Zementriese hinkt den Erwartungen hinterher

Donnerstag, 12.05.2016 11:01 von Handelsblatt - Aufrufe: 634

Der Schweizer Zementriese Lafarge-Holcim ist schwach ins neue Jahr gestartet. Preisdruck in den wichtigsten Märkten führte im ersten Quartal zu einem Ergebnisrückgang um 21,5 Prozent.

Der neu geschaffene Zementriese Lafarge-Holcim ist zu Beginn des Jahres noch nicht in die Gänge gekommen. Trotz des guten Wetters und sinkender Energiepreise sank das operative Ergebnis im ersten Quartal um 21,5 Prozent auf 824 Millionen Franken, wie schweizerisch-französische Konzern am Donnerstag mitteilte. Lafarge-Holcim litt vor allem unter dem Preisdruck in den wichtigen Märkten Indien, China und Nigeria. Unter dem Strich fuhr der Konzern einen Verlust von 47 Millionen Franken ein. „Uns ist bewusst, dass wir mehr tun müssen, um die Dynamik 2016 zu verstärken“, räumte Konzernchef Eric Olsen ein.

Mit einem optimistischen Ausblick versuchte der Amerikaner die Anleger zu besänftigen. „Die Preise verbessern sich, die Kosten verbessern sich und wir sehen eine insgesamt solide Nachfrage.“ Für das Gesamtjahr stellte der Konzernchef nun eine Ergebnissteigerung um mindestens einen hohen einstelligen Prozentsatz in Aussicht. Bisher hatte sich der Konzern zur Prognose eher bedeckt gehalten. Damit würde Lafarge-Holcim mit dem Rivalen HeidelbergCement (Heidelberg Cement Aktie) ungefähr gleichziehen. Im ersten Quartal lief es für das Zürcher Unternehmen allerdings deutlich schlechter für den größten deutschen Baustoffkonzern oder auch die mexikanische Cemex.

Die Anleger hatten sich mehr erhofft, die Aktie sackte nach dem enttäuschenden Quartalsabschluss um 3,7 Prozent ab. "Das Management steckt die Köpfe immer noch in den Sand", urteilte Bernstein-Analyst Phil Roseberg. Lafarge-Holcim müsse in den kommenden Quartalen beweisen, dass die Synergien aus dem Zusammenschluss der französischen Lafarge und der Schweizer Holcim sowie ein verbessertes Marktumfeld zu einer Ergebnissteigerung führten, sagte Vontobel-Analyst Christian Arnold. Zudem seien Erlöse aus Verkäufen von Geschäftsbereichen notwendig, um die Bilanz zu stärken.

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