Symbolische Münzen der Kryptowährungen Litecoin, Ethereum, Bitcoin und Ripple.
Montag, 11.12.2017 11:05 von | Aufrufe: 1715

WDH/ROUNDUP 2: Bitcoin startet mit Gewinnen in neue Ära - Future steigt kräftig

Symbolische Münzen der Kryptowährungen Litecoin, Ethereum, Bitcoin und Ripple. pixabay.com

(ausgefallenes Wort im 2. Absatz ergänzt)

CHICAGO/HONGKONG (dpa-AFX) - Die umstrittene Digitalwährung Bitcoin ist am Montag mit Kursgewinnen in eine neue Zeitrechnung gestartet. Seit Mitternacht gibt es das erste Finanzprodukt, mit dem Bitcoins an regulierten Börsen gehandelt werden können. Der Start wurde von Experten mit Spannung erwartet. Interessant wird vor allem sein, inwieweit der Future den zuletzt teils sehr sprunghaften Handel mit hohen Kursunterschieden an den verschiedenen Handelsplätzen zügeln kann.

Für den Future selbst gelang dies in den ersten Handelsstunden nicht. Nach einem zögerlichen Start kam schnell Schwung in den Handel und der Preis für den bis Mitte Januar laufenden Terminkontrakt schoss schnell nach oben - so schnell, dass der Börsenbetreiber CBOE die vorher festgelegten Regeln nutzte und den Handel unterbrach. Zuletzt lag der Kurs für den Future mit 18 620 US-Dollar fast 25 Prozent über der ersten Notierung. Der bisherige Höchstkurs hatte zuvor bei 18 850 Dollar (Dollarkurs) gelegen.

Auf den Bitcoin selbst wirkte der Start des Futures kurstreibend. Beim Handelsplatz Bitstamp kostete ein Bitcoin zuletzt knapp 16 500 Dollar und damit deutlich mehr als noch am Sonntag. Zudem näherte er sich dem auf dieser Handelsplattform am Freitag erreichten Rekordhoch von 16 666 US-Dollar. In den vergangen Tagen hatte der Bitcoin wegen der zunehmenden Nervosität vor dem Future-Start noch stärker geschwankt als zuvor.

Seit Mittwoch vergangener Woche sprangen die Notierungen für den Bitcoin zwischen rund 11 600 Dollar und 16 600 Dollar hin und her. Noch stärker waren die Ausschläge bei der Handelsplattform Coinbase, wo der Bitcoin am Donnerstagabend kurzzeitig fast 20 000 Dollar gekostet hatte. Hier lagen die Bitcoin-Kurse zuletzt bei knapp 16 900 Dollar.

Die nach wie vor hohen Unterschiede der Notierungen sind ein weiterer Beleg dafür, wie undurchsichtig und schwer einzuschätzen der Bitcoin-Markt ist. In den vergangenen Stunden sank der Abstand allerdings ein wenig. Aktuell ist der Bitcoin bei Coinbase nur rund 450 Dollar teurer als bei Bitstamp. Im frühen Handel am Montagmorgen hatte die Differenz zeitweise noch mehr als 1000 Dollar betragen - in den Tagen zuvor waren es zum Teil noch viel höhere Abstände.

Viele Beobachter fürchten, dass es in den kommenden Tagen mit dem Start von Bitcoin-Finanzprodukten an etablierten US-Börsen zu weiteren Marktverwerfungen kommen könnte. Mit den Future-Kontrakten werden Rohstoffe oder Finanzprodukte zu einem vorab festgelegten Preis zu einem bestimmten künftigen Zeitpunkt gehandelt. Dadurch können sich Käufer und Verkäufer gegen Preisschwankungen absichern. Es sind aber auch Spekulationen auf Kursentwicklungen möglich - auch auf einen Wertverfall.

Zu Jahresbeginn stand der Wert des Bitcoin noch bei 1000 Dollar. Seither befindet er sich auf einer rasanten Rekordjagd, die sich in den vergangenen Monaten zunehmend beschleunigt hat und mit teils hohen Kursschwankungen einhergeht. Notenbanker und Experten warnen vor der Unberechenbarkeit der Digitalwährung. Auch führende Banker sind skeptisch. Zuletzt bezeichnete zum Beispiel der Chef des nordeuropäischen Bankkonzerns Nordea, Casper von Koskull, den Bitcoin als "absurde" Konstruktion, die jeder Logik widerspreche.

Die 'Wirtschaftsweise' Isabel Schnabel hatte am Wochenende vor möglichen systemischen Risiken nach dem Future-Start gewarnt. Wenn die Internetwährung aus einer Nische in die etablierte Finanzwelt vordringe, berge das Gefahren: "Die Preisentwicklung der Bitcoins erinnert an die großen Blasen der Wirtschaftsgeschichte, zum Beispiel an die Tulpenkrise. Solange die Spekulationen mit Eigenkapital finanziert sind, verlieren die Investoren im Falle eines Crashs zwar viel Geld, die Ansteckungsgefahren dürften aber begrenzt sein", sagte sie der "Welt am Sonntag"./zb/bgf/she


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