Keiner weiß genau, warum der New Yorker Stadtteil zwischen Times Square und Hudson River „Hell's Kitchen“ genannt wird. Aber Zufall ist es sicherlich nicht. Die Gegend hat einen gruseligen Ruf. Eine Weltgeschichte.
Als wir an Mr. Biggs, Ecke 43. Straße und zehnte Avenue, vorbeilaufen, sagt eine amerikanische Freundin zu mir: „Dort haben sie Leute umgebracht und in kleine Stücke geschnitten, um sie dann besser entsorgen zu können.“ Heute ist die Bar für meinen Geschmack zu cool und die Musik zu laut, ich habe mich nur einmal hinein verirrt. Früher war sie als „Club 596“ bekannt – benannt nach der Hausnummer auf der Avenue, und sie war eine Stammkneipe der „Westies“, der irischen Mafia, die Jahrzehnte lang westlich vom Times Square ihre schmutzigen Geschäfte betrieben hat.
Ein Block weiter westlich lag bis 2015 der „Market-Diner“, der inzwischen leider abgerissen wurde. Es war ein schönes, einstöckiges Gebäude aus den 60er Jahren, das von einem David-Hopper-Gemälde stammen könnte und mich an die Hemingway-Story „A clean, Well-lighted Place“ erinnert hat. Dort habe ich häufiger an der Theke ein Bier getrunken. Regelmäßig standen die Autos oder die Harleys der New Yorker Polizei vor der Tür. Taxifahrer machten ebenfalls dort Station, weil das Restaurant 24 Stunden geöffnet hatte. Diane Keaton soll häufiger zu Gast gewesen sein. Und früher war es auch ein Anlaufpunkt für die Westies.
Etwas weiter nördlich liegt eine Bar mit dem Namen „Mickey Spillane“, benannt nach einem der bekanntesten irische Ganoven, der 1977 von der italienischen Mafia umgelegt wurde. Einer seiner Söhne heißt auch Mickey Spillane und ist Rechtsanwalt; die Bar der gehört der Familie.
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