"Gerade Privatanleger üben sich in vornehmer Zurückhaltung", erkläre Anouch Wilhelms von der Commerzbank. Hebelprodukte seien hingegen sehr gesucht: "Hier gilt: hohe Volatilität gleich hohe Umsätze." Laut Sven Titze von ICF Kursmakler würden speziell Knock-Out-Produkte derzeit viele Anhänger finden. "Damit lassen sich eben schnell relativ hohe Gewinne erzielen." Mit Knock-Out-Produkten könne man auf steigende oder fallende Kurse setzen, die Zertifikate würden wertlos, wenn der Basiswert bestimmte Kursbarrieren erreiche.
Der DAX habe sich seit Mitte Oktober unter dem Strich kaum vom Fleck bewegt, die Ausschläge in beide Richtungen seien aber gewaltig gewesen. Bereits seit August bewege sich der Volatilitätsindex VDAX-New in schwindelerregenden Höhen. Mit aktuell 38 Punkten liege er zwar immer noch deutlich unter den während der Lehman-Krise im Herbst 2008 markierten Spitzen, aber auch weit über den in der Folgezeit erreichten Niveaus.
Wenn Anlageprodukte umgehen würden, dann meist solche auf den Basiswert DAX, wie Andre Weinmann von der Baader Bank erläutere. "Tendenziell gehen Anleger eher short als long, eine eindeutige Richtung ist aber nicht auszumachen", ergänze der Händler. "Viele warten ab."
Umsatzspitzenreiter an der Börse Frankfurt sei in den vergangenen Wochen mit dem X-pert Zertifikat (X-pert Zertifikat auf DAX [Deutsche Bank AG]) der Deutschen Bank auf den DAX zwar ein Index-Zertifikat gewesen, das die Wertentwicklung des Börsenbarometers abbilde. Rege gehandelt worden seien aber auch Discount-Zertifikate. Mit ihnen würden Anleger den Basiswert zu einem Kursabschlag erwerben und seien dadurch teilweise vor Verlusten geschützt. Allerdings würden sie nur bis zu einem Höchstbetrag von Kursgewinnen profitieren.
Gesucht gewesen seien insbesondere Discount-Zertifikate (Discountzertifikat Classic auf DAX [Commerzbank AG]), (Discountzertifikat Classic auf DAX [Commerzbank AG]), (Discountzertifikat Classic auf DAX [Commerzbank AG]) auf den DAX, aber auch den EURO STOXX 50 (Discountzertifikat Classic auf EURO STOXX 50 [Commerzbank AG]). Auch die Commerzbank berichte von Interesse an klassischen Discountern (Discountzertifikat Classic auf EURO STOXX 50 [Commerzbank AG]) auf den europäischen Aktienindex.
Anleger würden weiter nicht viel von Bonus-Zertifikaten wissen wollen. Der Grund: Durch die Kursturbulenzen seit dem Sommer seien viele von ihnen verfallen, das Interesse sei entsprechend geschrumpft. "Der Markt ist zwar nicht tot, eine gewisse Nachfrage gibt es schon. Die Volumen sind im Vergleich zur Situation vor einem halben Jahr aber gesunken", bemerke Wilhelms. Meist werde mit Bonus-Zertifikaten auf eine Seitwärtsentwicklung gesetzt.
Beliebt seien hingegen Reverse Bonus-Zertifikate. Damit könnten Anleger auf sinkende Kurse setzen, mit dem Erreichen eines bestimmten Kursniveaus verfalle allerdings der Bonus. Die Commerzbank nenne als Beispiel ein Capped Reverse Bonus-Zertifikat (Capped Reverse Bonus Zertifikat auf DAX [Commerzbank AG]) auf den DAX. An der Börse Frankfurt stehe derzeit ein Reverse Bonus Cap-Zertifikat (Reverse Bonus Cap - Zertifikat auf DAX [Deutsche Bank AG]) der Deutschen Bank, ebenfalls auf den DAX, im Mittelpunkt des Interesses. Der Zusatz Cap bedeute, dass der Gewinn auf den bei Emission festgelegten Betrag begrenzt sei.
Bei den Zertifikaten auf Einzelwerte würden die üblichen DAX-Kandidaten dominieren. Gesucht gewesen seien zuletzt etwa Discount-Zertifikate auf Allianz (Discountzertifikat Classic auf Allianz [Commerzbank AG]), BMW (Discountzertifikat Classic auf BMW St [Commerzbank AG]) oder Bayer (Discount Zertifikat auf Bayer [BNP Paribas Emissions- und Handelsges.]). Die Commerzbank melde gute Nachfrage nach Bonus-Zertifikaten (Bonus Zertifikat Classic auf BASF [Commerzbank AG]) auf BASF. Die Baader Bank nenne Infineon und Deutsche Telekom als häufige Basiswerte, ICF Kursmakler die Deutsche Bank und Commerzbank. Die Aktien der beiden Finanzinstitute hätten im November nochmals deutlich an Wert verloren und würden im laufenden Jahr zu den großen Verlierern gehören.
Daneben werde auf die Edelmetallpreisentwicklung gesetzt. Für den Goldpreis gehe es seit einigen Wochen wieder nach oben, ebenso für den Silberpreis. "Hier werden kurzfristige Schwankungen gespielt, speziell bei Wechselkursänderungen", erkläre Weinmann. Umsatzstark zeige sich etwa das X-pert-Zertifikat (Open End X-Pert Quanto Zertifikat (in EUR) auf Feinunze Gold (31,1035g)) der Deutschen Bank auf Gold, das die Entwicklung des Edelmetallpreises nachzeichne. Doch auch auf den Ölpreis würden Anleger gerne spekulieren, etwa mit dem Unlimited Indexzertifikat (Unlimited Indexzertifikat(Quanto) auf WTI Rohöl NYMEX Rolling [Commerzbank AG]) auf WTI Rohöl.
Unter den Hebelprodukten kämen laut Wilhelms im Moment etwa Puts (Put auf DAX [Commerzbank AG]) auf den DAX mit einem Basispreis von 5.000 Punkten gut an, aber auch Turbo-Zertifikate (Unlimited Turbo-Optionsschein auf Volkswagen Vz [Commerzbank AG]) auf VW. Weinmann melde Interesse für Optionsscheine auf den DAX wie etwa einem Produkt (Optionsschein auf DAX [Deutsche Bank AG]) der Deutschen Bank mit Basispreis 6.200 Punkte und einem Open End Turbo Warrant (Open End Turbo Warrant auf DAX [UBS AG (London Branch)]) der UBS auf das deutsche Aktienbarometer.
Viel gehandelt würden laut Commerzbank derzeit auch Faktor-Zertifikate. Als Beispiele nenne Wilhelms das Faktor 4x Long-Zertifikat (Faktor 4x Long Zertifikat auf DAX-Future [Societe Generale Effekten GmbH]) auf den DAX-Future und das Faktor 4x Long-Zertifikat (Faktor 4x Long Zertifikat auf Silber COMEX [Societe Generale Effekten GmbH]) auf Silber. (Ausgabe vom 16.11.2011) (17.11.2011/zc/a/a)
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