Deutsche Börse AG - Zertifikate-Trends: Warten auf Brüssel

Mittwoch, 27.06.2012 09:21 von Aktiencheck - Aufrufe: 1189

Frankfurt (www.zertifikatecheck.de) - Politische Börsen locken kurzfristig orientierte Anleger in Faktor- und Turbo-Produkte auf Indices und den Euro-Bund-Future (Euro-Bund Future), während sich sicherheitsorientierte Investoren bevorzugt dem Fußball widmen, so die Deutsche Börse AG.

Mit der Zuspitzung der politischen Unsicherheit im Euroraum würden insbesondere Anleger mit längerfristigem Horizont dem Handel tendenziell fernbleiben, wie die Zertifikate-Spezialisten melden würden. "Sowohl Private als auch Profis agieren derzeit extrem vorsichtig", berichte etwa Sahin Atakin von der Baader Bank, der die dünnen Umsätze bei Derivaten mit dem niedrigen Niveau aus dem Jahr 2001 vergleiche. "Enthusiasmus zeigen Investoren derzeit lieber für die Leistung der Deutschen bei der Fußball-EM."

In den sinkenden Umsätzen erkenne Anouch Wilhelms von der Commerzbank eine gewisse Normalität. "Seit Ausbruch der Eurokrise verabschieden sich viele Anleger regelmäßig vor politischen Großereignissen von ihren Derivate-Investments und positionieren sich erst danach wieder." Bei gegenwärtig volatilen Börsen hätten kurzfristig orientierte Investoren das Bild bestimmt.

Im Handel mit Edelmetall-Derivaten spreche ICF Kursmakler von spürbarem Anlegerinteresse. "Insbesondere als Silber aus technischer Sicht auf 30 USD pro Feinunze zusteuerte, waren Käufer von Silber-Zertifikaten, die von steigenden Kursen profitieren, unterwegs." Letztlich habe das weiße Edelmetall die Hürde nicht genommen. "Silber ist daraufhin auf ein Jahrestief gefallen und im Vergleich zu Gold so günstig wie seit Oktober 2010 nicht mehr", bemerke Ole Hansen von der Saxo Bank.

Dieser kleine Einbruch des Silberpreises habe zunächst für Abgaben bei entsprechenden Zertifikaten gesorgt. "Derzeit gibt es aber wieder Käufer, die auf Preissteigerungen setzen", melde Sahin und spreche von Interesse beispielsweise an einem Silber-Zertifikat (Faktor 4x Long Zertifikat auf Silber COMEX [Societe Generale Effekten GmbH]) mit vierfachem Partizipationsfaktor.

Gold-Zertifikate seien im Moment keine Reißer. "Ein Grundrauschen in Derivaten mit Gold als Basiswert gibt es aber", registriere Sahin. Goldinvestoren hätten sich insbesondere von der jüngsten Sitzung des US-Offenmarktausschusses mehr erhofft. "Da kaum Andeutungen für weitere geldpolitische Lockerungen gemacht wurden, ging Gold wieder auf Talfahrt und verzeichnete mit einem Verlust von insgesamt mehr als dreieinhalb Prozent den größten Einbruch seit Dezember vergangenen Jahres", berichte Hansen. Damit schwanke Gold aktuell stetig zwischen 1.525 und 1.640 USD pro Feinunze, und alles deute darauf hin, dass es erst mal dabei bleiben werde.

Der Händler von ICF-Kursmakler spreche hingegen von einem Kaufüberhang etwa bei einem Discount-Zertifikat (Quanto Discount-Zertifikat auf Gold [DZ Bank AG]) auf Gold mit einer maximalen Rückzahlung von 150 Euro.

Nach dem Gipfelsturm des "Sorgenbarometers" bis über 146 Punkte seien Faktor-Zertifikate auf den Euro-Bund-Future gut angekommen, wie die Baader Bank verbuche. Anleger hätten sich insbesondere für Short-Produkte mit Hebel interessiert, beispielsweise für ein Zertifikat (Faktor 15x Short Zertifikat auf Euro-Bund Future [Societe Generale Effekten GmbH]) mit 15-fachem Faktor. "Erst gab es Käufe, dann wurden beide Seiten gespielt." Derzeit konsolidiere der Bund-Future wieder.

Im gegenwärtigen Marktumfeld hätten Derivate auf Indices dominiert, weniger gefragt seien Einzelwerte. Am häufigsten seien laut Baader Bank Produkte mit dem DAX (DAX) als Basiswert gehandelt gewesen, wiederum meist mit Hebel (Faktor 4x Long Zertifikat auf DAX-Future [Societe Generale Effekten GmbH]). Zudem hätten sich Investoren laut Wilhelms für Turbozertifikate (Smart Unlimited Turbo Zertifikat auf DAX [Commerzbank AG]) und Knock-out-Produkte auf den DAX interessiert.

Rege gehandelt würden Garantie-Zertifikate. "Anleger wählen gezielt Kupons zwischen 2 und 5 Prozent", wisse Sahin. Etwa käme eine bis August 2015 laufende Marktzinsanleihe (Marktzinsanleihe auf EURIBOR 12M [Deutsche Bank AG, Niederlassung London]) auf den Euribor mit einem jährlichen Kupon von 2,6 Prozent gut an.

Viel Bewegung in Derivaten habe es nach der Gewinnwarnung des Chipherstellers Infineon (Infineon AG Aktie) am gestrigen Dienstag und dem darauf folgenden Einbruch der Aktie um 11 Prozent gegeben. "Zertifikate auf Infineon wurden heiß gehandelt", berichte Wilhelms. Spekulative Anleger hätten beispielsweise beide Seiten eines Turbo-Zertifikats (Unlimited Turbo-Optionsschein auf Infineon [Commerzbank AG]) gespielt.

Investoren hätten sich zudem gekappte Bonuszertifikate auf die Deutsche Telekom-Aktie (Deutsche Telekom Aktie) ins Depot gelegt. "Mit einer hohen Dividendenrendite ist der Telekommunikationsriese als Basiswert attraktiv, da sich der Aktienkurs in einem überschaubaren Rahmen bewegt", meine Wilhelms. Auch klassische Bonuszertifikate (Bonus Zertifikat Classic auf Deutsche Telekom [Commerzbank AG]) auf die Telekom hätten von der Kursstabilität profitiert. Bei dem gefragten Produkt gelte eine Barriere von 6,10 Euro. Wenn diese bis Laufzeitende zum 19.12.2013 nicht unterschritten werde, würden Anleger mindestens eine Rückzahlung entsprechend eines Kurses des Basiswertes von 11,40 Euro erhalten. Derzeit notiere die Aktie bei 8,44 Euro. (27.06.2012/zc/a/a)

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