Die Währungsreform in Venezuela ist trügerisch: Sie wir die starke Inflation nicht verhindern. Anleger gilt weiterhin: Finger weg von venezolanischen Aktien und Anleihen.
So könnte das Anlegerparadies aussehen: Der venezolanische Börsenindex IBVC ist in diesem Jahr regelrecht explodiert – um 32.422 Prozent. Gleichzeitig hat die Regierung bei ihrer Währungsreform eine „magische Formel“ gefunden, um den neuen Bolivar zu stabilisieren – wie der Präsident Nicolás Maduro stolz verkündete: Der „souveräne Bolivar“ wird ab sofort an die Ölvorräte des Landes gekoppelt – die größten Reserven der Welt. „Glaubt mir, der Plan wird funktionieren“, erklärte Maduro vor einer Woche.
Doch die Realität scheint den Präsidenten abzustrafen. Die Reform, bei der die Regierung der Währung schlicht fünf Nullen gestrichen hat und den Bolivar an die Kryptowährung Petro koppeln will, ist prompt im Praxistest gescheitert: Schon in den ersten zwei Handelstagen wertete der Bolivar auf dem Schwarzmarkt um 17 Prozent zum Dollar (Dollarkurs) ab.
Auch der Währungsanker mit den Ölreserven hat die rasante Abwertung nicht verhindern können – vermutlich, weil ihn niemand ernst nimmt: Offiziell soll der Bolivar an die Kryptowährung Petro gekoppelt sein, welche Venezuela im Mai dieses Jahres einführte. Der Petro wiederum korreliert mit dem Ölpreis und ist heute der Regierung zufolge etwa 60 Dollar wert.
Doch mit ihren Angaben sorgen die Politiker für Informationschaos. Viele Fragen sind offen: Wie funktioniert die Kopplung an die Kryptowährung? Ist der neue Bolivar frei konvertibel? Oder kann er weiterhin de facto nur auf dem Schwarzmarkt getauscht werden, weil der Kurs in den offiziellen Wechselstuben nicht attraktiv ist? Niemand weiß es.
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