EUR/AUD: Australischer Dollar trotz Rezession im Aufwind?

Montag, 12.12.2016 18:50 von

Als  „gut“ lässt sich die Verfassung der australischen Wirtschaft derzeit sicher nicht bezeichnen. Im dritten Quartal ist das BIP entgegen den Erwartungen der meisten Experten um 0,5 Prozent gesunken. Erstmals seit 2011 gab es damit einen Rückgang der Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorquartal – und 2011 war eine Flutkatastrophe dafür verantwortlich. Immerhin steht gegenüber dem Vorjahr noch ein Plus von 1,8 Prozent. Die Schwäche ist breit gefächert: Exporte, Staatsausgaben, Bauinvestitionen, überall gab es Rückgänge. Im Minensektor sind die Investitionen das zwölfte (!) Quartal in Folge gesunken.

Hoffnung auf Erholung am Rohstoffmarkt gibt Auftrieb
Das wirft ein Schlaglicht auf das Hauptproblem der australischen Wirtschaft: Die Schwäche am Rohstoffmarkt kann nicht durch andere Sektoren kompensiert werden. Die von Notenbank und Regierung erhoffte Stärkung des verarbeitenden Gewerbes bleibt ein frommer Wunsch. Und der Immobilienmarkt muss in manchen Regionen weiter gebremst werden, sonst droht eine Preisblase. Schnelle Rettung, sprich mehr Wachstum, kann nur von einer weiteren Erholung am Rohstoffmarkt kommen. Hier haben die Preise bei vielen Gütern, darunter Kohle und Eisenerz, dank einer stärkeren Nachfrage aus China wieder angezogen. Und sollte Donald Trump tatsächlich die US-Wirtschaft durch Ressourcen verschlingende Infrastrukturinvestitionen ankurbeln, dann besteht Hoffnung auf eine Fortsetzung der Erholung am Rohstoffmarkt. Diese Hoffnung ist auch der Hauptgrund dafür, dass der Australische Dollar nach den schwachen BIP-Daten nicht stärker unter Druck kam. Ob sie sich erfüllt, ist aber offen, denn die protektionistischen Pläne und die Anti-China-Politik von Donald Trump können den Welthandel und damit auch Australien hart treffen.

Fazit
Der Aussie trotzt der Wirtschaftsschwäche. Australiens Notenbankern gefällt das nicht, hätten sie doch gern eine schwächere Währung, um die heimische Industrie zu stärken. Weitere Zinssenkungen sind dennoch nicht zu erwarten, denn die Inflation liegt im Zielrahmen der Notenbank und am Immobilienmarkt besteht die Gefahr einer Preisblase. Der Australische Dollar bleibt im Aufwind. Sollte EUR/AUD die Unterstützung bei 1,4100 AUD unterschreiten, dann rückt der Support bei 1,3800 AUD in Reichweite. Der langfristige seit August 2015 bestehende Abwärtstrend ist intakt und verläuft aktuell bei 1,48 AUD.

 

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