ABN AMRO - Zins- und Indexzertifikat für Brasilien

Dienstag, 08.07.2008 09:37 von Aktiencheck - Aufrufe: 1052

Amsterdam (aktiencheck.de AG) - Die ABN AMRO bietet ein Zinszertifikat (Open-End Zertifikat auf RBS Brasilien Zins TR [The Royal Bank of Scotland PLC]) sowie ein Index-Zertifikat (Open-End Zertifikat auf BOVESPA TR [BNP Paribas Arbitrage Issuance B.V.]) auf den Bovespa an, wie aus der Veröffentlichung "Märkte & Zertifikate weekly" hervorgeht.

In Brasilien sei derzeit die Inflation makroökonomisch gesehen das Hauptproblem. Im Juni habe es nochmals eine Beschleunigung des Preisanstiegs gegeben und die Notenbank habe ihre Inflationsprognose für Ende 2008 auf 6,30 Prozent erhöht. Verantwortlich für die hohe Rate der Geldentwertung seien vor allem der Anstieg der Nahrungsmittelpreise und das Rekordhoch beim Ölpreis. Die Notenbank habe jedoch gegengesteuert und eine Wende in der Geldpolitik vollzogen. Von seinem Rekordtief bei 11,25 Prozent sei der Leitzins seit April auf 12,25 Prozent angehoben worden. Weitere Erhöhungen dürften folgen. Die energische Zinspolitik der Notenbank habe seit Anfang April den Aufwertungsdruck auf den Real deutlich erhöht. Gegenüber dem Euro habe der Real um über sieben Prozent zugelegt. Anleger könnten mit dem neuen Zins Zertifikat am hohen Zinsniveau in Brasilien partizipieren. Durch eine mögliche weitere Aufwertung des Reals gewinne das Zertifikat zusätzlich an Wert.

An der Wirtschaft würden die Zinserhöhungen nicht spurlos vorübergehen. Der hohe Zins bremse den Konsum und dämpfe das Wachstum. Dennoch befinde sich Brasiliens Wirtschaft in einer so guten Verfassung wie seit vielen Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt habe in den letzten Quartalen ein Expansionstempo an den Tag gelegt wie zuletzt 2004. Im ersten Quartal habe sich die Wachstumsrate nur leicht von 6,2 auf 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr verringert. Zudem werde die langfristige wirtschaftliche Perspektive als optimistisch beurteilt. Ein wichtiges Fundament dafür habe die Regierung in den letzten Jahren mit ihrer Stabilitätspolitik gelegt. Aufgrund dieser Politik habe die Agentur Standard & Poor's das Rating brasilianische Fremdwährungsverbindlichkeiten auf "Investment Grade" angehoben. Das könne durchaus als Meilenstein in der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes betrachtet werden.

Brasilien leide nicht nur unter den hohen Lebensmittelpreisen sondern profitiere als wichtiger Exporteur von Agrargütern auch vom anhaltenden Boom bei den Agrarrohstoffen. Bei verschiedenen Agrargütern sei Brasilien einer der führenden Produzenten, so zum Beispiel bei Zucker, Kaffee, Soja und Orangen. Einen wahren Boom erlebe die Zuckerindustrie aufgrund des Trends zu Biosprit. Bereits rund 80 Prozent des weltweit aus Zucker hergestellten Ethanols kämen aus Brasilien, das selbst führend in der Verwendung von Biosprit sei. Zudem habe das Land mit einem vor der Küste gefundenen riesigen Ölfeld und dem Beitrittswunsch zur OPEC zuletzt für Schlagzeilen gesorgt. Die im Land tätigen Ölkonzerne wie die staatliche Petrobras und die spanische Repsol YPF hätten eine Vervielfachung ihrer Investitionen angekündigt. Das könnte der Wirtschaft und auch der Börse, die unter den Zinserhöhungen leide, Auftrieb geben. (Ausgabe 28) (08.07.2008/zc/a/a)

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