(Symbolfoto) Die Mitglieder des Philipp-Reis-Investmentclubs führen ein gemeinschaftliches Depot.
Samstag, 29.07.2017 09:54 von | Aufrufe: 2837

Vom Schulprojekt zur Anlegergemeinschaft

(Symbolfoto) Die Mitglieder des Philipp-Reis-Investmentclubs führen ein gemeinschaftliches Depot. - © Marlee90 istock.com

Der Philipp-Reis-Investment-Club PRIC aus Friedrichsdorf zählt zu den ältesten aktiven Börsenclubs in Deutschland. Bereits seit 34 Jahren investieren die mehr als 40 Mitglieder gemeinschaftlich in Wertpapiere und setzen dabei vornehmlich auf Substanzwerte. Einmal im Monat kommen die Mitglieder, die jeweils bestimmte Summen Geld eingebracht haben, auf dem Clubtreffen zusammen. Ob und wie die Zusammensetzung des Depots verändert wird, entscheidet ein Anlageausschuss, dessen Besetzung regelmäßig wechselt.

Dass der Club überhaupt entstanden ist, ist dem Engagement von Klaus Tobeck zu verdanken. Als er erfuhr, dass im Rahmen einer Projektwoche 1983 an der Philipp-Reis-Schule in Friedrichsdorf kein wirtschaftskundliches Thema angeboten wurde, organisierte der damalige Abteilungsdirektor bei der Dresdner Bank ein Projekt zum Thema Wertpapiersparen. Jungen Menschen am Beispiel Börse die Funktionsweise der Marktwirtschaft näher zu bringen, war Klaus Tobeck schon damals wichtig. Bei den Schülern, die am Projekt teilnahmen, hat er so viel Interesse geweckt, dass sie nach der Projektwoche weitermachen und tatsächlich mit kleinen Beträgen in Aktien investieren wollten. Mit Hilfe ihrer Eltern gelang dies schließlich: Der Philip-Reis-Investmentclub wurde in Form einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts gegründet.

Der Grund dafür, dass der Club bereits so lange existiert, liege darin, dass sich immer engagierte Mitglieder gefunden haben, die über die normale Mitgliedschaft hinaus bereit waren, sich als Geschäftsführer oder in den Anlageausschuss einzubringen, sagt Klaus Tobeck. So habe beispielsweise der Vater eines Gründungsmitglieds spontan die Geschäftsführung übernommen, als Tobeck 1985 für sieben Jahre beruflich nach Tokio ging. Danach hätten sich die Studenten  Martin Steinbach und Udo Winkler so gut in die Materie eingearbeitet, dass sie die Geschäftsführung übernehmen konnten. Impulse seien immer aus dem Kreis der Mitglieder gekommen. So habe beispielsweise ein Mitglied, der Herausgeber des technischen Analysesystems AGW-Boerse ist, die anderen mit der technischen Analyse vertraut gemacht. Ein ehemaliger Fondsmanager bringe ebenfalls seine Erfahrungen ein, erzählt Tobeck.

Zur Zeit der Clubgründung war vieles noch anders als heute. Internetverbindungen gab es nicht, Aktienkurse (vom Vortag) und Unternehmensnachrichten fand man in der Tageszeitung, und auch der DAX existierte noch nicht. Trotz des Quantensprungs bei den Handelsgeschwindigkeiten und der heute existierenden Informationsfülle: Den Clubmitgliedern geht es bei ihren Treffen bis heute vor allem um den persönlichen Austausch von Erfahrungen und Wissen rund um das Thema Börse.

 


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News