Mays Brexit-Rede beflügelt britisches Pfund

Dienstag, 17.01.2017 17:18 von

Die britische Premierministerin Theresa May hat heute eine Rede zum EU-Austritt ihres Landes gehalten. Ihre Aussagen sorgen bei Anlegern für gute Stimmung.


Großbritannien und die EU: Das Band ist zerschnitten. - © istockphoto.com / egal

Theresa May sprach am heutigen Dienstag in London über ihre Brexit-Pläne. Auf der einen Seite bekräftigte May in dem Zwölf-Punkte-Plan ihre früheren Pläne eines „harten Brexit“ – auf der anderen Seite zeigte sie sich einem Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union gegenüber aufgeschlossen. Die 60-jährige Regierungschefin gab in ihrer Rede zu verstehen, dass die Trennung Großbritanniens von der EU konsequent sein müsse. Man wolle laut May nicht an „Häppchen einer Mitgliedschaft“ festhalten.

Freihandel ja, Zuwanderung nein

Zwar werde das Vereinigte Königreich voraussichtlich den EU-Binnenmarkt und die Zollunion verlassen – dennoch bestehe die Möglichkeit einer weiterhin guten Zusammenarbeit mit der Europäischen Union. May stellte ein mögliches Zoll- sowie ein Freihandelsabkommen mit der EU in Aussicht: Es sei Londons Absicht, mit den EU-Staaten „so frei wie möglich“ zu handeln. Einen harten Kurs strebt die britische Premierministerin in der Frage der Zuwanderung an: EU-Bürger müssen sich demnach auf Einschränkungen beim Aufenthalts- und Arbeitsrecht in Großbritannien einstellen. Die Zahl der Zuwanderer sei derzeit „zu hoch“, erklärte May in ihrer Rede.

GBP-Kurs dreht ins Plus

Die Märkte reagierten im Anschluss an Mays Brexit-Rede positiv. Das britische Pfund Sterling kann zur Stunde um fast vier US-Cent auf 1,2391 Dollar zulegen – ein Plus von aktuell mehr als drei Prozent. Die Währung konnte damit ihre Verluste vom Montag wettmachen. Das britische Pfund war gestern unter die Marke von 1,20 US-Dollar gefallen. Von seinem Kurs vor der Brexit-Entscheidung im Juli bleibt das Pfund Sterling aber nach wie vor weit entfernt: Vor dem Votum für den Austritt Großbritanniens aus der EU notierte das Pfund im Bereich von 1,50 US-Dollar – seitdem büßte die Währung rund 20 Prozent ihres Werts ein.

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