Symbolische Münzen der Kryptowährungen Litecoin, Ethereum, Bitcoin und Ripple.
Donnerstag, 06.12.2018 04:30 von BTC-Echo | Aufrufe: 203

Whale Watching: Wer bewegt 66.000 Bitcoin?

Symbolische Münzen der Kryptowährungen Litecoin, Ethereum, Bitcoin und Ripple. pixabay.com

Bitcoin-Wal in Bewegung: Am 3. Dezember verzeichnete die Blockchain-Transaktionshistorie eine Überweisung von über 66.000 Bitcoin. Die Community fragt zurecht: Was steckt dahinter? Und vielleicht viel wichtiger: Was steht uns bevor? Einige Überlegungen zur aktuellen Wallet-Aktivität.

Die gefürchteten Bitcoin-Wale haben nicht den besten Ruf in der Community – haben sie doch theoretisch die Möglichkeit, die Kurse am Krypto-Markt maßgeblich zu beeinflussen. Der letzte Fall, der für Furore sorgte, war sicherlich der der mysteriösen Wallet 1933p. Eine Bewegung von 111.114 Bitcoin korrelierte im September mit einem Knick im Kurs und Manipulationsverdachtsmomenten um Tether. Der Verdacht fiel auf Dread Pirates Roberts, einen der Moderatoren des DarkNet-Marktplatzes Silk Road oder eben auf Mitarbeiter im Dunstkreis der Bitcoin-Börse Mt.Gox. Letztlich aufgeklärt werden konnte der Fall jedoch nicht.

In den letzten Tagen kam nun eine ähnliche Wallet-Bewegung auf: Eine Adresse, die seit 2014 existiert, jedoch seitdem ausschließlich Eingänge verzeichnete, hat plötzlich satte 66.233,75 Bitcoin ausgegeben. Die unbekannte(n) Person(en) hinter der Wallet verteilte(n) die Coins am 3. Dezember auf insgesamt neun verschiedene Wallets. Nun stellt sich die Frage: Was steckt dahinter? Wir hörten uns in der Community um und sammelten vier Theorien.

Wartungsarbeiten bei Coinbase

Eine Vermutung, die nahe liegt, sind aktuelle Wartungsarbeiten bei Coinbase. So kündigte die Börse am 29. November via Blog-Post an:

„In den nächsten sieben Tagen wird Coinbase planmäßige Wartungsarbeiten auf unserer Plattform durchführen, die zu Bewegungen auf allen Coinbase-gestützten Blockchains führen können. Dies sind kontrollierte, streng überwachte Bewegungen, die durchgeführt werden, um unseren Kunden mehr Sicherheit und Schutz zu bieten.“

Und tatsächlich: In einem Eintrag der russischen Krypto-Seite Freedman Club identifiziert „Eugene Crypto“ die Adresse, von der die Bewegungen ausgehen, als eine Cold Wallet von Coinbase. Das würde dafür sprechen, dass die Börse für mehr Liquidität auf ihrer Plattform sorgen will. Am 30. November und am 1. Dezember, also kurz bevor die BTC in Bewegung gerieten, berichtete Coinbase über Verzögerungen beim Versand von Bitcoin. Das unterstützt die Theorie, dass Coinbase auf seine Cold Wallet zugreift, um für mehr Liquidität zu sorgen.

Auf eine Anfrage von BTC-ECHO hat Coinbase bisher nicht reagiert.

Alte Hodler-Adresse wurde gehackt

Ohne Private Key und Key Phrase ist es sehr schwer, Bitcoin zu entwenden. Dennoch: über Umwege ist es möglich. In einem Medium-Post erklärt ein Nutzer namens „CryptoNerd“, dass er die Coinbase-Theorie für unwahrscheinlich halte. Hier kann man nachverfolgen, dass die einzelnen Coins an über 90 verschiedene Adressen verschickt worden sind, um sie zu „verwässern“. Dies diene demnach dazu, die Spuren zu verwischen, um sie nach und nach zu verkaufen. Nach dieser Theorie würde es zu keinem größeren Dump kommen, der Bitcoin-Kurs würde nicht maßgeblich beeinträchtigt werden.

Angst vor Zugriff durch US-amerikanische Behörden

Diese Theorie schließt an die vorige an, auch hier würden die Bewegungen einer folgenden Verschleierung dienen. Denn in einer Ankündigung vom 3. Dezember verkündete das Ministerium der Schatzkammer der Vereinigten Staaten durch Sigal Madelker, künftig verstärkt gegen Geldwäsche und illegales Vorgehen in der Krypto-Industrie vorzugehen. Im Zuge eines Vorgehens gegen iranische Erpresser, habe es die Anti-Terror-Abteilung der USA erstmalig geschafft, Bitcoin-Adressen eindeutig Individuen zuzuordnen. So heißt es im Detail:


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Kurse

„Da iranische […] Akteure versuchen, die digitale Währung [Bitcoin] zu missbrauchen, um illegale Aktivitäten zu erleichtern, müssen sich die Finanzinstitute, einschließlich Exchanges und andere Anbieter von digitalen Währungsdiensten, vor den Risiken der Unterstützung dieser bösartigen Akteure schützen. Mit ihrem technischen Fachwissen muss die digitale Währungsindustrie ihre Netze ausbauen und die notwendigen Schritte unternehmen, um zu verhindern, dass illegale Akteure ihre Dienste nutzen. So haben wir beispielsweise kurz nach der Benennung in der vergangenen Woche mindestens ein Compliance-Unternehmen gesehen, das seine Kunden nicht nur schnell über unsere Sanktionen informiert, sondern auch zusätzliche Informationen im Zusammenhang mit der von ihnen zügig durchgeführten Sorgfaltspflicht verschickt hat. Das ist genau das, was wir in diesem und anderen Bereichen sehen wollen.“

Nach dieser Theorie würde die Bewegung im Einklang mit der Theorie von „CryptoNerd“dafür sprechen, dass Coins bewegt werden, um ihre Herkunft zu verschleiern. Demnach könnte es im Zuge dessen zu einem Tausch in Privacy Coins oder zur Verwendung von Bitcoin-Tumblern kommen.

Miner wollen auscashen, um neue Miner zu kaufen

Seit Mitte November wurden laut F2pool-Gründer Mao Shixing zwischen 600.000 und 800.000 Miner vom Netz genommen. Durch die starken Kursverluste des anhaltenden Bärenmarktes erschien das Mining von Bitcoin nicht länger rentabel – wir berichteten. Im selben Atemzug wurden dementsprechend viele Mining-Geräte verkauft. Um dem entgegenzutreten, hat Bitmain für Dezember den Antminer S15 angekündigt. Mit der gesunkenen Difficulty und dem neuen Gerät soll Bitcoin Mining dann wieder profitabler werden. Nach dieser Theorie würde die große Menge an Bitcoin dazu dienen, auszucashen, um mit dem neuen Kapital neue Miner zu kaufen.

Fazit: Kein Grund zur FUD

Die wohl wahrscheinlichste der Theorien ist die, dass Coinbase versucht für mehr Liquidität auf ihrer Börse zu sorgen. Dies würde nicht zu einem größeren Dump führen, ebenso wie die Theorien zur Verschleierung. Falls tatsächlich ein größerer Mining Pool dahinter stecken sollte und den Markt nun bald mit Bitcoin fluten sollte, würde hier eine Gefahr bestehen. Aufgrund der aktuellen Marktlage ist dies jedoch eher unwahrscheinlich.

Was haltet ihr von den Theorien? Steckt doch Satoshi Nakamoto hinter den Bewegungen und will all seine Coins verkaufen, weil er plötzlich arm geworden ist? Oder will Craig Wright den Bitcoin-Kurs so weit dumpen, um mit den Gewinnen Bitcoin SV nach oben zu pushen?

Kommt in unseren Discord-Channel und lasst uns eure Meinung da – wir sind gespannt.

BTC-ECHO

 
Source: BTC-ECHO

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