Warum ein deutscher Uhrmacher im Kunstmuseum in Sankt Petersburg arbeitet

Dienstag, 17.07.2018 14:53 von Handelsblatt - Aufrufe: 1455

Der 52-jährige Mainzer Dietmar Koester restauriert mit Erfolg berühmte antike Uhren. Allerdings fehlen ihm qualifizierte Mitarbeiter.

Zeit ist die große Leidenschaft von Dietmar Koester. Zeit, die man sehen – und hören kann. Der 52-Jährige ist Uhrmacher, einer der besonderen Art. Er restauriert alte Uhren, darunter auch berühmte. „Seit einiger Zeit restauriere ich mit Kollegen des Fachkreises für historische Uhren Exemplare in der Eremitage in Sankt Petersburg“, erzählt Koester. Bald will er wieder für mehrere Wochen in das Venedig des Nordens reisen. „Ich hoffe, das klappt.“

Für den Mainzer Uhrmacher ist eine solche Reise einer der Höhepunkte des Jahres – auch wenn er die Kosten selbst tragen muss. Denn die Arbeit an den antiken Zeitzählern erledigen er und seine Kollegen unentgeltlich. „Mir geht es darum, Uhren als Kulturgut zu erhalten“, beschreibt Koester seine Motivation.

Und in Sankt Petersburg gibt es davon eine Menge. Zur Zeit der Zaren gingen viele französische Uhren in die Hafenstadt – als Geschenk an die Zarenfamilie. Als die Kommunisten die Führung übernahmen, wurden die Stücke aber in die Ecke gestellt, teilweise lieblos eingemottet. Erst nachdem Michael Gorbatschow ab 1990 als russischer Präsident das Land zu öffnen begonnen hatte, merkte man, dass historische Uhren durchaus mit dazu beitragen können, den Tourismus anzukurbeln.

„Also stellte man sie auf, zunächst nur als Dekoration“, sagt Koester. Und ergänzt: „Wir bringen sie jetzt zum Laufen.“ Leisten kann Koester sich den Ausflug, auch wenn er Geschäft und Werkstatt in Mainz nur ungern für mehrere Wochen geschlossen lässt. Geschäftszahlen will Koester nicht nennen, sagt aber: „Seitdem ich den Betrieb vor über 15 Jahren gestartet habe, ging es immer aufwärts.“

Auch in Indien aktiv

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