Bahnsperrung in Duisburg hat Folgen weit über Region hinaus

Freitag, 05.12.2025 11:06 von

DUISBURG (dpa-AFX) - Umleitungen für Fernzüge, Ersatzbusse für Pendler: Die Bahn sperrt Anfang 2026 erneut für vier Wochen alle Gleise von Duisburg in Richtung Essen und Oberhausen. Der Grund dafür sind Bauarbeiten am Autobahnkreuz Kaiserberg. Nun steht der Ersatzfahrplan für die Zeit der Sperrung vom 9. Januar (21.00 Uhr) bis 6. Februar. Die Auswirkungen spüren Reisende noch weit über das Ruhrgebiet hinaus, wie die Bahn mitteilte. Denn die Sperrung trifft eine der wichtigsten Bahnstrecken in Nordrhein-Westfalen.

Im Fernverkehr fahren während der vier Wochen keine Züge zwischen Düsseldorf und Essen. Reisende müssen Umleitungen in Kauf nehmen und je nach Ziel auch häufiger umsteigen. In Duisburg und Oberhausen halten während der Bauarbeiten überhaupt keine Fernzüge. In Düsseldorf, Köln, Essen und Bochum gibt es in dieser Zeit spürbar weniger ICE-Stopps. So gibt es etwa von Düsseldorf und Köln nach Berlin häufig nur noch eine Verbindung alle zwei Stunden.

Reisende sollen in die Online-Auskunft schauen

Im Regionalverkehr sind Züge auf zwölf Linien betroffen. Sie werden laut Bahn umgeleitet oder fallen teilweise aus. Zwischen Duisburg und Essen sowie zwischen Duisburg und Oberhausen fahren Ersatzbusse, die aber deutlich länger unterwegs sind als die Züge. Auch der Regionalverkehr zwischen Düsseldorf und Duisburg wird spürbar ausgedünnt.

Reisenden rät die Bahn, in der Online-Auskunft zu schauen, wie sie während der Sperrung ans Ziel kommen. Dort seien alle Änderungen eingepflegt.

Bauarbeiten am Autobahnkreuz Kaiserberg

Wegen der Sanierung des Autobahnkreuzes Kaiserberg in Duisburg war die stark befahrene Bahnstrecke von Duisburg in Richtung Essen und Oberhausen schon dreimal gesperrt. Die in die Jahre gekommene Autobahn führt dort über alle acht Bahngleise, die das Rheinland mit dem Ruhrgebiet verbinden.

Anfang 2026 seien nun Arbeiten an einer neu gebauten Brücke für die A3 geplant, sagte eine Sprecherin der Autobahn-Gesellschaft. Dafür müssten schwere Baugeräte genau dort aufgestellt werden, wo sonst die Züge fahren. Die Vorbereitungen dafür seien aufwendig - auch weil die Gleise von den schweren Maschinen nicht beschädigt werden dürften.

Kaum Auswirkungen für Autofahrer

Während der Bahnverkehr für die Arbeiten an der Autobahn stillsteht, bekommen Autofahrer davon übrigens kaum etwas mit. Nur am Wochenende 17./18. Januar werde die A3 in Richtung Norden gesperrt, sagte die Sprecherin.

Der Autobahnknoten, an dem sich die A3 und die A40 treffen, wurde in den 1960er Jahren gebaut und ist entsprechend in die Jahre gekommen. Brücken, Rampen und die Fahrbahn müssten erneuert werden. Die Sanierung ist deshalb besonders kompliziert, weil im Bereich des Autobahnkreuzes auch acht Bahngleise, ein für die Schifffahrt wichtiger Nebenkanal der Ruhr und mehrere kleinere Straßen verlaufen.

Bahn baut auch an eigener Infrastruktur

Die Bahn will die Sperrung der Strecke unter der Autobahn auch nutzen, um ihre Infrastruktur zu sanieren. In Mülheim an der Ruhr werden Oberleitungen erneuert und der Austausch einer Eisenbahnbrücke vorbereitet. In Duisburg und Düsseldorf werden Schallschutzwände errichtet. Außerdem werde die Modernisierung des Duisburger Hauptbahnhofs vorangetrieben./mhe/DP/mis

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