Wie die EZB den jüngsten Euro-Kursrutsch auslöste – und was gut daran ist

Freitag, 15.06.2018 15:30 von Handelsblatt - Aufrufe: 875

Die EZB sorgt für Turbulenzen am Devisenmarkt: Der Euro sackte innerhalb von 24 Stunden um fast drei Cent ab. Investoren waren einem Trugschluss erlegen.

Ein derart rasanter Kurssturz beim Euro ist selten: Die europäische Gemeinschaftswährung hat gegenüber dem US-Dollar innerhalb von weniger als 24 Stunden circa drei US-Cent verloren. Am gestrigen Donnerstagmittag lag der Euro-Kurs noch bei 1,1829 Dollar (Dollarkurs), am Freitagvormittag rutschte die Währung auf bis zu 1,1542 US-Dollar ab. „Das nenne ich einen ordentlichen Rutsch“, meint auch Thu Lan Nguyen, Devisenanalyst bei der Commerzbank (Commerzbank Aktie).

Der Grund für diese schnelle Bewegung war die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). „Indem die EZB einen Zinserhöhungsschritt frühestens im Herbst 2019 – wenn überhaupt – in Aussicht stellt und die US-Notenbank ihren wenn auch überschaubaren Zinserhöhungszyklus fortsetzt, wertet der Euro ab“, erläutert Robert Halver, Leiter Kapitalmarktstrategie der Baader Bank.

Denn im Prinzip ist der ökonomische Zusammenhang zwischen Zinsen und Währung wie folgt: Wenn in einem Land die Zinsen steigen, wird eine Geldanlage am dortigen Kapitalmarkt tendenziell attraktiver, sowohl für inländische als auch für ausländische Anleger. Dadurch entsteht eine höhere Nachfrage nach der Währung des Landes, die diese aufwerten lässt. Umgekehrt verläuft der Prozess, wenn die Zinsen in einem Land sinken.

„Immerhin verschafft der exportfreundlichere Euro dem Aktienmarkt der Euro-Zone und Deutschlands eine konjunkturelle Sorgenpause“, stellt Halver fest. Im Gegenzug stieg der deutsche Leitindex zwischenzeitlich um über drei Prozent auf über 13.100 Zähler. Ein schwächerer Euro unterstützt die exportstarten Dax-Werte, weil die europäischen Unternehmen dadurch ihre Produkte weltweit relativ preiswerter verkaufen können.

Für Nguyen war der Euro-Kursrutsch gerechtfertigt. Seiner Meinung nach war der Markt bislang einem Trugschluss unterlegen. Dieser lautete: Das Ende des Anleihekaufprogramms bedeutet gleichzeitig den Beginn eines geldpolitischen Normalisierungsprozesses.

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