Während der VW-Konzern „Dieselgate“ abhaken will, geht die US-Justiz gnadenlos gegen in den Skandal verwickelte Mitarbeiter vor. Der zuständige Richter kennt kein Erbarmen. Das bekam VW-Manager Schmidt jetzt zu spüren.
Roter Knastanzug, Handschellen und Fußfesseln – so erscheint Oliver Schmidt am Mittwoch vor Gericht. Das Outfit ist für den VW-Manager inzwischen Gewohnheit – seit Januar bereits ist er in Untersuchungshaft. Nun sitzt der 48-Jährige, den die USA wegen Verschwörung zum Betrug und Verstoßes gegen Umweltrecht angeklagt haben, vor dem Richter Sean Cox und erwartet sein Urteil.
„Ich akzeptiere die Verantwortung für die Fehler, die ich gemacht habe“, sagt der Angeklagte reumütig. Doch es hilft nichts mehr.
Richter Cox wird seinem Ruf gerecht und verhängt die Höchststrafe gegen den langjährigen Volkswagen-Mitarbeiter: Sieben Jahre Gefängnis, dazu kommt eine Geldstrafe über 400.000 Dollar (Dollarkurs). Cox spricht von einem „sehr ernsten und beunruhigenden Verbrechen“, er lässt die volle Härte des Strafrechts walten. Damit geht der Albtraum weiter, in dem sich Schmidt seit Anfang des Jahres befindet.
„Die letzten elf Monate hinter Gittern in den Vereinigten Staaten waren die schwierigste Zeit in meinem Leben“, hatte der Angeklagte dem Richter zuvor noch sein Leid geklagt. Doch dass er nicht auf eine milde Strafe hoffen konnte, muss ihm klar gewesen sein.
Denn schon beim ersten Urteil gegen einen mutmaßlich am Abgas-Betrug beteiligten VW-Ingenieur hatte Cox keine Gnade gezeigt. Der Richter war deutlich über die Forderungen der Staatsanwaltschaft hinausgegangen, er schickte den Kronzeugen James Liang trotz umfassender Kooperation bei den Ermittlungen für 40 Monate in Haft und verhängte eine Geldstrafe von 200.000 Dollar.
Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.