Bauarbeiter auf der Baustelle (Symbolbild).
Freitag, 01.11.2013 13:03 von | Aufrufe: 144

WDH/Baugewerbe und Gewerkschaft: Fliesenleger-Freigabe war Desaster

Bauarbeiter auf der Baustelle (Symbolbild). ©unsplash.com

FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Zehn Jahre nach dem Wegfall der Meisterpflicht im Fliesenlegerhandwerk haben IG BAU und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes eine verheerende Bilanz gezogen. Qualität und Ausbildungsleistung seien in dem einstigen Vorzeigehandwerk drastisch gesunken, schilderten sie am Freitag die Folgen der Liberalisierung. Seit dem 1. Januar 2004 könne sich jeder als Fliesenleger selbstständig machen, der wolle. Das habe zu einem gnadenlosen Lohndumping geführt, in dessen Folge selbst florierende Unternehmen ihre Mitarbeiter hätten entlassen müssen.

Die Zahl der Fliesenlegerbetriebe habe sich unter den neuen Bedingungen mehr als verfünffacht, erklärten die Verbände. Bei den meisten der nunmehr 68.000 Betriebe handele es sich um Ein-Mann-Firmen, die in der Regel nicht ausbildeten und häufig als Scheinselbstständige agierten. "Sie bilden das Einfallstor für Illegalität am Bau. Sie erhalten die Zulassung im Fliesenlegerhandwerk, treten aber als Kolonnen auf Baustellen auf und verrichten eine Vielzahl von Tätigkeiten anderer Gewerke, was zu Schäden weit über das eigentliche Fliesenlegerhandwerk hinaus führt", führte der Präsident des Baugewerbes, Hans-Hartwig Loewenstein, aus.

"Der Wegfall der Meisterpflicht für Fliesenleger hat in eine Sackgasse geführt", erklärte der stellvertretende IG-Bau-Vorsitzende, Dietmar Schäfers, laut einer Mitteilung. Wenn nicht gegengesteuert werde, gebe es in wenigen Jahren so gut wie keine Qualitätsbetriebe in dieser Branche mehr. Gewerkschaft und Zentralverband verlangen von der neuen Bundesregierung eine Korrektur der Handwerksordnung. Die Meisterpflicht für Fliesenleger müsse wieder eingeführt werden./ceb/DP/kja


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