Trump und eine Pressekonferenz außer Rand und Band: Ist da am Mittwoch etwas schiefgelaufen? – Keinesfalls. Trump beherrscht das Spiel mit den Medien wie kein anderer und macht die Reality-Show zum Alltag im Weißen Haus.
Willkommen in der postfaktischen Welt des White-House-Reality-TV. Fakten bedeuten wenig, Schlagwörter alles. Und wer glaubt, die chaotischen Zustände in New York am Mittwoch waren ein Ausrutscher, der sollte einfach mal abwarten. Nein, das wird die neue Norm.
Es war tumultartig, chaotisch, kaum nachzuvollziehen. Der gewählte Präsident Donald Trump hatte geladen, und geladen ist das richtige Wort. Aggression lag von Beginn an in der Luft. Statt sich um die wirklichen Probleme zu kümmern, wie die Interessenkonflikte und die tatsächlichen Auswirkungen der halbseidenen Loslösung von Trump aus seinen Geschäften, schlug sich der Journalistentrupp um dubiose Papiere, voll mit pikanten Gerüchten aus ungenannten Quellen.
Die waren offenbar seit Monaten im Umlauf, bekamen aber erst dank CNN und Buzzfeed mediale Aufmerksamkeit. Und das passte rein zufällig in Trumps Konzept. Er bekam die Möglichkeit, sich an einem Reporter des Nachrichtensenders CNN abzuarbeiten, seine Vorurteile gegen Medien zu bekräftigen und seine Opferrolle zu kultivieren.
Trumps vorgebliche „Loslösung“ von seinen Geschäftsinteressen, geschehen aus reiner Gutherzigkeit seinerseits, weil er als US-Präsident eigentlich machen könne, wozu er gerade Lust habe, passierte ohne Blessuren den Öffentlichkeitstest. Alles schön orchestriert mit Duzenden von Aktenordnern, in die niemand Einsicht haben durfte, malerisch drapiert auf einem Tisch.
Dafür gab es eine öffentliche Zurechtweisung des CNN-Reporters Jim Acosta, der massiv angegriffen wurde und dem dann keine Chance gegeben wurde, darauf zu reagieren. Trumps Zurechtweisung „Nein, Sie bekommen keine Frage“ ist eigentlich die Übersetzung für „You’re fired“ – Sie sind gefeuert.
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