Der Elektronikkonzern aus Japan will mit dem Schritt den freien Waren- und Personenverkehr wahren – und steuerliche Probleme vermeiden.
Der japanische Elektronikkonzern Panasonic (Panasonic Aktie) hat angekündigt, im Oktober seine Europazentrale aus London nach Amsterdam zu verlegen. Von den 20 bis 30 Mitarbeitern in London sollen zehn bis 20 auf den Kontinent umziehen. Nur die Investor-Relations-Abteilung werde in London bleiben, sagte Panasonic-Europachef Laurent Abadie der japanischen Zeitung „Nikkei“ bei der IFA in Berlin.
Der Umzug stelle sicher, dass die Firma nicht unter möglichen Einschränkungen des Waren- und Personenverkehrs nach dem Brexit leide, erklärte Abadie. Kurioserweise führte er auch die Steuerpläne der britischen Regierung als Grund an: Wenn Großbritannien die Unternehmensteuer wie geplant auf 17 Prozent senke, könne es sein, dass das Land von der japanischen Regierung als Steueroase behandelt werde. Das hätte Folgen für Panasonics Besteuerung in Japan.
Erst am Mittwoch hatte sich der Chef des japanischen Wirtschaftsverbandes Keidanren über die Brexit-Politik der britischen Regierung beklagt. Inzwischen müsse man für alle Szenarien vom EU-Verbleib bis zum ungeordneten Brexit planen, sagte Hiroaki Nakanishi der „Financial Times“. Die Regierung schaffe keine Klarheit, jeder Minister sage etwas anderes.
Nakanishi appellierte an Premierministerin Theresa May, das Land in der Zollunion zu halten. Japanische Autobauer wie Nissan und Honda warnen seit Monaten vor einer Störung ihrer Lieferketten. Großbritannien will die EU am 29. März 2019 verlassen.
Im März hatte der Konsumgüterriese Unilever entschieden, seinen doppelten Firmensitz in London und Rotterdam aufzugeben und künftig die Geschäfte aus den Niederlanden heraus zu führen. Der Umzug wurde als Reaktion auf den Brexit gewertet, auch wenn die Firma das bestreitet.
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