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Die kommende Woche verspricht Spannung an den Finanzmärkten, denn die Weichen für die weitere Entwicklung der globalen Geldpolitik stehen auf der Agenda. Besonders im Fokus: die Zinssitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), bei der eine lang erwartete Zinssenkung ansteht. Diese Entscheidung wird mit großer Spannung verfolgt, da sie das erste Mal seit Juli 2019 die Zinsen senken könnte – und das in einem Umfeld, das von wirtschaftlicher Unsicherheit und moderater Inflation geprägt ist.
Fed startet voraussichtlich Zinssenkungszyklus
Am Mittwoch wird die Fed aller Voraussicht nach den ersten Zinssenkungsschritt nach einem langen Plateau von über einem Jahr verkünden. Dies könnte der Beginn einer Serie von Maßnahmen sein, die bis ins Jahr 2025 hineinreichen. Analysten gehen davon aus, dass eine Kette von Zinssenkungen folgen wird, beginnend mit einem moderaten Schritt von 25 Basispunkten (Bp). Die Möglichkeit eines aggressiveren Schritts von 50 Bp scheint aufgrund der jüngsten, höher als erwarteten Inflationsdaten jedoch weniger wahrscheinlich.
Der Inflationsdruck in den USA hat zwar etwas nachgelassen, bleibt jedoch ein entscheidender Faktor für die Fed. Da sich gleichzeitig das Wachstum verlangsamt und auch der Arbeitsmarkt erste Schwächen zeigt, wird die Notenbank wohl einen vorsichtigen Kurs einschlagen. Sollte sich die wirtschaftliche Lage weiter verschlechtern, könnte die Fed den Zinssenkungskurs jedoch beschleunigen.
Bank of England und Bank of Japan in Warteposition
Neben der Fed werden auch die Bank of England und die Bank of Japan in der kommenden Woche über ihre Zinspolitik entscheiden. Während in Großbritannien keine Änderungen der Leitzinsen erwartet werden, bleibt Japan eine mögliche Quelle für Überraschungen. Nach den chaotischen Marktreaktionen auf eine Leitzinserhöhung im August hatte die Bank of Japan jedoch angekündigt, vorerst keine weiteren Erhöhungen vorzunehmen. Damit dürften die globalen Märkte den Fokus vor allem auf die Entscheidungen der Fed richten.
Anleihen: Renditen vor Pause?
Die Rentenmärkte haben in den letzten Wochen deutliche Renditerückgänge erlebt, getrieben durch die Erwartungen auf baldige Zinssenkungen. In der kommenden Woche könnte es jedoch zu einer Stabilisierung oder sogar leichten Gegenbewegungen kommen, da die Marktteilnehmer eine Pause in der Abwärtsbewegung der Zinsen erwarten. Kurze bis mittlere Laufzeiten bleiben in diesem Umfeld bevorzugt.
Währungen: Stabilisierung des US-Dollar erwartet
Der US-Dollar hat sich im Vorfeld der Fed-Entscheidung stabilisiert, da die Erwartung einer moderaten Zinssenkung bereits weitgehend eingepreist ist. Kurzfristig sind daher keine größeren Kursbewegungen zu erwarten. Mittelfristig könnte jedoch der nachlassende Zinsvorteil des US-Dollars eine Aufwertung des Euro unterstützen, der aktuell als unterbewertet gilt.
Aktienmärkte: Konsolidierung auf hohem Niveau
Die Stimmung an den Aktienmärkten bleibt insgesamt positiv, gestützt durch die Aussicht auf Zinssenkungen und die Hoffnung, dass diese nicht in eine Rezession münden. Historisch betrachtet haben Zinssenkungen den US-Märkten oft neue Impulse verliehen – allerdings nur dann, wenn sie nicht mit einem Wirtschaftseinbruch einhergingen. Die anstehenden Unternehmensberichte könnten jedoch für Volatilität sorgen, insbesondere in der eher schwachen saisonalen Phase des Jahres. Der bevorstehende große Verfallstag am Freitag dürfte ebenfalls zusätzliche Schwankungen mit sich bringen.
Rohstoffe: Chinesische Daten und Fed-Entscheidung im Fokus
Die Rohstoffmärkte, insbesondere Öl und zyklische Metalle, bleiben unter Druck, da die chinesische Wirtschaft weiterhin Anzeichen einer Abschwächung zeigt. Die für das Wochenende erwarteten Konjunkturdaten aus China dürften dieses Bild weiter festigen. Am Goldmarkt wird der Ausgang der Fed-Sitzung eine zentrale Rolle spielen. Da die Erwartung an eine Zinssenkung bereits weitgehend eingepreist ist, sind hier jedoch keine signifikanten Preisbewegungen zu erwarten.
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Der Beitrag Wochenausblick Finanzmärkte: 38. KW (16. bis 22.09.2024) erschien zuerst auf RiskMasterPro.