Der Professor, Berater und Erfinder der „Hidden Champions“ erzählt in seiner Autobiografie vom Spannungsfeld zwischen Südeifel und Globalisierung.
Ein „Trierer Langhaus“ war einmal das Höchste, was sich arme Kleinbauern in der Südeifel leisten konnten. Es vereinigte Wohnung, Scheune, Stall. So sah in Hasborn auch das Elternhaus von Hermann Simon aus, dem Professor, den sie „Preispapst“ nennen und der die zweitgrößte deutsche Unternehmensberatung Simon Kucher & Partners aufgebaut hat.
Nun zeigt er in der alten Scheune den grünen Traktor, Jahrgang 1961, die Mistgabeln, Spaten und Dreschflegel an der Wand, die Sepia-Fotos der Familie in der Küche, wo bis 1955 Brot gebacken wurde, und den Garten mit Rasen. In seiner Jugend war hier der Schweine-Pferch, Hühner liefen herum.
Heute ist die Immobilie das Refugium des Berater-Prominenten, der auf Platz 25 der wichtigsten Management-Denker der Welt geführt wird. 2003, nach dem Tod der Mutter, entstand per Renovierung seine stille Gegenwelt. Es ist, wenn man so will, die erste Welt des Globalisten Simon, 71, neben der zweiten – Wohnen und Arbeiten in Bonn – und der dritten – Vorträge in aller Welt, oft in China, wo er Honorarprofessor ist.
In Hasborn reflektiert er sein Leben, seine „Prägung“, er schreibt, so, wie er immer geschrieben hat, auch über die Eifel („Die Gärten der verlorenen Erinnerung“). Hier arbeitete er auch an seiner am Donnerstag erscheinenden Autobiografie „Zwei Welten: Vom Eifelkind zum Global Player“. Als Älterer habe man „einen Drang, Erfahrungen zugänglich zu machen“, kommentiert der Autor, „und sicher spielt auch eine Rolle, sich selbst darzustellen“.
Es ist ein Buch, das lauter Pole und die Spannungen dazwischen beschreibt: Heimat versus Globalisierung, Zwang versus Freiheit, Geistkapital versus Finanzkapital, akademisches Leben versus Unternehmertum, USA-Liebe versus China-Faszination.
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