Scheidung auf Chinesisch – was der HNA-Ausstieg für die Deutsche Bank bedeutet

Sonntag, 09.09.2018 15:24 von

Der chinesische Konzern HNA plant den Ausstieg beim deutschen Geldhaus. Aufseher und Analysten glauben, dass dies sogar mehr Stabilität bringen kann.

Gerade in schwierigen Zeiten braucht man Partner, auf die man bauen kann. Deshalb stimmte Christian Sewing am vergangenen Freitag eine Eloge auf das Emirat Katar an. Die Mitglieder der Herrscherfamilie seien seit ihrem Einstieg beim größten heimischen Geldhaus vor rund vier Jahren immer ein verlässlicher Partner und Investor gewesen, der für Vertrauen und Stabilität gesorgt habe, sagte der Vorstandschef der Deutschen Bank auf einer deutsch-katarischen Konferenz in Berlin. Sewings Worte sind umso bemerkenswerter, weil am selben Tag bekannt wurde, dass ein anderer Großaktionär dem Frankfurter Geldhaus wohl abhandenkommen wird.

Nach Informationen des Handelsblatts will das chinesische Konglomerat HNA in den nächsten Monaten seinen Anteil von zuletzt 7,6 Prozent an der Deutschen Bank abstoßen – auf Wunsch der Regierung in Peking. Der Staat und die Gläubiger der hochverschuldeten HNA hatten zuletzt den Druck erhöht, sich wieder auf das alte Kerngeschäft Luftfahrt und Tourismus zu konzentrieren.

Sprecher von Deutscher Bank und HNA wollten keinen Kommentar zu den Verkaufsplänen abgeben. Ein Mitarbeiter von HNA bestätigte allerdings, dass der Konzern mit dem Verkauf des Anteils beweise, dass er die Botschaft der kommunistischen Führung verstanden habe. Die Deutsche Bank sei keine schlechte Anlage, aber die Vorgaben aus Peking müssten erfüllt werden. HNA habe festgestellt, dass man zu optimistisch gewesen sei, was den Abbau der eigenen Schulden angehe.

Aufseher und Analysten glauben nicht, dass der Ausstieg des Ankeraktionärs die Sanierungsaufgabe von Vorstandschef Sewing noch schwieriger machen wird. Im Gegenteil, einige Experten gehen sogar davon aus, dass ein Exit von HNA das Frankfurter Geldhaus ein Stück weit stabiler machen würde.

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