Die undankbarste Firma der Welt

Mittwoch, 09.01.2013 09:00 von

In der Finanzkrise wurde der US-Versicherungsgigant AIG vom Steuerzahler mit 182 Milliarden Dollar vor der Pleite bewahrt. Jetzt erwägt der gut erholte Konzern eine Schadenersatzklage  gegen den Retter von einst.

Der US-Versicherungsgigant AIG galt einmal als gefährlichste Firma der Welt, doch viel lieber will man die netteste Firma der Welt sein. Danke, Amerika!, sagen lächelnde Menschen in den Werbespots, mit denen AIG derzeit das Land überzieht. Die 182 Milliarden Dollar, mit denen die Steuerzahler den Konzern in der Finanzkrise vor dem Kollaps gerettet hatten, habe man zurückgezahlt  plus 22 Milliarden Dollar Zinsen. AIG ist wieder da, so die Botschaft, die Vergangenheit möge nun endlich ruhen.

Doch das tut sie nicht. Im Gegenteil. Wenn am Mittwoch in der Zentrale in Manhattan die zwölf Mitglieder des Verwaltungsrates zusammenkommen, werden sie mit Wucht von der Vergangenheit eingeholt. Worüber die Runde dort diskutieren will, könnte eine öffentliche Empörung auslösen, wie sie selbst die Skandalfirma AIG noch nicht erlebt hat. Aus der nettesten Firma der Welt könnte bald die undankbarste Firma der Welt werden.

Das Board mit Vorstandschef Robert Benmosche wolle sich am Mittwoch eine Meinung darüber bilden, ob sich AIG einer 25 Milliarden Dollar schweren Schadenersatz-Klage anschließen wird  und zwar gegen den Retter von einst, die US-Regierung. Denn bei der hektisch getroffenen Entscheidung im September 2008, den wankenden Riesen per Übernahme zu retten, könnten die Anteilseigner benachteiligt worden sein.

Der Verwaltungsrat habe keine Wahl, als über eine Klage zu diskutieren, teilte AIG am Dienstag nach US-Börsenschluss mit und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der New York Times. Schließlich sei das Gremium seinen Aktionären verpflichtet.

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