Warum Silber gegenüber Gold aufholen wird!

Dienstag, 19.04.2016 11:00 von

Während der Goldpreis längst auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr gestiegen ist, dümpelt der Silberpreis hinterher. Der kleine Bruder von Gold hat gerade erst das Hoch vom letzten Oktober überschritten. Woran liegt diese Underperformance? Bewegen sich die Preise von Silber und Gold nicht im Gleichschritt? Nein. Sie sind eng korreliert, vor allem was die kurzfristigen Bewegungen betrifft, aber sie liefen auch häufig in der Geschichte weit auseinander. Der Grund dafür ist vor allem die Konjunkturanfälligkeit von Silber: Im Gegensatz zu Gold entfallen mehr als 50 Prozent der Nachfrage auf die Industrie – und deren Bedarf schwankt.

Die Silber-Nachfrage aus der Industrie wächst wieder
Vor allem wegen der schwachen Industrienachfrage zeigte Silber in den letzten Jahren eine Underperformance. Daher war Silber in Relation zu Gold im Februar so billig zu haben wie seit 1994 nicht. Bekam man 2006 für eine Unze Gold noch 50 Unzen Silber, so waren es zu Jahresanfang über 80 Unzen. Inzwischen hat Silber gegenüber Gold wieder etwas aufgeholt: Die Gold-Silber-Relation ist auf 76 gefallen. Und Silber könnte weiter aufholen, denn was zuletzt ein Nachteil war, könnte bald zum Vorteil werden: Die Konjunkturabhängigkeit. Die Nachfrage aus der Industrie wächst wieder, besonders für die Solarzellenproduktion wird mehr Silber nachgefragt. Auf diesen Sektor entfallen zwar aktuell nur etwa sechs Prozent der Nachfrage, aber die Zunahme ist kräftig. Die Solarindustrie hat ihre eigene Konjunkturdelle überwunden und benötigt wieder mehr Silber. China ist hier ein wichtiger Wachstumstreiber: Die Produktion aus Solarstrom soll in den nächsten 5 Jahren von 35 auf 150 Gigawatt steigen und Experten schätzen, dass zur Produktion von einem Gigawatt etwa 80 Tonnen Silber benötigt werden. Insgesamt wären das 9.200 Tonnen zusätzliche Nachfrage.

Fazit
In erster Linie profitiert Silber derzeit von der verstärkten Nachfrage der Finanzinvestoren, besonders die Silber-Fonds stockten ihre Bestände wieder auf. Bald schon könnte aber auch die Nachfrage aus der Industrie anziehen. Der seit 2011 (!) anhaltende Abwärtstrend bei Silber könnte daher vor einer Umkehr stehen. Ein Anfang ist jedenfalls gemacht, wichtige charttechnische Widerstände wurden überwunden. Schon im März hat Silber seine Abwärtstrendlinie nach oben durchbrochen und sich anschließend über der Unterstützung bei 14,80/15,00 USD stabilisiert. Der jüngste Anstieg über den Widerstand bei 16,00 USD hat das Tor zu einer weiteren Preiserholung aufgestoßen.



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