gestrige Trend setzt sich fort. Mit einem Minus von knapp drei Prozent fällt die Deutsche-Bank-Aktie auf ein neues Allzeittief.


Nacht über Frankfurt: Die Aktien der deutschen Großbanken sehen auch heute keine Sonne. - © Shutterstock.com / Marianna Ianovska

Erst reagierten die Märkte erleichtert auf den Ausgang des nächtlichen TV-Duells der US-Präsidentschaftskandidaten, bei dem Hillary Clinton gegenüber ihrem Kontrahenten Pluspunkte sammeln konnte. Doch im weiteren Verlauf des Handelstages dreht der DAX nach unten: Kursverluste bei den Aktien der Lufthansa, des Volkswagen-Konzerns und der deutschen Großbanken reißen den Index zur Stunde ins Minus.

Die Papiere der Deutschen Bank, deren massiver Fall schon gestern die Schlagzeilen bestimmte, stürzen dabei erneut auf ein Rekordtief. Nachdem die Aktie beim Börsenschluss am Montagabend einen Kurs von 10,55 Euro auswies, geht es heute um weitere drei Prozent nach unten. Der aktuelle Kurs von 10,23 Euro markiert einen neuen historischen Tiefstand für die Titel des Frankfurter Kreditinstituts.

Muss die Deutsche Bank gerettet werden?

Am Wochenende hatte der „Focus“ berichtet, dass die Deutsche Bank trotz der milliardenschweren Forderungen aus den USA von Seiten der Bunderegierung keine finanzielle Hilfe erwarten könne. Während Anleger jetzt einen großen Bogen um die Papiere des Konzerns machen, diskutiert die internationale Presse schon über das Aus von Deutschlands größter Bank und dessen mögliche Folgen. Der „Daily Telegraph“ warnt vor den möglichen schweren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und spekuliert, dass eine Pleite das Ende der Amtszeit von Kanzlerin Merkel besiegeln und „möglicherweise auch den Euro“ mit sich reißen könnte. Andreas Utermann, CEO bei Allianz Global Investors, bezweifelte im „Bloomberg“-Interview, dass die Bundesregierung im Ernstfall auf eine Rettung der Deutschen Bank verzichten könnte. Diese sei „zu bedeutend für die deutsche Wirtschaft“, so der Allianz-Manager gegenüber dem Nachrichtensender.

Eine drohende Pleite wäre ein Dilemma für die deutsche Regierung: Auf der einen Seite lehnt die bundesdeutsche Öffentlichkeit staatliche Rettungsaktionen ab – auf der anderen Seite ist die Deutsche Bank zu groß, um sie einfach untergehen zu lassen.

Weitere Themen