Weizen: Stärkere Konkurrenz für EU-Exporte

Montag, 06.07.2020 10:17 von GodmodeTrader - Aufrufe: 449

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Weizenexporte der EU laufen weiterhin auf hohem Niveau. Vor allem aus Frankreich fließt viel Ware ab. Nachdem für Juni nochmals starke Zahlen gemeldet wurden, steht fest, dass das Land 2019/20 mit 13,4 Millionen Tonnen so viel Weichweizen in Länder außerhalb der EU geliefert hat wie noch nie. Doch die Konkurrenz wächst, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im heutigen „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Zwar dürfte im Juli wegen des verspäteten Erntestarts erst wenig Weizen aus Russland ausgeführt werden, doch gegen Herbst dürften die Exporte kräftig Fahrt aufnehmen. Vieles spreche dafür, dass sich Russland wieder an die Spitze der Exporteure setze. Zum einen solle die Ernte besser als im Vorjahr werden – wenn auch nicht so hoch wie zunächst erhofft, heißt es weiter.

„Das Gegenteil ist bei der EU der Fall, wo die Weizenernte laut EU-Kommission die Vorjahresmenge wohl um zehn Prozent verfehlt – in Frankreich sogar um zwölf Prozent. Entsprechend rechnet die EU-Kommission mit niedrigeren Ausfuhren. So sollen nach 34 Millionen Tonnen 2019/20 in der gerade begonnenen Saison 2020/21 nur 25 Millionen Tonnen Weichweizen aus der EU-27 exportiert werden (Weizen insgesamt 26,3 Millionen Tonnen)“, so Helbing-Kuhl.

Für Russland dagegen lägen die Schätzungen derzeit bei rund 36 Millionen Tonnen. Diese dürften vorrangig in der ersten Saisonhälfte abgesetzt werden. Das Beratungsunternehmen SovEcon rechne damit, dass Russland in den Herbstmonaten jeweils Rekordmengen von über fünf Millionen Tonnen Weizen exportiere. Für die Zeit ab Dezember bereite die Regierung den Markt aber bereits jetzt auf die Möglichkeit von Ausfuhrbeschränkungen vor, wenn sie dies zur Aufrechterhaltung einer ausreichenden internen Versorgung für notwendig halte, heißt es weiter.

„Davon könnte die EU profitieren. Doch ein Selbstläufer wäre dies nicht, denn früh in 2021 dürfte dann die neue australische Ernte erfolgreich Absatz finden. Das Land erwartet nach den fast schon katastrophal zu nennenden letzten Dürrejahren einen Erntezuwachs um 70 Prozent auf 26 Millionen Tonnen. Bei dem geringen Eigenbedarf fließt ein großer Teil davon auf die Weltmärkte“, so Helbing-Kuhl.

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