Kaiser’s Tengelmann steht vor der Zerschlagung und Tausende Arbeitsplätze sind in Gefahr. Vier Gründe für den jähen Abstieg der Supermarktkette.
Das zweijährige Ringen um die Kaiser’s-Tengelmann-Übernahme durch Edeka könnte ein jähes Ende nehmen. Auf dem Spiel stehen Tausende Arbeitsplätze. Für Eigentümer Karl-Erivan Haub, das klingt implizit mit, haben andere Schuld an der aktuellen Misere: die Wettbewerber, allen voran Rewe, die Wettbewerbshüter und nicht zuletzt das Oberlandesgericht Düsseldorf. Allesamt hätten sie die Übernahme durch Edeka torpediert. Doch so einfach ist es nicht.
Die Probleme von Kaiser’s Tengelmann haben schließlich nicht erst mit dem Scharmützel um die Übernahme ihren Anfang genommen. Seit der Jahrtausendwende soll die angeschlagene Supermarktkette, die einst das Tengelmann-Imperium begründete, rund 500 Millionen Euro Verluste angehäuft haben. Zurzeit kommen wohl jeden Monat zehn weitere Millionen Euro Miese dazu.
„Das zentrale Problem von Kaiser’s Tengelmann ist, dass sie als Unternehmen zu klein sind“, sagt Jörg Funder, geschäftsführender Direktor des Instituts für Internationales Handels- und Distributionsmanagement (IIHD). Dabei zählten bis zur Jahrtausendwende noch rund 1300 Filialen zu Haubs Supermarkt-Reich. Rein von der Größe her wäre die Kette damals durchaus konkurrenzfähig gewesen.
Viel übrig ist davon nicht. Haub hat Filialen abgespalten, umfirmiert und verkauft. Nun geht es um das Schicksal der verbleibenden 430 Märkte und das der Angestellten dort. Doch wie konnte die einstige Keimzelle der Tengelmann-Gruppe so tief fallen?
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